Ich möchte dieses Jahr das Thema „Halbmarathon“ angehen.
Den Gedanken habe ich tatsächlich schon länger. Das erste Mal ernsthaft darüber nachgedacht habe ich Ende 2014. Anfang 2015 hat es mich dann aber derart außer Gefecht gesetzt, dass ich 6 Wochen nur an Krücken laufen konnte und danach lange „lahm“ ging.
Letztes Jahr habe ich dann endlich wieder richtig Fahrt aufnehmen können und konnte eine gewisse Routine entwickeln, die sich in einem Cross-Lauf über 10km in 1h 03min im September und dem Sylvester-Straßenlauf in 1h 28Sek (persönliche Bestzeit), niedergeschlagen hat.
Mein Bauchgefühl sagt mir nun, dass ich nach größeren Distanzen Ausschau halten kann. Ich sehe einen Halbmarathon Mitte des Jahres als realistisches Ziel an.
Daher heißt es nun mit einer gewissen Disziplin 3-4 Mal die Woche laufen zu gehen und sukzessive die Distanzen zu steigern. Die Disziplin war bisher mein größtes Problem. Während es Phasen gab, in denen ich sehr regelmäßig 2 mal pro Woche laufen war (ohne auf die Strecke zu gucken), gab es genauso Phasen in denen ich alle 2 Monate einmal Laufen war. Das darf ich mir mit Blick auf die 21,0975 Kilometer nicht erlauben, wenn ich nicht auf dem letzten Loch pfeifend ankommen will.
Ich habe mir zunächst von meiner seit Jahren genutzten Fitness-Tracker-Webseite Endomondo einen Trainingsplan erstellen lassen, den ich zur Orientierung nutze. Praktischer weise passt sich der Plan anhand aktueller Läufe immer wieder an – sowohl nach oben als auch nach unten. Als Orientierung finde ich den Plan ganz gut, aber mir fehlt eine Funktion beispielsweise zum Pausieren. Klar kann ich einfach Trainings auslassen oder mal einen Tag später machen, aber der Plan ist da schon etwas unnachgiebig und korrigiert die geplanten Läufe ganz stumpf nach unten. Außerdem sind im Plan immer wieder solch Mini-Läufe wie „3km mit einer Geschwindigkeit von 8min/km“ enthalten, was ich angesichts meiner Durchschnittszeit von 6:35 min echt lächerlich finde. Dafür zieh ich mich nicht um. Insgesamt sehe ich die Durchschnittszeit zu wenig berücksichtig, obwohl der Plan alle meine Läufe aus der Vergangenheit kennt. Mein Ziel ist sicher nicht mit meiner 10km-Wettkampfgeschwindigkeit von ~6:03 Minuten den Halbmarathon zu laufen, aber Dauerläufe mit 8min/km anzusetzen … Da kann ich auch spazieren gehen.
Parallel erstellt mir daher ein Bekannter und erfahrener Mrathon-Läufer, einen individuellen Plan, der dann zwar nicht online funktioniert, aber gewissen Meilensteine und eine Marschtabelle enthält (also welche Zwischen- und Endzeiten ich bei bestimmten Distanzläufen haben sollte).
Momentan habe ich mich bei 3 Läufen pro Woche eingependelt, die ich im Januar auch sehr diszipliniert durchgehalten habe einschließlich einer konstanten Steigerung der Wochenkilometer. Die Gesamtkilometer im Januar lagen schon bei ca. 81km.
Der Februar fing jedoch nicht ganz so gut an, da ich mir eine leichte Entzündung der Peronealsehne zugezogen habe. Ich vermute die Belastung war in Kombination mit neuen Schuhen, neuen Schueinlagen, sehr viel Cross-Strecke und der allgemeinen Steigerung ein bisschen zu viel. Ich bin im Januar so viel gelaufen wie im ganzen halben Jahr davor. Die Einschränkung mit der Sehne demotiviert im ersten Moment natürlich, aber es ist wortwörtlich kein Beinbruch und der Zeitplan ist deswegen noch nicht gefährdet.
Jetzt heißt es, auf die Signale achten und möglichst ebene Strecken (kein Cross) laufen. Letzteres fällt mir schwer, da ich lieber im Wald laufe statt auf befestigten Feldwegen oder Straßen. Aber da werde ich durch müssen, wenn ich mich nicht kaputt machen will.
Wann ich den Halbmarathon dann absolviere ist für mich noch offen. Ursprünglich hatte ich den Mittelrhein-Volkslauf in Alfter am 06. Mai ins Visier genommen, momentan liebäugel ich aber auch mit dem Deutsche-Post-Marathon in Bonn am 15. April. In NRW gibt es aber so viele Events, dass sich das richtige schon finden wird.