Stricken bis der Arzt kommt.

Oder: Ich heiße Maria. Ich bin stricksüchtig.

Da hab ich letztes Jahr so stark angefangen mit Blog und genauso stark wieder nachgelassen. Klassiker.

Ich mach mir jetzt nicht den Vorsatz, mehr zu bloggen. Klappt eh nicht. Siehe: Vertipper des Tages.

Was gibt es da besseres, als mit einem Jahresrückblick zu starten. Oder besser ein Ausblick ins Jahr 2019. Eine Runde Glaskugel lesen? Ich verwerfe diese Idee. Was wollte ich eigentlich nochmal schreiben?

Ich wollte mir meine Stricksucht eingestehen!

Ich glaube das letzte Jahr, war ein äußerst intensives Strick-Jahr. Man könnte auch sagen, das ich süchtig bin. Nach Wolle. Nach schönen Anleitungen. Nach klimpernden Nadeln.

Angefangen hat alles mit dem #FeinmotorikKAL für das Tuch „Lift Me Up“. Nicht, dass ich bis dahin nicht schon viel gestrickt hätte oder noch gar keine Tücher gestrickt hätte. Nein, das nicht. Aber ich habe damit die Welt der handgefärbten Wolle fernab der großen Hersteller entdeckt. Nicht das diese Hersteller nicht auch tolle Wolle machen, aber es ist halt irgendwie ein Industrieprodukt. Handgefärbte Wolle ist Strang für Strang etwas besonders. Unikate. Quasi Diversität im Wollvorrat.

Diversität im Wollvorrat: Wollmeise, Madelinetosh, Malabrigo, Mondschaf … Das wird mal ein Marled Mania Cardigan von Stephen West.

Und genauso abwechslungsreich wie Wolle sind auch die Anleitungen. Ich hab gelernt Ravelry intensiv zu nutzen und Designs aus aller Welt zu adaptieren. Nix mehr mit Strickheft mit 20 Anleitungen, wovon man vielleicht eine strickt. Man kauft sozusagen nur noch die Anleitung, die man auch wirklich mag und stricken wird und nicht 20 weitere.
Zuletzt hatte ich auch nicht so viel Glück mit so einer Anleitung aus dem Strickheft. Die Jacke sah nur auf der Titelseite gut aus, aber an mir gar nicht. Wird demnächst aufgeribbelt. Bringt ja nichts.

Tücher falten nach der KonMari-Methode

Ich glaube, da kann ich mittlerweile auch echt rigeros sein: Was mir keine Freude bereitet, kommt weg.
Wem das bekannt vorkommt. Ja, ich hab mir Marie Kondo auf Netflix angeschaut und letztlich spricht sie aus, was ich insgeheim schon immer gedacht hab, aber nie umgesetzt habe. Schon inspirierend diese kleine Japanerin, auch wenn FAZ.net etwas fremdelt.

Tücher falten nach KonMari: Philine von JoélJoél, Retro Rib Shawl von The Knitting Me, Just around the Corner von Feinmotorik, Hexed von Rose Beck, Santo von JoélJoél und Gartenblick von Corinna Tengler (von links nach rechts).

Jedenfalls habe ich begonnen, meine Tücher nach der KonMari-Methode zu falten. Ich muss sagen, dass ich das deutlich übersichtlicher im Schrank finde und die Tücher (bzw. alle anderen Klamotten) deutlich leichter aus dem Schrank nehmen lassen, ohne dass zwei weitere Kleidungstsücke mitkommen und sich entfalten.

Noch mehr Tücher nach KonMari gefaltet: Haruni (orange liegend) von Emily Ross, Lift Me Up (silber/lila liegend) von Feinmotorik, Lift Me Up Tuch und Mütze von Feinmotorik, Weichnachtszauber von JoélJoél, Indian Summer von Feinmotorik, Ninelle von JoélJoél und Regentag von Corinna Tengler (von links nach rechts)

Challenge myself on Ravelry

Zurück zum Stricken: Ravelry bietet ja die nette Option sich Ziele im Jahr zu setzen. Die sogenannte Challenge. Ich hab das zugegeben erst spät entdeckt, aber ich hab mir nach 15 fertigen Projekten insgesamt 20 fertiggestellte Projekte für 2018 vorgenommen und ich hab es geschafft. Viele wunderbare Tücher, davon ein paar wunderbare Teststricks für JoélJoél. Für 2019 habe ich mir 25 Projekte vorgenommen, wovon ca. 5 Projekte von 2018 nach 2019 rüberschwappen, fünf sind schon fertig, ein sechtes so gut wie. Und da kommt nun mein Problem: Ich hab derzeit immer etwa 5-6 Projekte gleichzeitig auf den Nadeln und weil ich ständig so tolle Wolle entdecke und noch tollere Anleitungen, kann ich es immer gar nicht abwarten, das nächste Projekt zu starten.

Der Wollehändler Lanade von der schönen Ostsee hat so ein Talent, einen immer mit den tollsten Anleitungen und passenden Garnen anzufixen. Dann sehe ich neulich in einer Serie einen Pullover – Zack – Wolle bestellt, Anleitung wird selbst geschrieben.

Es ist also Disziplin angesagt: Erst ein Projekt abschließen, bevor ich das nächste starte und es gilt UFOs (Unfinished Objects – unfertige Objekte) zu vermeiden. Wäre ja auch schade drum.

Zwei Projekte hab ich schon vorbereitet: Den Marled Mania Cardigan von Westknits und den Nightshift von Andera Mowry (zu dem es demnächst auch einen KAL gibt). Ich hoffe ich kann diszipliniert sein. Ich MUSS!

Dieser Artikel im Entwurfsstadium

Das habe ich im Entwurf dieses Artikels geschrieben. Seitdem sind zwei Wochen vergangen. Ich hab beide Projekte und ein weiteres angenadelt und nur zwei Projekte beendet. Das war es mit der Disziplin.

Der ShiftAlong läuft bereits und der nächste KAL ist in den Starlöchern

Es ist wieder FeinmotorikKAL

Pünktlich ein Jahr nach erscheinen des „Lift Me Up“ Tuchs von Frau Feinmotorik, das für mich ja wie ein Weckruf war, findet derzeit wieder ein FeinmotorikKAL statt. Julia-Maria Hegenbarth hat wieder exklusiv für Rohrspatz & Wollmeise ein Teil für den Hals kreiert – atemberaubend!

FeinmotorikKAL „Under the Sea“ – Offizielles Bild zum KAL

Der schal heißt „Under the Sea“ und die Original-Farbe ist Natur mit dem Birdie-Set „Arielle“. Eins und Eins zusammenzählen: „Unter dem Meer …!“ Das Gute-Laune-Lied aus dem Disney-Trickfilm Arielle. Er geht mir gar nicht mehr aus dem Kopf.

Ohrwurm … Unter dem Meer … Da werden Kindheitserinnerungen wach!

Letzte Woche war „Bestellen“, diese Woche „Projekt anlegen bei Ravelry“ und ab dem 10. Februar wird gewickelt und losgestrickt. Der KAL geht wieder mehrere Wochen bis zum 24. März. Kann man aber auch alles bei Frau Feinmotorik nachlesen und Meisenkits gibt es teilweise auch noch. Auf die ist man nämlich angewiesen, denn die Anleitung gibt es – genau wie im letzten Jahr – nur bei Rohrspatz & Wollmeise im Meisenkit.

Bleibt nur eine Frage offen …

… wann ich das alles trage: bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Die sind zwar bei mir tatsächlich rar gesät, da ich berufsbedingt und aufgrund meiner Reiterei nur selten in normalen Alltagsklamotten unterwegs bin, aber wenn ich die Gelegenheit habe, dann nutze ich sie voll aus!

Geschwollene Ohrspeicheldrüsen nach dem Weidegang

Was der Stallmeister noch wusste …

Ich hatte zu dem Thema bereits eine Notiz bei Facebook in der Fachgruppe für klassische Reitkunst hinterlassen. Da es aber kein spezielles Thema der klassischen Reitkunst ist sondern letztlich alle Pferdehalter betreffen kann, möchte ich es hier im Blog nochmal ausführlicher darstellen. Der Blog-Artikel kann dann auch problemlos geteilt werden, was bei Beiträgen in geschlossenen Facebook-Gruppen ja nicht ohne Weiteres möglich ist.

Was ist passiert?

Ich kam eines Tages in den Stall und musste feststellen, dass Nevado beidseitig dick geschwollene Ohrspeicheldrüsen hatte. Das ist ein Phänomen, dass man von Rollkur-gerittenen Pferden kennt, die so eng beigezäumt werden, dass durch die Quetschung in der Ganaschen-Partie übermässig Speichel produziert wird, der nicht abfließen kann. Man sieht dann sehr deutlich die Ohrspeicheldrüse hervortreten.

Die Ohrspeicheldrüse tritt deutlich hervor. 

Genau das habe ich nun bei Nevado entdeckt und war zunächst irritiert, denn erstens wird er alles andere als in enger Rollkur-Haltung geritten und zweitens kam er frisch von der Wiese. Mein Verdacht ging zunächst in Richtung Insektenstich, was ich aber recht schnell verworfen habe, denn die Schwellung war beidseitig mehr oder minder gleichmäßig.

Ich habe dann, bevor ich zum Telefonhörer gegriffen habe, den Stallbetreiber konsultiert und der kannte das Phänomen: Aufgrund des kurzen Gras kauen die Pferde quasi leer. Sie bewegen die Kiefer und kauen, bekommen aber nichts oder kaum etwas zwischen die Zähne, weil das Gras zu kurz ist.

Durch die Kaubewegung werden die Speicheldrüsen angeregt Speichel zu produzieren. Da die Pferde aber letztlich nichts fressen, kann kein Speichel abfließen, der abgeschluckt werden kann. Das Sekret staut sich an und die Ohrspeicheldrüsen schwellen an.

Was tun, wenn das Pferd dicke Ohrspeicheldrüsen hat?

Definitiv nicht Abwarten und nichts tun. Der Speichel muss abfließen. Entweder das Pferd kriegt was zu fressen oder es wird bewegt. Sowohl beim Fressen als auch beim Bewegen speicheln Pferde ein und der Speichel kann abgeschluckt werden. 

Bei der Fütterung würde ich persönlich auf Futter setzen, dass lange beschäftigt und viel Speichel benötigt. Es bringt aus meiner Sicht wenig, wenn man dem Pferd eine kleine Portion Hafer anbietet, die nach 5 Minuten weg ist. Bis das ganze angestaute Sekret abgelaufen ist, kann es eine Weile dauern.

Wenn man sich für Bewegung entscheidet, sollte man unbedingt darauf achten, das Pferd nicht zu stark beizuzäumen. Das würde (wie bei der Rollkur) die Ohrspeicheldrüse quetschen und Schmerzen und ggf. Schaden verursachen. Es spricht nichts dagegen, das Pferd ohne viel Anspruch an Formgebung und Haltung locker zu bewegen. Wichtig ist, dass es sich wohlfühlt und entspannt abkaut. Dann fließt auch der Speichel an.
Der Vorteil dieser Lösung ist m.E. dass man zusätzlich den Kreislauf ankurbelt, was wiederum den Stoffwechsel anregt und zusätzlich unterstützt.

Es gibt wohl auch schulmedizinische und homöopathische Mittel, die hier helfen können. Das sollte man aber mit dem Tierarzt oder Heilpraktiker abwägen.

Hinweis am Rande

Letztlich muss man aber das eigene Pferd einschätzen und abwägen, welcher Ansatz am sinnvollsten ist.

Nach kurzer Zeit (ca. 30 Minuten) sollte bereits eine Verbesserung sichtbar sein. Sollten die Schwellung aber partout nicht weggehen oder auch andere Bereiche betroffen sein, sollte man unbedingt den Tierarzt rufen. Guckt euch euer Pferd an und versucht abzuschätzen, ob das wirklich eine Reaktion auf zu kurzes Gras ist oder nicht evtl doch ein Insektenstich.

Was kann man präventiv tun?

Es muss ja erst gar nicht so weit kommen. Das Problem liegt, wie gesagt, im kurzen Gras und tritt normalerweise auch eher im Frühjahr auf, wenn das Gras noch nicht angefangen hat zu wachsen. Aufgrund des extremen Hochsommers dieses Jahr erholen sich viele Wiesen kaum. Sie werden abgefressen und es wächst nichts nach.

Wenn möglich, dann sollte man die Pferde auf eine noch unbenutzte Wiese umstellen. Auch wenn da evtl nur verdorrtes Gras steht, es ist mehr als auf einer abgefressenen Wiese.
Alternativ kann man Heu auf der Wiese beifüttern. Hier muss man aber Vorsicht walten lassen, da es aufgrund von Futterneid zu Rangeleien kommen kann. Schwere Trittverletzungen können die Folge sein. Nicht jeder Stallbetreiber erlaubt daher die Zufütterung von Heu auf der Wiese.
Ebenfalls möglich ist, die Weidezeit zu verkürzen und die Pferde eher in den Stall zu bringen, wo sie dann Heu bekommen. In den letzten Wochen konnte ich eh beobachten, dass die Pferde sich auf den kahlen Wiesen langweilen und dankbar sind, wenn man sie eher reinholt.

Leider ist die Weidesituation dieses Jahr nicht optimal und man muss abwägen, welche Weg am gangbarsten ist.

Vergleich zum Normalzustand

Hier noch ein Vergleichsbild, wie Nevados Ganaschenfreiheit normalerweise aussieht.
Die Ganasche und Atlasflügel zeichnen sich klar und trocken ab. Die Ganaschenfreiheit (der Bereich zwischen Ganasche und Atlas) ist bei Nevado eine ca. 4 Finger breite deutliche Kuhle, die durch die angeschwollenen Drüsen komplett ausgefüllt war.
Da er von Natur aus so viel Ganschenfreiheit hat, fällt es mir persönlich leicht ihn trotz der Schwellungen locker zu reiten oder zu longieren. Bei einem Pferd mit wenig Ganaschenfreiheit ist das u.U. nicht möglich.

Zum Vergleich der Normalzustand

Gestrickt: „Ninelle“ von JoélJoél

Das Tuch Ninelle einmal um den hals gelegt - schön oppulent und wärmend
Das Tuch Ninelle 

[Ja das ist Werbung – nämlich für ein tolles Tuch einer tollen Designerin. Alles andere sind Erfahrungswerte.]

Ich hatte im Juli die Gelegenheit als Teststrickerin für JoélJoél aktiv zu werden. Es war das erste Mal, dass ich Teststricken durfte und ich habe mich darüber sehr gefreut. Noch mehr gefreut habe ich mich, als ich den ersten Blick in die Anleitung werfen konnte, denn Kristin Joél hat da eine spannende Kombination verschiedener Muster und Farben geschaffen. Ich kann es kaum erwarten, das Tuch im Herbst/Winter zu tragen.

 

Beim Teststricken geht es übrigens darum, dass ein Strickstück eines Designers von anderen Strickern nachgestrickt wird und so die Anleitung auf Herz und Nieren getestet wird, bevor sie veröffentlicht wird. Quasi eine Qualitätssicherungsmaßnahme.

Das Tuch „Ninelle“ ist ein oppulentes, wärmendes Teil für den Hals, dass dank des zeitlosen Hahnentritt-Musters zu allem getragen werden kann und jedes Outfit aufpeppen sollte. Hahnentritt ist ja eigentlich ein Webmuster und kein Strickmuster. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten den sogenannten „falschen Hahnentritt“ zu stricken. Die Fair-Isle-Technik ist eine davon, aber natürlich recht aufwändig wegen der Farbwechsel. Ninelle kommt ganz ohne Fair Isle aus und ist sehr einfach zu stricken, so dass auch Strickanfänger in den Genuss von gestricktem Hahnentritt kommen.

Das Tuch ist ein asymmetrisches Dreieckstuch (es gibt also einen rechten Winkel und jede Seite ist unterschiedlich lang). Es wird aus drei Farben gestrickt, wobei je nach Abschnitt maximal 2 Farben im Einsatz sind – auch dass immer ganz unkompliziert auch für Anfänger locker machbar.

JoélJoél empfiehlt die Wolle 365 Cashmere von Lana Grossa. Diese Wolle hab ich auch genutzt allerdings in den Farben Jeans, Silber und Cognac. Inspiriert wurde ich bei der Farbauswahl von zwei meiner liebsten Jacken und einem Strickprojekt, dass ich mal genau in der Farbkombination stricken wollte, aber nicht konnte, da es die Farben nicht mehr gab (Saison-Ware). Konkret war es eine Jeans-Jacke und eine cognac-farbene Lederjacke, die auch auf den Fotos zu sehen sind.
Das Garn ist ein Garngeflecht. Das heißt der Faden ist nicht gezwirnt sondern quasi ein Schlauch aus einen ganz feinen, verwebten Faden. ich mag diese Art der Garne eigentlich recht gern, da sie eine ganz andere Haptik haben und optisch ganz anders rüberkommen. Nachteil bei der 365 Cashmere ist, dass die Farbpalette sehr begrenzt und saisonal ist. Außerdem muss man beim Spannen aufpassen, dass man diese Wolle nicht zu lang zieht. Hier sollte man sich an den Maßangaben aus der Anleitung orientieren. Theoretisch hätte ich das Tuch auf 3x4m ziehen können – die Wolle gibt das her. Dann hat man allerdings ein ausgeleihertes flaches Brett ohne Haptik und so gar nicht kuschelig. Also Vorsicht beim Spannen dieser Wolle (ging mir mit der 365 Yak genauso).

Man kann natürlich auch jede andere Wolle nehmen, die mit der Nadelstärke 4 zu stricken ist. Hauptsache man fühlt sich wohl und hat Spaß mit der Wolle.
Gestrickt wird wie gesagt mit der Nadelstärke 4 und es ergibt sich ein wunderbar geschlossenes Strickbild und ein weiches, kuscheliges Strickstück. Ich hatte durchweg ein 100cm Seil verwendet. Das geht auch noch recht gut, wenn das Strickstück irgendwann breiter als 1m ist.
Die Abschlusskante wird ürbigens als I-Cord gestrickt. Da musste ich leider von der Anleitung abweichen, da – so locker wie ich stricke – mir die Wolle ausgegangen ist und ich nicht übermäßig viel auftrennen wollte.

Zusammenfassung

Tuch „Ninelle“ von JoélJoél – Handmade 4 Friendsbei Ravelry für 4,80 Euro zu kaufen
Wolle: Lana Grossa 365 Cashmere, 8 Knäuel à 50g (4x Jeans, 2x Silber, 2x Cognac)
Nadel: HiyaHiya Sharp 4“, Stärke 4mm und 100cm Seil
Maße nach dem Spannen: riesig (ich hab nicht gemessen, aber die lange Seite misst ca. 2,50m)

Stricken, Stricken, Stricken …

Der "Retro Rib Shawl" von The Knitting Me
Der „Retro Rib Shawl“ von The Knitting Me

Ich stelle fest, ich hab seit einiger Zeit nichts mehr dazu geschrieben, was denn so an der Handarbeitsfront passiert. Man könnte glauben, dass ich nichts gestrickt oder gehäkelt hätte, aber dem ist mitnichten so. Ich hab sehr viel gestrickt, nur nichts dazu geschrieben.

Nach dem FeinmotorikKAL mit dem Tuch „Lift me up“ und den Amigurumi-Pferdchen habe ich drei weitere Tücher abgeschlossen und nochmal drei angefangen sowie eine Decke angefangen zu häkeln. Zugegeben, zwischendurch war es etwas viel, aber es hat auch unglaublich Spaß gemacht, weil es so viele wunderbare Anleitungen waren. Aber der Reihe nach.

Beim „Die Drei vom Blog KAL“ hab ich unter dem Motto „Alles für den Hals“ ja noch das Tuch Hexed! angenadelt. Ich hab es zwar nicht während des KALs abgeschlossen, aber das ist ja eigentlich auch Nebensache. Das Tuch hat mir sehr viel Freude bereitet und ich bin mit meiner Farbwahl mehr als zufrieden. Ich hatte mir einen Farbverlaufs-Bobbel in der Farbe Beach dafür ausgesucht und einen Creme-Ton als Kontrastfarbe gewählt. Mein Hintergedanke war, dass das Netz, dass sich aus der Kontrastfarbe bildet, wie Das Netz aus Schaum am Meer aussieht und der Plan ist aufgegangen.

 

Der Retro Rib Shawl

Der erste und der zweite "Lift Me Up"
Der erste und der zweite „Lift Me Up“

Danach wollte ich eigentlich Pause beim Tücher-Stricken machen, aber dann hat es mich doch gepackt und ich hab den „Retro Rib Shawl“ von The Knitting Me gemacht. Ich hab dafür die empfohlene Wolle von Malabrigo verwendet und hab damit wieder ein wundervolles Garn kennen gelernt. Der „Retro Rib Shawl“ hat mich total begeistert, denn es ist eigentlich ein sehr einfaches Muster und eine recht einfache Abfolge von Farbwechseln, die in der Komposition aber dermaßen raffiniert ist… Kurz um: Das Tuch sieht am Ende furchtbar aufwendig und herrlich kompliziert aus, ist aber super einfach zu stricken und nur zu empfehlen. Ich bin begeistert.

Der zweite Lift Me Up

Nach dem „Retro Rib Shawl“ hab ich beschlossen einen weiteren „Lift Me Up“ zu stricken. Diesmal aus PureSilk von Fiberpassion. Reine Maulbeerenseide in einer wunderbar sanften Färbung. Ich hatte mich in die Farbkombination Silber und Aubergine verguckt und gleich gewusst, dass das eine sehr spannende Kombination für den „Lift Me Up“ ist. Tatsächlich ist der Farbkontrast nämlich sehr sanft und aufgrund dessen, dass die Seide so furchtbar glänzt, tritt das Muster nur sehr sachte in Erscheinung und das Tuch wirkt fast geheimnisvoll. Abgeschlossen hab ich das Tuch noch nicht, aber es wird vermutlich geringfügig größer als der erste „Lift Me Up“ aus der Original-Wolle.

Das Tuch Just Around The Corner

Bobbelicious-Tuch "Just around the corner"
Bobbelicious-Tuch „Just around the corner“

Und während ich noch den „Retro Rib Shawl“ gestrickt habe, wurde die Veröffentlichung vom Bobbelicious-Buch von Julia-Maria Hegenbart aka Feinmotorik angekündigt. Jetzt bin ich bei solchen Büchern immer etwas skeptisch, wenn man vorher nicht drin blättern kann. Im schlimmsten Fall hat man so ein Buch blind bestellt und stellt fest, dass einem nichts gefällt. Deshalb habe ich bei Büchern bisher eigentlich nur Nachschlagewerke (also wo es um Techniken, Tabellen etc geht) gekauft oder eben saisonale Hefte, die ich vorher durchgeblättert habe. Bei dem Buch habe ich allerdings blind gekauft, denn ich war vom „Lift Me Up“ so begeistert, dass ich mir sehr sicher war, dass Frau Feinmotorik hier nur schicke und durchdachte Modelle vorstellt und ich wurde nicht enttäuscht. Ich hab darin so viele Modelle gefunden, die ich stricken will, dass ich mich erstmal gar nicht entscheiden konnte. Letztlich habe ich mich erstmal ganz simpel für das Tuch vom Titelbild entschieden und mein frisch erworbener Wollcandy in der Sommer-Farbe „Cocktail“ passte dafür hervorragend. Ganze 9 Tage hab ich gebraucht, so süchtig hat es gemacht und ich bin total verliebt in das Modell und die Farbe.

Meine Mutter hab ich damit übrigens auch angesteckt. Sie strickt das gleiche Tuch, aber in einer komplett anderen Farbgebung.

Teststricken für JoélJoél

Tuch "Ninelle" von JoélJoél
Tuch „Ninelle“ von JoélJoél

Das ganze hab ich übrigens im Rahmen des BobbeliciousAlong gestrickt und während ich den für mich geplant habe, hat sich für mich die Chance ergeben, als Teststricker für das Tuch „Ninelle“ von JoélJoél aktiv zu werden. Ich werde die Tage dazu noch ausführlicher etwas schreiben, aber so viel: Es war mein erster Teststrick, ich war total begeistert vom Muster (zeitloser Hahnentritt) und der Woll-Wahl. Das asymmetrische Tuch ist allerdings ein Teil für den Winter und ich muss zugeben, dass mir die letzten Tage, das Stricken äußerst schwer gefallen ist. Bei der aktuellen Hitzewelle und in meiner Dachwohnung ist es eine echte Herausforderung, ein solch warmes Tuch zu stricken.

Zur Abwechslung Häkeln

Und weil drei Projekte gleichzeitig nicht genug sind, hab ich noch eine Häkeldecke begonnen. Bei Heike Hertrich gab es den bereits abgeschlossenen CAL „Home Sweet Home“ von Lossen&Vasten als Wollpaket und da ich sofort von der Farbe und den Mustern begeistert war und eh eine Decke häkeln wollte, hab ich zugeschlagen. Die Anleitung für die Decke gibt es derzeit nur auf Niederländisch und Englisch, aber Monika Eckert und ich arbeiten mit Erlaubnis der Designerin an einer deutschen Übersetzung.

Und wieder Stricken

Und weil das auch noch nicht genug ist, hab ein weiteres Bobbelicious-Projekt gestartet, und zwar den Poncho „Rocky Road to Dublin“, den ich allerding aus einem Farbverlauf von Dunkelblau zu Creme stricken werde. Spannend.

Decke "Home Sweet Home"
Decke „Home Sweet Home“

Frisch angenadelt "Rocky Road to Dublin"
Frisch angenadelt „Rocky Road to Dublin“

Der Ex-Hengst trabt durch Kalender

Nevado, sein Kalender und ich
Nevado, sein Kalender und ich

Als Kind hat man ja immer staunend die Wendy und Bücher und Kalender durchgeblättert und sich über die vielen tollen Fotos gefreut. Ich hab viele Poster damals aufgehangen, abgemalt, gesammelt, … Als Kind denkt man sich auch irgendwie: Wow, was für ein berühmtes Pferd. Das wurde bestimmt dafür gezüchtet und macht nix anderes, als rund um die Uhr vor berühmten Fotografen auf und ab zu laufen.

Und nun ist mein Pferd so ein Kalender-Star

Es ist irgendwie eine unvorstellbare Sache, dass das eigene Wald- und Wiesen-Pferd mal das Cover eines weltweit publizierten Kalenders ziert. Ein Kalender, den wildfremde Leute am anderen Ende der Welt kaufen und sich daran erfreuen. Ich hab natürlich kein Wald- und Wiesen-Pferd, aber ich hab auch kein Turnier- oder Show-Pferd, dass jedermann kennt. Er lebt sein Leben tagein, tagaus, trägt mich ab und zu über den Reitplatz oder in den Wald und alle 3-4 Jahre steht er mal mit mir vor der Kamera. Ja okay, vor meiner Kamera und meinem Handy steht er ständig, aber das zählt nicht, denn mein eigenes Pferd ist wohl das einzige Pferd, dass ich nicht vernünftig selbst fotografieren kann (weil der Ex-Hengst mir immer auf meinen Schoß will – das ist zu nah für das Tele-Objektiv).

Auf meiner Fotografie-Webseite hab ich mal erläutert, wie ich dank mehrer Shootings wieder zur Fotografie gefunden habe. Eines dieser Shootings war 2013 mit der hochgeschätzten Carina Maiwald. Wir haben uns über eine gemeinsame Bekannte kennen gelernt und im August stand Carina auf dem Hof und hat so wundervolle Fotos von Nevado und mir gemacht. Ich liebe diese Bilder und das Bild, dass nun auf diesem Kalender ist, ist eines meiner Lieblingsbilder aus dem Shooting, dass ich irgendwann sogar auf Leinwand malen möchte. Und ausgerechnet bei dem Bild ich war noch nicht mal dabei. Ich hatte Nevado schon auf die Koppel zum Freilauf gebracht und mich selbst kurz zurückgezogen, um mich selbst in Schale zu werfen. Während ich mir noch das Kleid überwerfe, stolzierte Nevado lässig und imposant über die Wiese und genau dabei ist das Bild entstanden. Und das Bild ist 100% er – bisschen frech, imposant, groß, stolz, elegant, lässig – Nevado.

Ich hab damals selbstverständlich der Veröffentlichung der Bilder zugestimmt, denn Bilder sind doch dafür da, gezeigt zu werden. Und so ist Nevado in einer Datenbank gelandet aus der die Redakteure des Kalenders nun sein Bild ausgewählt haben. Der Kalender ist für den englisch-sprachigen Raum, aber weltweit vertrieben. Gefunden hat ihn Carina bei einem australischen Verlag und ich hab ihn kurzerhand mithilfe der ISBN bestellt.

Mein kleiner Spanier aus dem beschaulichen Geltendorf bei München, wohnhaft bei Bonn, stolziert nun durch einen Kalender, der vermutlich in unzähligen Haushalten weltweit hängt. Irre.

Ich hab natürlich mit Nevado und Kalender posiert. Das Foto hat mein Freund gemacht.

Die Amigurumi-Pferde-Herde

Die Amigurumi-Pferde-Herde - Lobrono, Kleiner Kobold und Nevado
Die Amigurumi-Pferde-Herde – Lobrono, Kleiner Kobold und Nevado

Der Monat verging schneller als erwartet und schwups war der KAL schon um. Den DieDreiVomBlogCowl hab ich relativ schnell fertig gehabt. Danach war vom Monat noch so viel übrig, dass ich das Tuch Hexed! angefangen hatte. Das hab ich mittlerweile fertig, aber eben nicht im April abgeschlossen. Halb so schlimm: Wir haben ja keine Planwirtschaft.

Das ich ein bisschen in Verzug geraten war, hat auch damit zu tun, dass ich zwei Häkelprojekte parallel auf der Nadel hatte. Ich hab für Freunde Amigurumi-Pferde gehäkelt, die mittlerweile bei ihren großen Pendants angekommen sind. Bereits vor zwei oder drei Jahren hatte ich Nevado als Amigurumi gehäkelt, aber erst vor Kurzem auf Instagram gepostet. Den Rest könnt ihr euch denken. Jedenfalls gibt es jetzt eine kleine Amigurumi-Pferde-Herde.

Bei Lobrono handelt es sich um einen Falben, der evtl. doch noch ein Schimmel wird. Man weiß es nicht so genau. Es wird die Zukunft zeigen. Der Mini-Lobrono ist jedenfalls ein Falbe. Wie bei Falben und Braunen so üblich, haben die schwarze Beine und Langhaar. Bei einem Schwarzbraunen wie Nevado ist der Übergang da ziemlich unkompliziert, bei einem Falben ist der Wechsel von schwarz auf Karamel (meine Farbwahl für Falben) doch recht hart, weshalb ich die Farbübergänge mit schwarzer Pastellkreide etwas weicher gemacht habe. Ich hab dazu einfach mit der Pastellkreide einen ca. 1cm hohen Kranz oberhalb der schwarzen Beine gezogen und mit einem Pinsel verteilt bzw. in das Gewebe eingearbeitet. Auf die Art und Weise lässt sich natürlich auch ein kleiner Aalstrich gestalten. Das ganze hab ich am Ende mit Haarspray fixiert.

Die Amigurumi-Pferde-Herde ist bereits erfolgreich angegrast.
Die Amigurumi-Pferde-Herde ist bereits erfolgreich angegrast.

Pferd No. 2 ist der Kleine Kobold. Er ist ein Fuchs mit Blesse und weißen Beinen. Meine Grundanleitung enthält zwar ein paar Zeilen zu weißen Beinen, aber nicht zur Blesse. Die Anleitung zu den weißen Beinen ist außerdem für gerade Kanten und nicht unregelmäßige Zeichnung. Ich hab also etwas improvisiert, denn die Abzeichen sollten möglichst nah am Original dran sein. Da auch Lobrono eine kleine weiße Socke hat, hab ich bei ihm schon geübt: Ich hab einfach ein paar Maschen in creme (weiß war mir zu leuchtend) gehäkelt und wieder auf die Grundfarbe gewechselt. In der nächsten Runde hab ich den cremefarbenen Faden dann wieder aufgenommen und die Fellfarbe eingehäkelt. Auf der Innenseite ist der fellfarbene Faden nicht zu sehen und der cremefarbene ergibt kleine Spannfäden. Das Gewebe wird dadurch zwar etwas dicker, aber das fällt spätestens nach dem Ausstopfen kaum noch auf. Da ich die Blesse nicht separat häkeln und aufnähen wollte (das wäre mir zu wuchtig geworden), habe ich die Blesse genauso „eingwebt“. Dabei hab ich alle 3 Runden die Maschen für die Blesse um eine Masche versetzt, damit die Blesse gerade bleibt. Beim Häkeln in Runden winden sich die Maschen ja entgegengesetzt der Häkelrichtung, da sie immer einen kleinen Versatz haben. Beim Häkeln in Reihen würde sich der Versatz in der Rückreihe immer wieder aufheben, in Runden allerdings nicht. Beim Fuchs war auch die Mähne in der gleichen Farbe wie der Rumpf und der Übergang (der Mähnenkamm) war relativ eintönig. Damit da ein ein bisschen mehr Plastizität reinkommt, hab ich den Mähnenkamm mit brauner Pastellkreide leicht nachgezogen – quasi Dodge & Burn am Objekt und nicht am Foto.

Das Aufwendigste war wie immer das Zusammennähen und die kleinen Details. Zwei Abende hab ich damit verbracht und mir haben mächtig die Fingerspitzen von der Nadel geschmerzt. Aber wenn die Figuren fertig sind, ist das schon wieder vergessen. Das fertige Ergebnis entschädigt voll und ganz.

Anleitung: „Gigi, das Pony“ von „Bin im Garten“ bei crazypatterns für 4 Euro; die Ohren häkel ich kürzer als in der Anleitung und da ich keine Sicherheitsaugen verwende, nähe ich die Augen am Ende auf.
Garn: Schachenmayr Catania in den passenden Farben (ca. 5 Knäuel plus Reste für das Halfter)
Nadel: 2,5mm von Prym
Außerdem: Füllwatte aus recyclten Polyester, Stopfnadel zum Zusammennähen, Augen (ich nehm immer 3mm Halbkugeln), Pastellkreide (bspw. Faber Castell), Pinsel (für die Pastellkreide), Heißkleber (für die Augen).

Ich mag die Anleitung sehr, aber überlege beim nächsten Mal etwas zu experimentieren. Ich würde gern ausprobieren, in den Beinen Pfeifenreinigerdraht zu verbasteln und in den hufen Mini-Magnete einzusetzen. Was die Magnete machen ist klar. Der Pfeifenreiniger ist ein relativ biegsamer aber stabiler Draht, den ich schon bei anderen Amigurumi genutzt habe. Ich erhoffe mir, dass man die Beinchen dadurch beliebig formen kann und sie ihre Form behalten. In der jetzigen Konstruktion sind sie etwas steif und behalten kaum ihre Form.

Nun ist aber wieder stricken angesagt. Der RetroRibShawl von The Knitting Me beim #strickelfenkal.

DieDreiVomBlogKAL – Alles für den Hals

Das zweite Projekt für den KAL: Hexed!
Das zweite Projekt für den KAL: Hexed!

Nach dem KAL ist vor dem KAL – oder so ähnlich – jedenfalls mach ich direkt beim nächsten KAL mit. Dem #dieDreiVomBlogKAL, der unter dem Motto „Alles für den Hals“ steht.

Wie der Name schon sagt, kann und darf alles gestrickt werden, was für den Hals geeignet scheint. Die Wahl des Modells nebst Anleitung sowie die Wolle ist vollkommen frei wählbar, aber die Drei vom Blog stellen auch eine Anleitung für den #DieDreiVomBlogCowl, den es in drei Varianten gibt, zur Verfügung. Angefangen hat der KAL übrigens schon am 01. April (kein Scherz) und läuft bis 30. April, aber je nach Strickgeschwindigkeit und Modell kann man ja jederzeit einsteigen und vor Ende des KALs zu einem Ergebnis kommen.

Mein eigentlicher Plan war es, mein Halsbekleidungsteil selbst zu entwerfen. Mir schwebt da ein Möbius in Fair-Isle- oder Doubleface-Technik vor. Da ich bisher aber nicht dazu gekommen bin, mich auf ein Muster festzulegen bzw. eines zu entwickeln, habe ich mich erstmal entschlossen den DieDreiVomBlogCowl zu stricken. Zum Einsatz kommt dabei ein Crazy-Zauberball in der Farbe „Flussbett“, der schon länger bei mir rumliegt. Lieber hätte ich die Farbe „Der Lenz ist da“ genommen, was ja auch gut in die Jahreszeit passen würde. Da auf dem Zauberball aber nur noch 70g drauf sind, war mir das erstmal zu knapp. Veranschlagt waren ca. 100g für den Cowl und ich möchte am Ende der Wolle immer ungern mit einem unfertigen Strickstück da stehen und womöglich noch irgendwelche Bastelaktionen aus Rstwolle starten. Das hab ich einmal bei den letzten 5cm des Abkettens gemacht und mein perfektionistisches Auge ist da gar nicht begeistert gewesen (ich wollte für 5cm aber auch nicht ein weiteres Knäuel nachbestellen, dass womöglich farblich nicht passt). Also zusammengefasst: Ich bin auf Nummer sicher gegangen und hab die Wolle genommen, von der ich definitiv ausreichend im Vorrat hatte und ich wurde nicht enttäuscht. Der Farbverlauf vom Flussbett ist wunderschön rausgekommen.

Der Cowl zum KAL - halb fertig
Der Cowl zum KAL – halb fertig

Tatsächlich weiß ich es mittlerweile besser: Ich hab den Cowl nämlich bereits beendet und es blieb sehr viel Wolle übrig, sodass die 70g vom Lenz durchaus ausgereicht hätten. Vielleicht schlag ich bei Gelegenheit noch einen Cowl (vielleicht mit Zipfel) an, erstmal mach ich aber mit einem anderen Tuch weiter: das asymmetrische Dreieckstuch „Hexed!“ von Rose Beck.

Das Tuch hatte ich bei Frau Feinmotorik im Rahmen der #diedreivomblogchallenge gesehen und war direkt begeistert. Auf Ravelry hab ich mir die verschiedensten Farbvarianten angeschaut und beschlossen, dass mein Wollcandy in der Farbe „Beach“ perfekt geeignet ist für das Muster. Als Kontrastfarbe hat mir Heike Hertrich extra einen creme-farbenen Wollcandy gewickelt, der farblich identisch mit dem Creme-Anteil im Beach ist.
Bei dem Tuch komme ich grundsätzlich gut voran, wenn Pille nicht formvollendet auf die Nadeln getreten wäre. Jedenfalls ist jetzt eine Spitze abgebrochen und ich muss eine Zwangspause einlegen.

Der Möbius ist aber nach wie vor im Fokus für diesen Monat, denn ich möchte dieses Projekt endlich anfangen. Vielleicht kann ich die Wartezeit auf die neuen Nadelspitzen ja mit Muster-Designen überbrücken.
Eigentlich soll der Möbius nur eine Ergänzung zu einem Pullover werden, den ich ebenfalls erstmal entwerfen muss. Ich hab irgendwann mal bei Makerist den Videokurs für Fair-Isle-Stricken von Sylvie Rasch gekauft, da ich die Technik unheimlich spannend finde.

Ursprünglich war ein Möbius aus handgefärbter Wolle geplant
Ursprünglich war ein Möbius aus handgefärbter Wolle geplant

Bei Loveknitting hatte ich dann ein Tweed-Garn entdeckt, dass ich in vier zueinander passenden Farben (hellgrün, dunkelgrün, hellblau, dunkelblau) gekauft habe. Dann hab ich mir irgendwann ein Strickbuch zum Thema Top-Down-Sweater gekauft. Und nun wollen alle drei Dinge verheiratet werden: Ein grün-blauer Top-Down-Sweater in Fair-Isle-Technik. Und da ich hier noch die wunderbare handgefärbte Wolle von Heathers Cauldron liegen habe, die zufällig grün und blau ist, war die Idee komplett, dass die Halsbekleidung passend zum Pullover sein soll.
Jetzt scheitert es nur am Muster. Ich stell mir da was naturverbundenes vor, das irgendwie die Farben grün und blau (Blätter und Wasser?) aufgreift.

Und wenn alle Stricke reißen: Ich hab mir noch das Mosaik-Strick-Buch von Sylvie Rasch zugelegt. Die Technik finde ich sehr ansprechend und die Modelle beim ersten Durchblättern ebenso. In meinem Wollvorrat findet sich sicherlich die richtige Wolle für ein Mosaik-Tuch.

PS: Ich krieg hier übrigens kein Geld für die verlinkten Seiten, weshalb ich diese Post und die Links auch nicht als „sponsored“ oder so gekennzeichnet habe, Ich verlinke diese Seiten, da sie mir einen Mehrwert bieten und ich sie guten Gewissens weiterempfehlen kann.

FeinmotorikKAL – Fertig

Das fertige Tuch noch ungespannt
Das fertige Tuch noch ungespannt

Ja, richtig gelesen…  ich bin fertig. Am Samstag ist mir das Tuch von der Nadel gehüpft und Sonntag hab ich es direkt gewaschen und gespannt. Der Wollverbrauch (ich hab nicht gewogen) war wie angegeben, so dass ich wie geplant auch die Mütze angeschlagen habe. Für die Mütze hat das Garn auf den Zentimeter genau gereicht.

Das fertige Set war sofort im Einsatz
Das fertige Set war sofort im Einsatz

Mit meiner Farbwahl bin ich wirklich zufrieden auch wenn mir im Nachhinein aufgefallen ist, dass ich mit „Dra di ned um“ (khaki/oliv) eine Farbe gewählt habe, die ich fast tagtäglich als Arbeitskleidung trage – dem beliebten 5-Farben-Tarndruck. 185’000 Konsumenten können nicht irren, dass das eine tolle Farbe ist. Im Gegensatz zur Uniform ist die Farbe vom „Salamander“ natürlich alles andere als unauffällig.
Im Gesamtbild erkennt man sehr deutlich, woher diese Farbe ihren Namen hat.
So schön ich die Farbe finde, bin ich aber auch sehr froh, dass ich mit vertauschten Farben nochmal angefangen habe. Aufgrund des sehr starken Farbverlaufs von schwarz zu gelb, wäre das Tuch sonst wohl sehr unruhig geworden und das muss man mögen. Mir gefällt es so besser.

Der KAL hat mir sehr viel Spaß gemacht und sowohl Anleitung als auch Wolle finde ich echt toll. Ich kann mir gut vorstellen, das Tuch nochmal in einer anderen Farbkombination zu stricken. Auch wird es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich Wolle von Rohrspatz & Wollmeise verwendet habe. Ich kann mir meinen Yamka-Pullover zum Beispiel sehr gut aus Pure vorstellen.
Jetzt stehz aber erstmal wieder ein Häkelprojekt an und danach evtl. der nächste KAL.

Neuer PC: Rechenpower mit Startschwierigkeiten

Etwas eingestaubt
Etwas eingestaubt

Ich hab mir nach fast 10 Jahren einen neuen Desktop-PC verordnet. Die Komplettsysteme sind nach kurzer Sichtung aus der Betrachtung gefallen und ich habe – wie schon beim letzten PC – mir die Komponenten selbst zusammengestellt, um sie dann auch selbst (ins bestehende Gehäuse) einzubauen.

Das war der Plan. Kein Hexenwerk aber auch kein 0-8-15. Der Aufwand sollte sich auf die Auswahl der Komponenten und das Zusammenschrauben beschränken. Technische Informatik war zwar nicht mein Steckenpferd im Studium, aber das traue ich mir nach wie vor zu.

Als bestellt, ein paar Tage gewartet, Paket ausgepackt und loslegen.

Nachdem das Gehäuse geleert (es bleibt nur eine alte Festplatte und ein paar IDE-Laufwerke zur Deko erhalten) und mit dem Kompressor gereinigt war, ging es los: Mainboard, CPU, Kühler, Strom, GraKa, SSD, … Verkabeln, Anschalten …

Nix passiert.

Außer einer LED auf dem Mainboard und das alle Lüfter fleißig rotieren, passiert genau nichts. Die LED gehört zur Debug-Anzeige des Boards und zeigte an, das was mit dem Prozessor nicht stimmt. Was genau lässt sich natürlich nicht an der LED erkennen und da der Rechner ja nicht anging, ließ sich erstmal auch so nix ermitteln.

Wir haben schon einen tatsächlichen Defekt des Prozessors in Betracht gezogen – soll ja vorkommen – haben aber dann doch nochmal Google bemüht und da offenbarte sich nach und nach das Problem.

Die CPU ist zu neu für das Board.

Das neue Board mit neuer CPU
Das neue Board mit neuer CPU

Gibt’s denn sowas? Scheinbar schon.

Ich habe mich für einen AMD Ryzen 5 2400G entschieden. Diese CPU ist ziemlich neu auf dem Markt. Als Mainboard sollte eine MSI B350 PC MATE dienen, das bereits länger marktverfügbar ist und über den passenden Sockel AM4 verfügt. Man sollte nun meinen, dass ein Board und eine CPU mit passenden Sockel auch miteinander kompatibel sind auch wenn die CPU neuer ist.
Dem ist in diesem Fall nicht so. Trotz passenden Sockel braucht das Board ein BIOS-Update damit es die CPU versteht.

Die Reihe Raven Ridge von AMD enthält sowohl CPU als auch GPU als Kombi-Prozessor. Diese Mischform ist quasi neu – zu neu. Der Prozessor ist nicht abwärtskompatibel. Noch nicht mal so weit, dass das System anspringt und man ein BIOS-Update machen könnte. Nein, man besitzt entweder bereits einen älteren Ryzen-Prozessor (1. Generation), den das Board von Haus aus erkennt und mit dem man dann das BIOS-Update durchführt, oder man kauft als Service zum Board ein BIOS-Update dazu (wie es Mindfactory und viele andere Hardware-Lieferanten anbieten). Boards, die die CPU von Haus aus unterstützen gibt es auf den ersten Blick nicht*.
Auch ist auf den ersten Blick beim kauf nirgends erkennbar, dass ein BIOS-Update zwingend erforderlich ist. Zwar wird darauf hingewiesen, dass u.U. ein Update durchgeführt werden muss, damit alle Funktionalitäten verfügbar sind, aber wer bitte geht denn davon aus, dass ohne Update noch nicht einmal die Kernfunktionalität zur Verfügung steht?

Alles kurios, aber es wird kurioser.

Wir stellen also fest, dass die zweite Ryzen-Generation nicht abwärtskompatibel ist und man das BIOS updaten muss. Es stellt sich die Frage, wie man da am besten vorgeht:

  1. AMD Phenom 9550 boxed - etwas in die Jahre gekommen
    AMD Phenom 9550 boxed – etwas in die Jahre gekommen

    Einen älteren Ryzen-Prozessor besorgen, wenn man keinen rum liegen hat. Ich kenne nun niemanden, der mal eben seinen PC zerpflügt und mir seinen alten Ryzen leiht. Allein wegen des Aufwands würde ich selbst das nicht machen. Einen älteren Prozessor kaufen ist ja auch mehr als bescheiden. Erstens kriegt man so einen älteren Ryzen nicht geschenkt und zurückschicken mit Wärmeleitpaste verklebt wäre ja mal mehr als dreist (und führt vermutlich dazu, dass man nur einen teil vom Geld zurück bekommt). Einen älteren AMD-Prozessor hätte ich übrigens: AMD Phenom 9550 auf Am2-Sockel – passt nicht und wird auch nicht passend gemacht.

  2. Im Computer-Fachgeschäft vor Ort den Service „BIOS-Update“ kaufen. Sowas kommt immer sehr gut an, wenn man die Komponenten woanders gekauft hat. In manchen Branchen (Auto-Reparatur) mag das vollkommen unkritisch sein, aber wenn ich mit einem fremdgekauften PC irgendwo aufschlage und ein BIOS-Update möchte, weil ich meine Gurke sonst nicht zum Laufen kriege … Ich weiß ja nicht.
  3. Board reklamieren und ein neues Board mit Update kaufen. Das ist tatsächlich die Variante für die ich mich entschieden habe, auch wenn es mich krämt für ein Zwangs-Update Geld zu bezahlen insb. nachdem ich erst nach langer Recherche herausgefunden habe, wo das Problem überhaupt liegt (dazu gleich noch mehr).
  4. Diese Lösung ist sehr eng verwandt mit 1. Ich führe es aber separat auf, da ich es für die Steigerung der Kuriosität halte: AMD bietet für betroffene Nutzer ein Boot-Kit an. Gegen Kaution auf Kreditkarte kann man sich einen Prozessor der Reihe Bristol Ridge leihen, um dann das Update selbst durchzuführen. Man solle vorher aber doch bitte die Möglichkeit ausloten, dass der Hersteller des Boards das BIOS-Update ggf kostenpflichtig durchführt. Da man als Konsument in der Regel aber nicht beim Hersteller direkt kauft sondern über Händler, halte ich dieses Vorgehen für schwer praktikabel. letztlich war mir dieser Ansatz (auch hinsichtlich des Hinterlegens von Kreditkarten-Informationen zu umständlich, weshalb ich mich für Option 3 entschieden habe.

Dieses Vorgehen von AMD halte ich persönlich für ziemlich dreist, da es doch die Arbeit, die Kosten und die Verantwortung auf alle anderen abwälzt. Man hätte auch erwartet, dass es passende Boards bei Markteinführung gibt, bei denen kein Zwangsupdate in dieser Art erforderlich ist.
An dieser Stelle hätte ich eigentlich AMD den Rücken abwenden und auf Intel setzen sollen.

Ich weiß nicht, wo es an Transparenz gemangelt hat, aber ich hätte auch beim Lieferanten einen eindeutigen Hinweis zu diesem Kompatibilitätsproblem erwartet. Die Beschreibung vom Board preist dasselbe als „eine äußerst zuverlässige Basis für die brandneuen AMD Ryzen™“ an – kein Hinweis darauf, dass die 2. (aktuelle) Ryzen-Generation hier nicht einbegriffen ist. Die Beschreibung vom Prozessor enthält zwar den Hinweis, dass bei Boards mit dem Chipsatz B350 ein Update erforderlich sein kann, aber nicht das es zwingend erforderlich ist und ohne überhaupt nicht läuft.
Erst die Bewertungen anderer Käufer haben mich auf die Spur gebracht.

Das ist alles mehr als ärgerlich, denn mein Desktop-PC steht sein über eine Woche still, da ich erst auf das neue Board mit Update warten muss. Nur gut, dass ich alle Aufträge, für den ich den PC brauchte, vorher abgeschlossen hatte, als ob ich geahnt hätte, das so ein Ausfall passieren könnte. Ich hab’s tatsächlich geahnt, aber nicht ernsthaft damit gerechnet.

Morgen kommt das neue Board zum Einsatz und dann stell ich mich auf das nächste Drama ein (von dem ich ebenfalls nur aus den Käuferbewertungen erfahren habe): Windows 7 unterstützt den Ryzen-Prozessor nicht. Ich muss auf Windows 10 gehen, obwohl ich das aus bestimmten Erfahrungswerten nicht wollte.

Mal sehen was die Schrauberei morgen bringt.

*) Während der Recherche zum Problem wurde u.a. im Heise-Forum darauf hingewiesen, dass es mittlerweile durchaus kompatible Boards gibt. Auch wenn diese Boards die gleichen Chipsätze haben, wie mein ausgewähltes, scheinen diese so produktionsfrisch zu sein, dass das BIOS up-to-date ist. Der Regelfall ist aber eher, dass Boards mit passenden Sockel länger auf Lager sind, als es die CPU gibt und demzufolge kein aktuelles BIOS haben, was wiederum und in der Regel kein Problem darstellen sollte. Abwärtskompatibilität und so.

 

FeinmotorikKAL – Zwischenstand

Projektfortschritt
Projektfortschritt – Kurz vorm letzten Mustersatz

Es geht mit großen Schritten vorwärts. Ich bin mittlerweile beim letzten Mustersatz angelangt bevor es zum Zick-Zack-Rand kommt. Die Reihen fühlen sich nun unendlich lang an, aber das liegt ja in der Natur der Dinge, bei einem Dreieckstuch. Da ich aber eine Woche im März definitiv nicht stricken werden kann, da ich unterwegs bin und das Zeug ungern mitnehme, werde ich die „gewonnene“ Zeit nach hinten raus wohl brauchen, wenn ich auch die Mütze während des KALs noch abschließen möchte.

Als ich vom 80cm auf das 120cm lange Seil gewechselt bin, habe ich die Gelegenheit genutzt und das Tuch schon mal in Dreiecksform „gespannt“, damit man das Muster richtig erkennen kann. Bei der Länge der Reihen lässt sich Form und Muster auf der Rundstricknadel kaum noch ausbreiten und bewundern, da man Gefahr läuft, alles von der Nadel zu schieben.