Das nächste Buch, dass ich lesen werden, wird wohl „Verachtung“ von Jussi Adler-Olsen sein. Die ersten drei Teile um den Ermittler Carl Mørck haben mich sehr begeistert, so dass ich auf diese Neuerscheinung schon mehr als gespannt war. In der Post liegt es schon, in 30 Tagen sehen wir, ob ich das Buch schon lese. Bis morgen. |
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Tag 1 – Das Buch, das du zur Zeit liest
Das Buch, welches ich zur Zeit lese ist „Verwesung“ von Simon Beckett.
Ich habe mir lange Zeit gelassen dieses Buch zu kaufen, da ich vom letzten Teil der Serie um Dr. David Hunter nicht zu 100% überzeugt war und deswegen die Ausgabe für die gebundene Version gescheut habe. Die Taschenbuch-Ausgabe ist seit kurzem erhältlich und ich bin halt doch neugierig. Immerhin sind die Geschichten, die sich Simon Beckett so ausdenkt, eben doch spannend und erschreckend. Ich hoffe er verliert sich nicht wieder im Selbstmitleid des Protagonisten. Ich bin gespannt. Die ersten zwei Kapitel – ich les das Buch erst seit gestern – sind schonmal vielversprechend. PS: Ich habe mit Beginn dieser Challenge angefangen, die vorgestellten Bücher bei Amazon zu verlinken. Die StarTrekKater und Nevado werden sich über eine Extra-Portion freuen 😉 |
Gelesen: Jussi Adler-Olsen und Alex Barclay
An dieser Stelle gibt es diesmal gleich zwei Bücher, über die ich berichten möchte. Beides sind Thriller, jedoch unterscheiden sich beide sehr, so dass ich auch nur einen davon wirklich empfehlen kann.
„Erbarmen“ von Jussi Adler-Olsen
Der dänische Autor Jussi Adler-Olsen ist mir schon mehrmals in Auge gefallen, jedoch habe ich ihn bisher umschifft. Ich denke, das lag daran, dass ich mit Stieg Larsson schon sehr geprägt war, was den skandinavischen Thriller angeht. Ich habe wohl schlicht die Enttäuschung befürchtet, die sich jedoch nicht eingestellt hat.
Ähnlich wie die Stieg Larsson, hat Jussi Adler-Olsen eine Reihe von 10 Bänden um das Ermittler-Team Carl Mørck und Hafez al-Assad geplant. Bisher sind 4 Teile im Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv) erschienen, wovon „Erbarmen“ der Auftakt der Reihe ist.
Im Jahre 2002 verschwindet die junge, erfolgreiche Politikerin Merete Lynggard spurlos auf einer Fähre und wird kurze Zeit später für tot erklärt. Doch Merete wurde entführt und eingekerkert. Jedes Jahr zu ihrem Geburtstag wird sie von ihrem Peiniger gefragt, ob sie wüsste warum sie in dieser Lage ist. Bei einer falschen Antwort wechselt die Dunkelheit zu gleißendem Licht oder andersherum, zusätzlich erhöht sich der Druck in ihrem Gefängnis um 1 Bar … Jahr für Jahr.
Im Jahr 2007 durchlebt der Ermittler Carl Mørck sein persönliches Armageddon, als er und seine zwei Kollegen angegriffen werden, wobei ein Kollege stirbt und der andere vom Hals abwärts querschnittsgelähmt wird. Kurze Zeit später wird aus politischen Gründen das Sonderdezernat Q geschaffen, dass ungeklärte Fälle in ganz Dänemark wiederaufrollen soll. Da die Zusammenarbeit mit Carl Mørck zusehends schwieriger wird, wird er kurzerhand zum Leiter des neuen Dezernats ernannt, in dem außer ihm kein anderer arbeitet. Man teilt ihm den Assistenten Hafez al-Assad zu, dessen Vergangenheit in Syrien äußerst schleierhaft ist (seine Name ist durchaus nicht zufällig gewählt) – dennoch ist Assad ein äußerst hilfreicher Assistent.
Gemeinsam rollen die beiden den Fall um Merete Lynggard wieder auf und entdecken zahlreiche Ermittlungsfehler und neue Spuren, die langsam zu den wahren Umständen von Meretes Verschwinden und deren Verbleib führen.
Dieser Thriller hat mich in keinster Weise enttäuscht. Ja, er kommt nicht an Stieg Larsson heran, aber das muss Jussi Adler-Olsen auch gar nicht, da er m.E. eine andere Linie bedient und dies macht er sehr gut. Hätte ich nicht zwischendurch schlafen und arbeiten müssen, hätte ich das Buch in weniger als 2 Tagen durchgehabt und freue mich schon den nächten Band in Händen zu halten.
„Blutbeichte“ von Alex Barclay
Die irische Autorin Alex Barclay liefert mit „Blutbeichte“ den zweiten Teil einer Geschichte um den New Yorker Polizisten Joe Luccesi. Das Buch ist im Lübbe-Verlag erschienen und eigentlich relativ kurz, aber dazu gleich mehr. Das es zu dem Buch einen ersten Teil gibt, fällt zwar mehrfach durch entsprechende Verweise auf, ist aber für die Story selbst nicht essentiell wichtig.
In New York wird eine Leiche übel zugerichtet aufgefunden. Bei lebendigen Leibe wurde der Person das Gesicht mit einem Hammer zerschlagen, um sie anschließend zu erschießen. Schnell stellt sich heraus, dass es in der Vergangenheit schon ähnliche Fälle gab und das alle Opfer vorher telefoniert haben bzw. es versucht haben. Anscheinend versuchten sie eine Beichte über eine schreckliche Tat abzulegen bevor der Täter sie erlöste.
Die Ermittlungen führen zu einem Zahntechnik-Labor und es gibt schnell einen Verdächtigen und nch mehr Tote.
Wenn ich ehrlich bin, fällt es mir unheimlich schwer, die Geschichte wiederzugeben, da es mir furchtbar schwergefallen ist, der Geschichte überhaupt zu folgen. Seit fast einem Jahr lag das Buch vor mir und selbst für den Epilog brauchte ich zwei Wochen. So oder so erscheint mir die Sache mit der „Blutbeichte“ bzw. Lebensbeichte unheimlich konstruiert und mir ist nach wie vor schleierhaft, warum der Täter diese Beichte bei seinem Opfern eingefordert hat.
Das Buch soll ein Thriller sein. Von einem Thriller erwarte ich, dass er mich packt und ich ihn nicht zur Seite legen mag. Das Gefühl stellte sich nicht ein einziges Mal ein, weshalb ich das Buch auch nicht weiterempfehlen würde. Auch habe ich kein Bedürfnis den ersten Teil oder irgendetwas anderes von Alex Barclay zu lesen, denn außer Blut und nochmehr Blut war da nix thriller-haftes. Sorry.
Gelesen: Limit von Frank Schätzing
Also eigentlich wusste ich ja, worauf ich mich einlasse, wenn ich zu Frank Schätzing im Regal greife: Eine hoch komplexe Geschichte aus mehreren, scheinbar unabhängigen Handlungssträngen, eine unheimliche Detaildichte und viel benötigte Leseenergie. Und eigentlich hat Frank Schätzing diese Erwartung voll und ganz erfüllt, in dem er mit Limit einen 1200-Seiten-Wälzer vorlegt.
Wir befinden uns im Jahr 2025: Es gibt Klamotten aus der Sprühdose, senkrechtstartende, fliegende Motorräder und virtuelle Welten, die realer anmuten als die reale Welt selbst. Während der Rest der Welt zusammengewachsen zu sein scheint, haben sich die politschen Grenzen nicht verändert, wenn man von der Wiedervereinigung von Nord- und Südkorea absieht. Die Weltbevölkerung ist auf 11 Milliarden angewachsen, der Bedarf an Rohstoffen gleichermaßen. Zum Glück hat der visionäre Julian Orley den Durchbruch in Sachen Energieversorgung errungen, so dass die Menschheit nun weg vom Erdöl hin zu Helium-3 als den ultimativen Rohstoff geschwenkt ist. Helium 3 findet man am reichlichsten auf dem Mond und da Julian Orley praktischerweise auch einen Weltraumfahrstuhl erfunden hat, ist es ein leichtes, das begehrte Helium-3 günstig zu fördern und auf die Erde zu bringen. Und da die USA eigentlich der einzige Nutzer des Fahrstuhls sind, als erste auf dem Mond ihre Claims abgesteckt haben und alle anderen Nation auf herkömmliche Weise fördern mussten, kam es 2024 zur Mondkrise, bei der sich hauptsächlich die USA und China in den Haaren lagen. Die Krise war überstanden und da Julian Orley einen zweiten Fahrstuhl bauen möchte, buhlt er nun um die Gunst potentieller Investoren, die er zu einem Trip auf den Mond einlädt.
Zeitgleich hat im fernen Shanghai der Cyber-Detektiv Owen Jericho den Auftrag die junge Dissidentin Yoyo (ja auch sowas gibt es noch im Jahre 2025) zu finden. Was zunächst nach einem einfachen Auftrag anmutet, artet in eine rasante und blutige Jagd durch die Slums von Shanghai aus, denn Yoyo hat zufällig in den Weiten des Internets Fragmente einer hochbrisanten Nachricht abgefangen, die einen professionellen Killer auf den Plan ruft.
Nun haben die beiden Geschichten erstmal 500 Seiten lang nichts miteinander zu tun, aber spätestens bei der Erwähnung der Mondkrise mit China als einem der Hauptakteure, liegt der Verdacht nahe, dass es da irgendeinen Zusammenhang geben muss … gibt es natürlich auch. Die von Yoyo abgefangene Nachricht beschreibt einen Anschlag, der auf dem Mond stattfinden und zwar soll just zu der Zeit, als Julian Orley seine Investment-Tour veranstaltet.
1200 Seiten. Voll mit Details über Reaktoren, Dissidententum, Cyber-Kriminalität, Mond-Staub, menschliche Psychen und Abgründe und und und … So wirklich nimmt das Buch erst ab Seite 400 Fahrt auf, was es mir auch sehr schwer gemacht hat, am Anfang motiviert zu lesen. Leider wurde die Fahrt regelmäßig durch den Wechsel des Schauplatzes gebremst: Die Story um Jericho und Yoyo ist eigentlich konstant spannend und fesslend, während die Story auf dem Mond bis zum Schluss vor sich hinsiecht. Zwar gibt es auch hier spannenden Momente, aber mal ehrlich: 10 Seiten über die Flucht durch lunare Meere bei einem Sechstel Schwerkraft, unendlichen Weiten und begrenztem Sauerstoff? Und dazu ein so banales und schnelles Ende, das der Komplexität der vorangegangenen 1150 Seiten schlicht nicht gerecht wird. Man schlägt das Buch zu und fragt sich: „Und das war es jetzt?“
Ich find die Geschicht wirklich genial, aber von allen Büchern, die ich bisher von Frank Schätzing gelesen habe, ist mir diese am schwersten gefallen und eigentlich wäre ich lieber ausschließlich Jericho und Yoyo gefolgt statt von den Abstechern zum Mond unterbrochen zu werden. Frank Schätzing ist meines Erachtens nach generell eine Art von Lektüre, die man mögen muss, aber Limit macht seinen Namen alle Ehre und weist Grenzen auf: 1200 Seiten sind schlicht eine Spur zu viel.
Ich hoffe, der nächste Schinken von Frank Schätzing ist ein ebenso komplexes und fundiertes Werk, dass aber auf ein wenig Detaildichte verzichtet.
Gelesen: Des Todes dunkler Bruder von Jeff Lindsay
Mit meinem ersten Blogpost in diesem Jahr möchte ich eine Rubrik wiederbelebn, die ich in der Vergangenheit etwas vernachlässigt habe, obwohl es gar keinen Grund dazu gab: Die Leseecke. Ich hab seit dem letzten Post in dieser Rubrik das Lesen natürlich nicht verlernt, ich hab weiterhin aus den Vampir-Serien von Lara Adrian und Linsay Sands Bücher verschlungen und in eine weitere Vamprserie reingeschnuppert, zu der ich bei Gelegenheit noch ein paar Worte verlieren will. Der fünfte Teil der Taunus-Krimis von Nele Neuhaus war wie die vier Vorgänger ebenso schnell und gierig gelesen – ob ich dazu noch was schreibe … mal sehen.
Ich hab „nebenher“ noch einige Fachbücher zur Pferdeausbildung verschlungen, die in dieser Rubrik aber nichts zu suchen haben. Zwischenzeitlich hatte ich dann sogar vier Bücher gleichzeitig in der Mangel – jetzt nur noch drei:
„Des Todes dunkler Bruder“ ist ein bereits 2005 bei Knaur erschienener Thriller von Jeff Lindsay. Das Buch ist der Auftakt einer Serie, die sich um den Protagonisten Dexter Morgan dreht, aus dessen Sicht (Ich-Perspektive) das Buch geschrieben ist.
Dexter Morgan ist Spezialist für Blutanalysen bei der Polizei von Miami. Er hat also beruflich häufiger mit Mord zu tun. Nebenbei mordet er aber auch gern ab und zu, wobei seine Opferwahl – gelenkt von seinem „dunklen Passagier“ – stets auf Serienmörder fällt. Er tut der Gesellschaft in gewisser Weise einen Gefallen, wenn er diese Straftäter aus dem Geschäft zieht. Denn in der Regel ist er schneller als die Polizei bei den Ermittlungen, nicht zuletzt weil er wohl ähnliche Denkstrukturen hat und andere Verknüpfungen und Ideen hat als die Polizei.
So kommt es, dass in Miami ein Serienmörder sein Unwesen treibt, indem er Prostituierte ermordet, zerstückelt und von mal zu mal perfider zur Schau stellt. Während Dexter gegen seinen dunklen Passagier ankämpft, diesen Mörder selbst zur Strecke zu bringen, um stattdessen seiner Schwester auf der polizeilichen Karriereleiter zu helfen und zur Festsetzung des Mörders auf legale Weise zu verhelfen, verliert er scheinbar den Verstand. Denn irgendwann ist er sich nicht mehr sicher, ob er sich nicht selbst jagt, denn das Muster des Mörder ähnelt dem seinen.
An und für sich ist die Idee gut und das Buch liest sich auch gut weg. Das Ende ist nicht vorhersehbar, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Dennoch hat mich das Buch nicht absolut überzeugt, weshalb ich mir einen weiteren Teil nicht zulegen werde. Jeff Lindsay verbringt unheimlich viel Zeit damit, seinen Protagonisten sich wiederholenden Selbstschauen zu unterwerfen und irgendwann sind die Selbstzweifel, die Bewunderung des Konterparts, die Betonung seiner Emotionslosigkeit usw. lästig. Wahrscheinlich will Jeff Lindsay damit das Abdriften in den Wahnsinn darstellen, aber irgendwie wird man dabei selbst wahnsinnig. Ein weiteres Mal mach ich das nicht mit.
Ich hab im Nachhinein auch einige Rezensionen gelesen: Viele Leser sind absolut begeistert, aber einige auch absolut enttäuscht. Beim Lesen der Rezensionen fiel mir im Nachhinein auch auf, dass sämtlich anderen Charaktere im Buch als dilletantisch dargestellt werden, einige sprechen sogar von sexistischen Ansätzen. So weit würde ich jetzt nicht gehen, aber vielen negativen Rezensionen kann ich nur zustimmen. Schade eigentlich, aber es kann ja nicht nur gute Bücher geben.
Interessanterweise wurde aus der Buchserie eine Fernsehserie mit derzeit 5 Staffeln, die anscheinend auf RTL2 gelaufen sind. Eine Verfilmung kann ich mir durchaus vorstellen, aber eine Serie … Aber die scheint gut anzukommen, zumindest auf dem amerikanischen Markt.
Nun lese ich also noch drei Bücher, nein, eigentlich sind es schon wieder vier. Ich denke, als nächstes werde ich an dieser Stelle über „Limit“ von Frank Schätzing schreiben. Nachdem ich mich 300 Seite etwas durch die gewohnte Detaildichte gekämpft habe, nimmt es nun richtig Fahrt auf. Ich bin derzeit auf Seite 548, was so knapp die Häfte ist … es kann also noch eine Weile dauern bis zum nächsten Blogpost in dieser Rubrik.
Gelesen: Der Beethoven-Fluch von M.J. Rose
Da stand ich vor kurzem auf dem Münchner Flughafen, ich war natürlich viel zu früh da und ich hatte nichts zum Lesen zur Hand, um die Wartezeit bis zum Boarding zu überbrücken. Also bin ich kurzerhand in den Kiosk, in der Hoffnung einen weiteren Teil (möglichst den passenden) der Argeneau-Reihe zu finden – vergebens. Stattdessen bin ich auf die „Vampire Diaries“-Vorlage und den „Beethoven-Fluch“ von M.J. Rose gestoßen. Da ich ersteres schon aus dem TV kenne (auch wenn die Serie nicht zwangsläufig mit dem Buch identisch sein muss ist) habe ich kurzerhand den Beethoven-Thriller eingepackt.
Das Buch ist im Mira-Verlag erschienen und der zweite Teil der Memory-Reihe. Das hab ich aber erst auf der letzten Seite des Buches in den Anmerkungen der Autorin festgestellt, und es war auch nicht wirklich spürbar im Buch, da es keine ungereimten und nicht näher erläuterten Verweise auf den ersten Teil gab. „Der Beethoven-Fluch“ kann vollkommen eigenständig betrachtet werden und wenn ich mir den Umschlagtext des vorhergehenden Romans „Der Memory-Code“ ansehe, scheint es bis auf das Grundthema und vielleicht einzelne Figuren am Rande keine komplexen Verknüpfungen zu geben.
Zum Inhalt: Meer Logan wird seit ihrer Kindheit von beängstigenden Erinnerungen heimgesucht, die sie nicht zuordnen kann. Während sie als Psychologin diese Erinnerungen, die sie aus Raum und Zeit zu saugen scheinen, rational als Pseudoerinnerungen bewertet, sind ihr Vater Jeremy und dessen guter Freund Malachai der Meinung, es handele sich um Vorlebenserinnerungen. Die beiden sind nämlich Memoristen, glauben an die Wiedergeburt und dass Erinnerungen von einem Leben in das nächste mitgenommen werden können, um eine angefangene und unvollendete Aufgabe erledigen zu können.
Als eher zufällig eine Schatulle auftaucht, die einst Beethoven seiner Geliebten Antonie Brentano geschenkt hatte, fühlen sich Jeremy und Malachai bestätigt. Die Schatulle gleicht nämlich bis ins kleinste Detail den Zeichnungen, die Meer aus ihren Erinnerungen gemalt hat, obwohl sie die echte Schatulle noch nie gesehen haben kann. Meer reist kurzerhand nach Wien, wo die Schatulle versteigert werden soll, in der Hoffnung, dass der Blick auf die echte Schatulle ein Schlüsselerlebnis ist. Denn Meer plagen nicht nur diese beängstigenden Erinnerungen, sie wird auch von einer mysteriösen Melodie verfolgt, die sie nicht erfassen kann. In Wien hofft sie, die Lösung zu diesen Erinnerungen und der Melodie zu finden und so endlich ein normales Leben führen zu können. Stattdessen begegnet sie Morden, Verfolgungen und weiteren mysteriösen Erinnerungen.
„Der Beethoven-Fluch“ ist eine sehr spannende Geschichte, die viele interessante Gebiete berührt: Zum einen das Thema Musik und deren Wirkung auf die Gefühle der Menschen, dann das bestimmende Thema der Wiedergeburt verbunden mit der Thematik des jüdischen Glaubens und der Kabbala, und schließlich der Handlungsort Wien, mit dessen musikalischen und historischen Aspekten. M.J. Rose bringt all diese Themen in dem Buch unter, teilweise kratzt sie leider nur an dessen Oberfläche und man wünscht sich, der ein oder andere Aspekt wäre tiefer betrachtet. Aber das ist natürlich nur subjektives Empfinden, immerhin ist die Gefahr groß, dass man sich in den Detailbeschreibungen verliert und so das Tempo der Geschichte auf der Strecke bleibt, wie es bei „Lautlos“ von Frank Schätzing passiert.
Was die Charaktere betrifft, so ist die Anzahl der Handelnden überschaubar und man behält leicht den Überblick, wer mit wem, wie in Verbindung steht. Allerdings frag ich mich besonders bei einem Charakter, warum er so ausführlich eingeführt wurde. Sicher ist es keine unwichtige Person für die Handlung, jedoch verwendet M.J. Rose auf andere, wichtigere Charaktere weniger Zeit. Ich kann mir nur vorstellen, dass dies in Vorbereitung auf weitere Romane geschieht.
So oder so ist der Roman durchaus lesenswert und ich kann versprechen, dass die höheren Zusammenhänge, die sich im Verlauf des Buches ergeben, sehr interessant sind und so sicher nicht zu erwarten waren.
Gelesen: Leichenblässe von Simon Beckett
Neulich habe ich den vorerst letzten Teil der Thriller-Serie um Dr. David Hunter von Simon Beckett gelesen. Ich möchte diesmal auch nicht viele Worte verlieren. Die Geschichte, die Simon Beckett augbaut, ist gewohnt spannend und wie im Stile der ersten beiden Teile. Was mich bei diesem Teil etwas genervt hat, ist, dass der Protagonist sein bisheriges Selbstmitleid, seine Melancholie und Selbstzweifel nochmal gesteigert hat. Teilweise lenkte dieses Versinken im eigenen Gefühlssumpf so sehr von der eigentlichen Geschichte ab, dass ich annehmen muss, dass Simon Beckett unterwegs die Worte ausgegangen sind, das Buch aber noch unbedingt zehn Seiten länger sein sollte. Ab und an war ich wirklich geneigt, dass Buch für den Abend wegzulegen und erst drei Tage später wieder in die Hand zu nehmen.
Zusammenfassend bin ich von diesem dritten Teil eher enttäuscht und hoffe für einen etwaigen vierten Teil, dass Dr. David Hunter etwas Lebensmut findet und Simon Beckett vielleicht von seinem Schema F abweicht.
Gelesen: Kalte Asche von Simon Beckett
Auf dem Flug nach Sardinien habe ich die Zeit genutzt und den zweiten Teil in Simon Becketts Reihe über den Forensiker Dr. David Hunter zu Ende gelesen. „Kalte Asche“ ist im rororo-Verlag erschienen und erzählt eine weitere spannende und atemberaubende Suche nach dem Mörder.
Dr. David Hunter befindet sich eigentlich auf dem Heimweg nach London, als ihn die Bitte erreicht, auf einer einsamen schottischen Insel die sterblichen Überreste eines Menschen zu untersuchen. Noch ist unklar, wer die Person ist und ob sie eines natürlichen oder gewaltvollen Todes gestorben ist. Die Umstände sind allemal ungewöhnlich: Bis auf kleine Ausnahmen ist die Leiche fast vollständig verbrannt. Jede Minute, die verstreicht, könnte es den Ermittlern unmöglich machen, die Leiche zu identifizieren oder die Todesursache festzustellen.
Doch genau das gelingt Dr. Hunter. Das Problem ist nur, dass ein außerordentlich heftiger Sturm ihn vom Festland und somit von Verstärkung abtrennt. Denn der Tod der Frau war unnatürlich. Dr. Hunter sitzt nun mit seinem Wissen auf der Insel fest – zusammen mit dem noch unbekannten Mörder.
Simon Beckett bleibt mit diesem zweiten Teil schematisch sehr nah an dem ersten Teil „Die Chemie des Todes“ . Dennoch gelingt es ihm, eine prickelnde Spannung herzustellen und mit unerwarteten Wendungen dafür zu sorgen, dass man eigentlich das Buch nicht mehr weglegen will. Selbst, als man glaubt, alles zu wissen und dass nichts mehr kommen kann, schafft Simon Beckett es, noch einen drauf zu setzen. Wer den ertsen Teil gemocht hat, wird den zweiten mit Sicherheit auch mögen. Der dritte Teil liegt schon bereit zum Lesen bei mir.
Gelesen: Die Chemie des Todes von Simon Beckett
Wie angekündigt, habe ich mich wieder dem Krimi-Thriller-Genre zugewandt. Als „Die Chemie des Todes“ von Simon Beckett (erschienen bei rororo) bei mir eintraf, war ich schon überrascht, wie schmal das Taschenbuch ist. Die letzten Krimis und Thriller, die ich gelesen hatte, hatten immer mindestens 600 Seiten. „Die Chemie des Todes“ kommt mit schlanken 432 Seiten daher, auf denen Simon Beckett die Geschichte des forensischen Anthropologen Dr. David Hunter und die grausamen Geschehnisse in einen englischen Dorf eindrucksvoll und fesselnd erzählt.
Dr. David Hunter war führender forensischer Anthropologe in England. Doch nachdem seine Frau und Tochter bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind, zieht er sich aus seinem Metier zurück aufs Land, um dort als Landarzt zu praktizieren und so Abstand zu gewinnen. Seine Vergangenheit holt ihn allerdings ein, als in den Sümpfen eine stark verweste Leiche gefunden wird. Widerwillig unterstützt er die Polizei bei ihren Ermittlungen und gerät dabei selbst in den Fokus der eigenwilligen und misstrauischen Bevölkerung des kleinen Dorfes. Immerhin ist Dr. David Hunter ein zugezogener Fremder.
Als eine weitere Leiche gefunden wird, ist klar, dass es sich um einen Serienkiller handelt. Die Uhr tickt gnadenlos und schlagartig wird Dr. David Hunter auch persönlich involviert und muss den Wettlauf mit der Zeit antreten.
Die Geschichte, die Simon Beckett erzählt, ist eigentlich ziemlich komplex. Trotzdem schafft er es, ohne komplizierte Wortkonstrukte, dem Leser diese Komplexität prägnant zu übermitteln. Von der ersten Seite an wird der Leser von der Geschichte gefesselt und ich tat mich wirklich schwer, das Buch abends um 1 Uhr weg zulegen. Die eigenen Vermutungen, die man ja zwangsläufig über den Täter anstellt, werden regelmäßig ins Wanken gebracht und weggefegt. Die Lösung des Rätsels ist dafür umso überraschender und … nein, ich verkneif mir den Spoiler.
Die nächste Lektüre wird nun erstmal die Einführung in VWL und BWL sein, denn nächsten Freitag schreib ich darin die letzte Klausur für dieses Semester.
Der nächste viel versprechende Krimi liegt dennoch schon bereit: „Schneewittchen muss sterben“ von Nele Neuhaus und danach wohl wieder ein Krimi – mal sehen. Ich muss aber auch zugeben, dass ich vom Vampir-Genre erst einmal gesättigt bin. Ich werde zwar weiterhin die Midnight-Breed-Reihe verfolgen, die im November oder Dezember wieder Zuwachs erhält, und die Vampirpsychologin Kismet Knight steht auch in der Startlöchern, aber darüber hinaus reizt mich das Genre gerade gar nicht. Es gibt irgendwie derzeit zu viele Vampirromane und -reihen und was wirklich Neues ist mir noch nicht wieder aufgefallen. Und ich mag auch nicht Buchreihen anfangen, die schon 10 Teile und mehr haben. Für Tipps bin ich natürlich trotzdem dankbar.
Gelesen: Vergebung von Stieg Larsson
Lang hat es gedauert, aber in den vergangen Tagen habe ich den dritten und letzten Teil der Millenium-Triologie von Stieg Larsson beendet. „Vergebung“ knüpft nahtlos an die Geschehnisse des zweiten Teils an und befasst sich eigentlich mit der Beleuchtung der Hintergründe dieser Geschehnisse. Die Erläuterungen im zweiten Teil waren also nur die Spitze des Eisbergs. Während der erste Teil bis auf die Protagonisten losgelöst von den Folgeromanen zu sehen war, ist der dritte Teil so eng mit dem zweiten verwoben, dass es m.E. äußerst respektabel ist, dass Stieg Larsson es geschafft hat, die Teile so zu schreiben, dass sie eigenständig lesbar sind, ohne dass sie für diejenigen langweilig werden, die schon die vorangegangenen Teile kennen.
[Nur lesen, wer den zweiten Teil kennt – Spoiler-Gefahr]
Die Morde, die im zweiten Teil zentrales Thema waren, sind aufgeklärt. Obwohl der Verdacht von Lisbeth abgelenkt ist und sie selbst Opfer schwerer Körperverletzung geworden ist, befindet sie sich in Untersuchungshaft. Mikael arbeitet derweil ununterbrochen an der Aufklärung der Hintergründe, die ihn bald selbst zur Zielscheibe werden lassen. Allerdings nicht von „gewöhnlichen“ Verbrechern, sondern seitens des Staates. Der versucht nämlich die Ereignisse um Lisbeth, die sich im zweiten Teil als sehr bedeutend für die schwedische Sicherheitspolitik herausgestellt haben.
Obwohl Lisbeth isoliert wird, gelingt es Mikael ihr einen Teil ihrer Ausrüstung zu beschaffen. Auf die Art und Weise, kann Lisbeth weitreichende Recherchen durchführen, die später entscheidend für ihren Prozess und somit ihre Rehabilitation sein werden. Das dabei der ein oder andere auf der Strecke bleibt ist unumgänglich.
[Spoiler Ende]
Stieg Larsson lässt, wie aus den vorangegangen Teilen bekannt, wieder kein Detail aus, was es mir gerade zu Beginn des Buches schwer gemacht hat, am Ball zu bleiben. Der Roman nimmt dennoch stetig Fahrt auf und letztlich will man ihn gar nicht mehr zur Seite legen, weil es einen regelrecht danach lüstet zu sehen, wie das hochkomplexe Kartenhaus, das Larsson beschreibt, mit wenigen gezielten Eingriffen einstürzt.
Wer die ersten beiden Teile gelesen hat, kommt eigentlich nicht um diesen letzten herum. An mancher Stelle des Romans habe ich Ansatzpunkte für einen weiteren Teil erahnt. Doch leider wird es aus der Feder von Stieg Larsson keine weiteren Romane geben, da er bereits 2004 an einem Herzinfarkt verstorben ist.
Das Stieg Larsson weitere Teile in dieser Romanreihe geplant hat, ist belegt. Insgesamt sollten es wohl 10 Bücher werden, wobei 3 weitere Teile schon geplant waren und Teil 5 weitestgehend abgeschlossen war. Zur Veröffentlichung wird es jedoch nicht kommen, da Larssons Lebensgefährtin diesen Schatz in seinem Sinne hütet. Angesichts der veröffentlichten drei Teile und der Brisanz, die in ihnen steckt, hätten die weiteren sieben Teile wohl reichlich Sprengkraft in sich gehabt.