Mit meinem ersten Blogpost in diesem Jahr möchte ich eine Rubrik wiederbelebn, die ich in der Vergangenheit etwas vernachlässigt habe, obwohl es gar keinen Grund dazu gab: Die Leseecke. Ich hab seit dem letzten Post in dieser Rubrik das Lesen natürlich nicht verlernt, ich hab weiterhin aus den Vampir-Serien von Lara Adrian und Linsay Sands Bücher verschlungen und in eine weitere Vamprserie reingeschnuppert, zu der ich bei Gelegenheit noch ein paar Worte verlieren will. Der fünfte Teil der Taunus-Krimis von Nele Neuhaus war wie die vier Vorgänger ebenso schnell und gierig gelesen – ob ich dazu noch was schreibe … mal sehen.
Ich hab „nebenher“ noch einige Fachbücher zur Pferdeausbildung verschlungen, die in dieser Rubrik aber nichts zu suchen haben. Zwischenzeitlich hatte ich dann sogar vier Bücher gleichzeitig in der Mangel – jetzt nur noch drei:
„Des Todes dunkler Bruder“ ist ein bereits 2005 bei Knaur erschienener Thriller von Jeff Lindsay. Das Buch ist der Auftakt einer Serie, die sich um den Protagonisten Dexter Morgan dreht, aus dessen Sicht (Ich-Perspektive) das Buch geschrieben ist.
Dexter Morgan ist Spezialist für Blutanalysen bei der Polizei von Miami. Er hat also beruflich häufiger mit Mord zu tun. Nebenbei mordet er aber auch gern ab und zu, wobei seine Opferwahl – gelenkt von seinem „dunklen Passagier“ – stets auf Serienmörder fällt. Er tut der Gesellschaft in gewisser Weise einen Gefallen, wenn er diese Straftäter aus dem Geschäft zieht. Denn in der Regel ist er schneller als die Polizei bei den Ermittlungen, nicht zuletzt weil er wohl ähnliche Denkstrukturen hat und andere Verknüpfungen und Ideen hat als die Polizei.
So kommt es, dass in Miami ein Serienmörder sein Unwesen treibt, indem er Prostituierte ermordet, zerstückelt und von mal zu mal perfider zur Schau stellt. Während Dexter gegen seinen dunklen Passagier ankämpft, diesen Mörder selbst zur Strecke zu bringen, um stattdessen seiner Schwester auf der polizeilichen Karriereleiter zu helfen und zur Festsetzung des Mörders auf legale Weise zu verhelfen, verliert er scheinbar den Verstand. Denn irgendwann ist er sich nicht mehr sicher, ob er sich nicht selbst jagt, denn das Muster des Mörder ähnelt dem seinen.
An und für sich ist die Idee gut und das Buch liest sich auch gut weg. Das Ende ist nicht vorhersehbar, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Dennoch hat mich das Buch nicht absolut überzeugt, weshalb ich mir einen weiteren Teil nicht zulegen werde. Jeff Lindsay verbringt unheimlich viel Zeit damit, seinen Protagonisten sich wiederholenden Selbstschauen zu unterwerfen und irgendwann sind die Selbstzweifel, die Bewunderung des Konterparts, die Betonung seiner Emotionslosigkeit usw. lästig. Wahrscheinlich will Jeff Lindsay damit das Abdriften in den Wahnsinn darstellen, aber irgendwie wird man dabei selbst wahnsinnig. Ein weiteres Mal mach ich das nicht mit.
Ich hab im Nachhinein auch einige Rezensionen gelesen: Viele Leser sind absolut begeistert, aber einige auch absolut enttäuscht. Beim Lesen der Rezensionen fiel mir im Nachhinein auch auf, dass sämtlich anderen Charaktere im Buch als dilletantisch dargestellt werden, einige sprechen sogar von sexistischen Ansätzen. So weit würde ich jetzt nicht gehen, aber vielen negativen Rezensionen kann ich nur zustimmen. Schade eigentlich, aber es kann ja nicht nur gute Bücher geben.
Interessanterweise wurde aus der Buchserie eine Fernsehserie mit derzeit 5 Staffeln, die anscheinend auf RTL2 gelaufen sind. Eine Verfilmung kann ich mir durchaus vorstellen, aber eine Serie … Aber die scheint gut anzukommen, zumindest auf dem amerikanischen Markt.
Nun lese ich also noch drei Bücher, nein, eigentlich sind es schon wieder vier. Ich denke, als nächstes werde ich an dieser Stelle über „Limit“ von Frank Schätzing schreiben. Nachdem ich mich 300 Seite etwas durch die gewohnte Detaildichte gekämpft habe, nimmt es nun richtig Fahrt auf. Ich bin derzeit auf Seite 548, was so knapp die Häfte ist … es kann also noch eine Weile dauern bis zum nächsten Blogpost in dieser Rubrik.