Freitagstexter

Und hier nun ist der heutige Freitagstexter, den ich vergangene Woche bei Impactsuspect erobert habe *g*

Die Regeln sind schnell umrissen: Ich präsentiere hier ein Bild und jeder, der sich berufen fühlt, darf eine Bildunterschrift in den Kommentaren hinterlassen (gerne auch mehrfach) – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Und weil wir in einer Demokratie leben, bestimme ich den Gewinner, welchen ich am Mittwoch verkünde und welcher dann den nächsten Freitagstexter an Silvester ausrichten darf.

Also dann: Ich erwarte spätestens am Dienstag mit Lachflashs am Boden zu liegen. Feuer frei!

PS: Wie bei Impactsuspect auch, schalte ich Kommentare manuell frei. Also bitte nicht wundern, wenn es eine Weile (Stunden) dauert bis der Kommentar zu sehen ist. Ich bemüh mich trotz familiärer Verpflichtungen (Geschenke auspacken), die Kommentare regelmäßig zu checken.

Freitag wird getextet

Da seh ich neulich den Freitagstexter, hab einen spontanen Einfall und 5 Tage später heißt es: Gewonnen!

Genauso selten, wie ich in letzter Zeit zum Bloggen gekommen bin, komme ich dazu, meine abonnierten Feeds zu lesen. Hunderte Artikel stauen sich auf, die ich in letzter Zeit nur überfliege. Bei diesem Überflug fiel mir aber glatt der letzte von Impactsuspect ausgetragene Freitagstexter auf. Sein Bild hegte unvermittelt in mir einen Reiz – und hier muss man mal ein Lob an die Werbeagentur aussprechen, denn der Jingle hat sich ins Hirn gebrannt – und was anderes zu Heikos Bild, als das, was mir eingefallen ist, konnte mir gar nicht einfallen. Trotz regelmäßiger TV-Abstinenz ist nun also bewiesen: I’m addicted.

So … nun bin ich also an der Reihe, die übrigens schon verdammt lang ist, den Freitagstexter auszurichten. Jetzt frag ich mich natürlich, ob es Sinn macht, den Freitagstexter noch in diesem Jahr zu veranstalten – immerhin ist kommenden Freitag Heilig Abend und der Freitag darauf ist Silvester. Eine festgeschriebene Regel, dass der Freitagstexter wöchentlich stattzufinden hat, hab ich in meiner „umfangreichen“ Recherche nicht gefunden. Der Historie belegt jedoch, dass auch an Weihnachten und zwischen den Jahren der Freitagstexter stattgefunden hat (mit Ausnahme 2008), weshalb er auch diese Woche an Heilig Abend stattfinden wird!

Ich durchforste dann mal meine Bildsammlung und freue mich schon – nun aus einem weiteren Grund – auf Freitag.

Meilensteine und Stutenbissigkeit

Heute war ein ereignisreicher Tag im Stall gewesen.

Zunächst sind Bonita und ich mit Kappzaum, Longe und Peitsche bewaffnet in den Roundpen. Ich wollte einfach mal schauen, wo wir stehen, und war sehr begeistert, dass Bonita 1-2 Zirkel auf jeder Hand an der Longe getrabt ist, ohne davon zu eilen oder meine Nähe zu suchen. Dabei hat sie bereits auf die Hilfen der Longe reagiert und hat sich gestellt und den Hals fallen gelassen. Ein kleine Meilenstein also.
Zwar sticht sie ab und zu noch der Hafer und sie springt, bockt, galoppiert teils abenteurlich quer durch den Roundpen, aber das beunruhigt mich grad nicht. Immerhin ist sie noch ein junger Hüpfer und aufgrund der winterlichen Verhältnisse und da man mit ihr noch nicht viel machen kann, hat sie jede Menge Energie, die raus will. Dass sie dabei ihren Spaß hatte, kann man wohl an den Bildern erkennen.

Im Anschluss ging es an die Komplettreinigung von Bonitas Box. Vergangenen Dienstag gab es nämlich die winterliche Wurmkur, die Bonita übrigens lammfromm und tapfer geschluckt hat. Damit die womöglich vorhandenen, ausgespülten Würmer nicht gleich wieder in den Organismus gelangen, musste also die Box grundgereinigt werden. Nachdem ich damit durch und eigentlich schon auf dem Weg nach Hause war, hörte ich es in der Box scheppern. Eine neue Stute, die seit heute morgen neben Bonita steht, hatte ihre Körpergröße von geschätzten 175cm ausgenutzt, gegen Bonita gekeilt und die Boxenwand auf 1,60m Höhe bearbeitet. Die massive Brettertrennwand hat etwa eine Höhe von 1,50m, darüber ist die Box vergittert. Und dieses Gitter war nun bizarr mit vielen Stahlstreben abstehend aus der Fassung gesprengt, in die das Gitter geschweißt (!) war.
Das war dann der erste Arbeitseinsatz, den der Stallbesitzer in der Box hatte, immerhin standen die Gitterstreben derart ab, das Bonita sich den halben Rücken hätte aufreißen können.

Kaum, dass das Gitter repariert war und Bonita wieder in ihrer Box, ging das Gekeile wieder los. Im einen Moment standen die Beiden noch relativ lässig beieinander und im nächsten Moment, flogen die Hufe durch die Gegend. Die Tränke der anderen Stute hat es leider nicht überlebt und schon bahnte sich ein kleiner Bach durch alle Boxen – und das wo ich grad komplett gemistet hatte. Damit begann dann der zweite Arbeitseinsatz des Stallbesitzers: neue Tränke anbauen. Derweil haben ich und ein paar Mädels vom Stall versucht das Wasser mit Sägespänen einzufangen, bevor sich daraus unser persönlicher Eiskanal entwickelte.

Jetzt könnte man annehmen, Bonita ist eine dominante Zicke und mag keine Stuten. Imemrhin ist sie hauptsächlich im Umfeld von Hengsten groß geworden und durfte nicht zu den Stuten, weil sie deren Fohlen vor den Müttern beschützt hat. Aber andererseits steht neben ihr noch eine Stute (übrigens eng verwandt mit meiner alten Pfefferoni – kleine Welt) mit der Bonita ohne Schwierigkeiten auskommt. Ich schätz mal, dass Bonita und die neue Stute sich schlicht nicht riechen können. Das gibt es ja beim Menschen auch, dass man jemanden von grundauf unsympathisch findet, ohne auch nur ein Wort gewechselt zu haben. Als Mensch geht man sich aus dem Weg und wenn das als Pferd nicht geht, fliegen eben die Fetzen. Stutenbissigkeit vom Feinsten.

Hach – ereignisreich, wie gesagt.

Ich hoffe, der Stall steht morgen noch, wenn ich wieder zu Bonita fahre. Noch viel wichtiger ist aber, dass die beiden sich nicht verletzen *dreimal auf Holz klopf*. Immerhin wollen wir an unserem heutigen Meilenstein anknüpfen.

Es geht vorwärts und abwärts …

… und zwar vorwärts-abwärts wie es sein soll.

Vor dreieinhalb Wochen hab ich ja erstmals von Bonita berichtet und dem ersten Ziel „Longieren“. Zunächst hab ich natürlich getestet, was geht: Bonita kann wunderbar im Kreis laufen, aber sobald die Longe ins Spiel kam, klebte sie an mir. Den Einsatz der Longierpeitsche quittierte sie damit, mir ihren Allerwertesten zu zeigen. Da das Longieren auf die Art und Weise nichts bringt und zudem gefährlich ist (bsp. wenn das Pferd beim Bocken in die Longe tritt), sind wir auf 0 zurückgegangen.

Ich hab mit Bonita also zunächst am Kappzaum Biegung und Stellung im Stehen geübt und anschließend im Schritt. Dazu bin ich rückwärts gehend vor Bonita hergegangen. Auf die Art und Weise hab ich Bonita vollständig im Blick und sehe ob sie ausreichend mit dem inneren Hinterbein unter den Schwerpunkt tritt. Tut sie das nicht (was anfangs der Fall war) touchier ich mit der Dressurgerte die Schenkellage. So kann ich einerseits die innere Hinterhand aktivieren und andererseits lernt sie die innere Schenkelhilfe, die ich ja später im Sattel einsetze.
Dieses Spiel habe ich möglichst gleichmäßig auf linker und rechter Hand wiederholt und vor allem jeden kleinen Fortschritt gelobt. Wie jedes Pferd hat Bonita eine angeborene Schiefe, sie geht also auf einer Hand besser als auf der anderen. Im Gegensatz zur menschlichen Händigkeit muss die Schiefe beim Pferd korrigiert werden, wenn es ohne Probleme das Reitergewicht tragen soll: das Geraderichten. Erfahrungsgemäß wechselt die Händigkeit eines Pferdes ab und an. Falsch wäre es, die jeweils schlechtere Hand intensiver zu trainieren als die stärkere, da die Händigkeit sonst ständig umschwenkt und man nie wirklich zum Geraderichten kommt.

Vom Geraderichten sind Bonita und ich noch weit entfernt. Bonita tritt zwar schon gut über, aber sie tritt mit dem inneren, hinteren Huf nicht in den Abdruck des inneren, vorderen Hufes – sie läuft also eher auf drei bis vier Spuren statt auf zwei. Die Biegung erreicht also noch nicht vollständig die Hinterhand. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt aber nicht so dramatisch, da Bonitas Muskulatur noch etwas fest ist. Da die effektivste Methode, die Rückenmuskulatur zu lockern, die Galopparbeit an der Longe ist, aber Bonita genau das noch nicht kann, ist die Lockerung der Muskulatur nicht von heut auf morgen vollbracht. Aber ich denke, wir befinden uns auf einem guten Weg.

Nachdem Bonita also recht gut untertritt mit meiner Führposition rückwärts vor ihr, habe ich angefangen die Fürhposition langsam zu wechseln. Langsam heißt, dass ich aus dem Rückwärtsgehen langsam in die Führposition an Bonitas Schulter gewechselt bin. Wenn sie dann ein paar Schritte zuverlässig neben mir hergegangen ist unter Beibehalten der Biegung und Stellung, habe ich sie gelobt und die Hand gewechselt. Wenn sie sich quer gestellt hat oder bockig war, bin ich wieder einen Schritt zurück gegangen und habe wieder die rückwärtsgehende Führposition eingenommen. Wenn Bonita die Übung gut vollbracht hat, habe ich die gesamte Übungseinheit beendet. Es bringt nichts, wenn eine kleine Übung nicht funktioniert, sie bis zum Erbrechen durchzuexerzieren. Das bereitet Unmut, stresst und bringt keinen Trainingserfolg, den es aber braucht, damit die gesamte Übungseinheit positiv im Pferdekopf bleibt. Nur so kann ein Lerneffekt eintreten. Ich gebe zu, das ein oder andere Mal eine Übung überstrapazipiert zu haben. Wenn ich so eine Situation erkannt habe, habe ich versucht, zumindest einen richtigen Tritt von Bonita zu erlangen und das mit sofortigen Lob zu verbinden und den Tag zu beenden. Alternativ kann man auch die Übung abbrechen und eine andere, sicher sitzende Übung zum Abschluss durchzuführen. Hauptsache ist, dass man die Einheit mit einem positiven Ereignis beendet statt mit Frust. Eine wichtige Lektion, die ich für mich vergangene Woche dank Lektüre von Kirsten Jung (s. Bild) gelernt habe, ist, dass ein Pferd nicht weiß, was ich beabsichtige: Wenn es also eine Übung anders erfüllt als ich es will, lass ich es glauben, dass das meine volle Absicht war – gerade zu Beginn der Ausbildung sollte man von dieser Methode m.E. reichlich Gebrauch machen statt zu strafen. Andernfalls erhalte ich ein unmotiviertes und saures Pferd.

Nachdem Bonita also relativ stabil neben mir hergegangen ist – also Führposition an der Pferdeschulter – habe ich angefangen meinen Abstand zum Pferd zu vergrößern. Statt den Führstrick direkt am Kappzaum zu greifen, habe ich den Strick bzw. die Longe länger gelassen und bin in Höhe der Schulter in ca. 1 Meter Entfernung von Bonita gegangen. Wenn sie versuchte zu mir zu drängen, habe ich sie mit der Dressurgerte auf Abstand gehalten, indem ich auf ihre Schulter gezeigt habe. Zu Anfang verhallt diese „Gertenhilfe“ leicht, weshalb ich die Gerte verkehrt herum gehalten habe, also mit dem Griff/Knauf zum Pferd. Den stabilen Griff nimmt das Pferd viel eher wahr als die labile Spitze der Gerte. Sobald dies für ein paar Tritte geklappt hat, habe ich Bonita überschwenglich gelobt und die Übung gewechselt.
Ich habe nicht jeden Tag die Übungen erweitert, denn das würde Bonita schnell überfordern und gerade sie reagiert auf Druck und Überforderung mit Bocken und das will ich ihr nicht anerziehen. Die Schulen über der Erde stehen noch in weiter Ferne 😉 Viel sinnvoller – das gilt auch für Menschen wie jedes ander Lebewesen – ist es eh, einmal Gelerntes mehrmals zu wiederholen und zu festigen, bevor man Neues vermittelt.

In diesem Sinne sind Bonita und ich derzeit soweit, dass wir auf der rechten Hand bereits mehrere Zirkel bei ca. 1,5m Führabstand gehen und links einen halben Zirkel bei 1m. Im Vergleich zu ca. 18 Meter Zirkeldurchmesser ist das noch nicht wirklich viel. Aber es ist eine Basis, die wir jetzt festigen werden und auf der wir bald sicher longieren können. Bald heißt nicht nächste Woche. Nächste Woche können wir auch wieder beim einfachen Führen sein, aber solche Rückschritte sind normal.

Wie bereits weiter oben erwähnt, habe ich auf Literatur zurückgegriffen. Zwar kannte ich die Grundlagen der Kappzaumarbeit bereits, aber mein Horizont belief sich dann doch nur weitestgehend auf die Arbeit mit meiner alten Stute Pfefferoni. Pfefferoni war damals schon ein solide ausgebildetes Pferd auf A/L-Niveau, das die Longe kannte und relativ gut gerade gerichtet war. Ein Pferd von Grund auf auszubilden, ist für mich absolutes Neuland. Ohne professionelle Hilfe werde ich das nicht bewältigen. Zu Beginn greife ich auf Literatur zurück und da habe ich – für unseren momentanen Ausbildungstand ideal – auf „Rückentraining mit dem Kappzaum“ von Kirsten Jung gefunden.
Zwar habe ich das Buch noch nicht vollständig gelesen, aber was ich bisher gelesen und gesehen habe, hat mir bereits sehr geholfen. Kirsten Jung erklärt Zustände, Merkmale und Übungen sehr anschaulich und die Bilder im Buch unstreichen des Erklärte sehr treffend. Wer also sein Pferd mit dem Kappzaum trainieren will, sollte ruhig einen Blick in dieses Buch werfen. Dennoch ist es empfehlenswert, sich zumindest einmal von einem erfahrenen Kappzaumnutzer die Handhabung und vor allem die Wirkungsweise eines Kappzaum am Pferd zeigen zu lassen. Dazu gehört auch die Wahl des Kappzaum und die korrekte Einstellung desselben.

Weitere Literatur, die ich empfehlen kann, ist die „Akademische Reitkunst“ von Bent Branderup und natürlich Gustav Steinbrechts „Das Gymnasium des Pferdes“. Ersteres ist ein Überblick über die Reitweise der akademischen Reitkunst mit hilfreichen Darstellungen und Tipps über Hilfegebung, Wirkungen und Ausrüstung vom Einreiten bis zur hohen Schule. Je nach Version des Buches ist eine DVD mit weiteren anschaulichen Tipps enthalten. „Das Gymnasium des Pferdes“ ist natürlich ein Klassiker und quasi Pflicht im Bücherregal eines Reiters. Basierend auf diesem Buch, welches Ende des 19. Jahrhunderts verfasst wurde, wurde die Heeresdinstvorschrift Nr. 12 – die zentrale Vorschrift der Kavallerie der Wehrmacht – und schließlich die geltenden reiterlichen Richtlininen der deutschen reiterlichen Vereinigung (FN) gestaltet. Zwar ist dieses Buch aufgrund seines Alters schwierig zu lesen, die Erläuterungen und Anweisungen sind aber unheimlich lehrreich.

Gelesen: Leichenblässe von Simon Beckett

Quelle: buecher.de

Neulich habe ich den vorerst letzten Teil der Thriller-Serie um Dr. David Hunter von Simon Beckett gelesen. Ich möchte diesmal auch nicht viele Worte verlieren. Die Geschichte, die Simon Beckett augbaut, ist gewohnt spannend und wie im Stile der ersten beiden Teile. Was mich bei diesem Teil etwas genervt hat, ist, dass der Protagonist sein bisheriges Selbstmitleid, seine Melancholie und Selbstzweifel nochmal gesteigert hat. Teilweise lenkte dieses Versinken im eigenen Gefühlssumpf so sehr von der eigentlichen Geschichte ab, dass ich annehmen muss, dass Simon Beckett unterwegs die Worte ausgegangen sind, das Buch aber noch unbedingt zehn Seiten länger sein sollte. Ab und an war ich wirklich geneigt, dass Buch für den Abend wegzulegen und erst drei Tage später wieder in die Hand zu nehmen.

Zusammenfassend bin ich von diesem dritten Teil eher enttäuscht und hoffe für einen etwaigen vierten Teil, dass Dr. David Hunter etwas Lebensmut findet und Simon Beckett vielleicht von seinem Schema F abweicht.

Ich habe Angst …

… und zwar vor Menschen, die blind und kritiklos alles glauben ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken.

Menschen, die glauben, …

… dass bei Google-StreetView live Aufnahmen gezeigt werden.
… dass man mit Internetsperren den Missbrauch von Kindern verhindern kann.
… dass das Internet ein rechtsfreier Raum wäre.
… dass man mit Vorratsdatenspeicherung Telefone abhören könne.
… dass Rabattmarken sammeln wirklich Rabatte bringt.
… dass bei der Volkszählung 2011 nur gezählt wird.
… dass Terrorwarnungen tatsächlich warnen.

Wir haben keine Angst!

Familienzuwachs

Diese nette kleine Flasche dort auf dem Bild ist … äh … war mit leckerem Champagner gefüllt. So etwas trink ich natürlich nicht jeden Tag zum Frühstück, es gab also einen entsprechenden Anlass, der gefeiert werden musste. Jetzt mag einer rumunken, das seien ja noch zwei Flaschen Champus auf dem Bild und ich würde jeden dahergekommen Anlass feiern. Jein! Also die eine Flasche ist schonmal nur Sekt gewesen, den es beim letzte Autokauf vor ein paar Jahren dazugab. Die andere Flasche war tatsächlich Champus, den ich mir anlässlich meiner Exmatrikulation aufgrund abgeschlossenen Studiums gegönnt habe, was ja auch kein so alltägliches Ereignis im Leben ist.
So genug gerechtfertigt.

Der Titel des Blogpost deutet es bereits an: es gab Familienzuwachs. Jetzt bin ich weder schwanger noch gewesen noch hatte meine nicht existente Schwester Nachwuchs oder sonst wer in der Familie, nein: Ich hab ein neues Haustier! Keine neue StarTrekKatze oder Futter für dieselbigen, nein es ist etwas größer geraten.
Das neue Haustier, das auf den Namen Bonita hört, wiegt etwa 600kg, ist 7 Jahre jung und temperamentvolles iberisches Blut fließt durch ihre Adern: es ist … *trommelwirbel* … eine Andalusierstute!

Bonita ist wie gesagt 7 Jahre jung und vollkommen unverbraucht. Sie hat zu 75% andalusisches und zu 25% Lusitano-Blut – also kein PRE, dafür aber absolut klar im Kopf, ausdrucksstark, gelehrig und mit über 160cm Stockmaß außergewöhnlich groß. Da sie vom Vorbesitzer nur soweit eingeritten wurde, dass man mit ihr mal eine Runde ins Gelände gehen kann, kann ich bei ihr auch wirklich nahezu bei 0 anfangen. Als Weg werd ich den der akademischen Reitkunst nach Bent Branderup einschlagen. Diese Reitweise hab ich nach der Verletzung meiner alten Stute Lady für mich entdeckt und sie hat mir und Pferd wirklich sehr viel Harmonie und Freude gebracht.
Leider werd ich vorerst auf mich selbst gestellt sein, da meine damalige Reitlehrerin und Meisterin der akademischen Reitkunst, Sabine Kellinger, in Simbach am Inn lebt und das ist für mal eben eine Reitstunde in Fürstenfeldbruck einfach zu weit weg. Auf dem Programm steht aber derzeit sowieso nur Basisarbeit, denn Bonita muss mich aber auch sich selbst erstmal kennenlernen. Wir machen somit erstmal nur Arbeit am Kappzaum mit dem ersten Etappenziel, dass Bonita frei an der Longe geht und sich dabei sauber streckt, biegt, stellt und möglichst gut unterfußt. Das ist natürlich schon ziemlich viel verlangt, aber das Ziel möchte ich auch nicht schon nächste Woche erreicht haben. Es dauert halt so langen wie es dauert und wenn ich ein fertiges Pferd gewollt hätte, hätte ich mir eines geholt. Aber das ist nicht Sinn und Zweck der Sache.

In diesem Sinne werd ich mich jetzt in den Stall begeben und schauen, was uns der Tag so bringt.

[Update] Sardinien: Von Küste zu Küste

Landzunge an der Costa Verde

Dieses Blogpost kommt zwar mit fast mit einem Monat Verspätung, aber es kommt.

In Sardinien endet die Touristensaison etwa im September. Ich war im Anfang Oktober da, was den Vorteil hat, dass man noch relativ gutes Wetter hat, während die Strände nahezu menschenleer sind. Da wir uns im Süden der Insel aufgehalten haben, waren einmal die Costa Rej im Südosten und die dann die Costa Verde im Westen der Insel unser Ziel.

Entspannende Einsamkeit In der Nähe des Cappo Ferrato an der Costa Rej findet man einen traumhaften Strand, an dem sich unter anderem auch ein Reitstall befindet. Sollte ich später nochmal die Gelegenheit haben, nach Sardinien zu kommen, werd ich meine Reitklamotten einpacken und einen Strandritt machen. Denn leider findet man solche Gelegenheiten immer seltener und das Erlebnis mit einem Pferd durchs seichte Wasser und den schweren Strandsand zu reiten, muss man mal als Reiten gemacht haben. Ich hatte die Gelegenheit schon mal auf Usedom, aber das ganze am Mittelmeer wär halt das i-Tüpfelchen.
In Ermangelung der Reitklamotten, hab ich dann nur eine runde im etwa 18°C warmen Meerwasser gedreht. Zwar war der Strand nicht vollständig verlassen, aber fast. Die Ruhe und das sanfte Rauschen des Meeres, dass man dann erleben kann, ist um Welten faszinierender und entspannender als Strandurlaub während der Saison. Dem Wind getrotzt … Am Tag darauf ging es dann an die Costa Verde im Westen der Insel, welche ein typisches Touristengebiet ist. Hier blies eine kräftige Brise und es mag zwar Einbildung sein, aber ich als hochseeerfahrener Quietscheentchen-Segler möchte behaupten, das lag daran, dass die Westküste zum offenen Meer zeigt. Also die Ostküste natürlich auch, aber da ist das Festland näher. Auflandiger Wind – nennt man das so? Luv? Lee? Jedenfalls wehte an der Costa Verde der Wind so stark, dass die Wellen über 4 Meter hoch waren, was Sven in beeindruckenden Bildern festgehalten hat. Also nix mit Baden. Ich hab dennoch die Füße ins Wasser gehalten, aber nicht damit gerechnet, wie weit die Wellen auf den Strand gelangen: Auf einmal stand ich bis zur Hüfte im Wasser und meine Schuhe (ca. 50m vom Wasser entfernt) haben auch endlich mal Wasser aus allernächster Nähe gesehen.
Aber ich fand das Meerrauschen so fesselnd, dass ich gar nicht mehr weg wollte.
Aber irgendwann muss man sich dann doch lösen und so haben wir den Tag mit einer Art italienischen Picknick ausklingen lassen: Italienischen Brot, sardischer Pecorino-Käse, bester sardischer Schinken und Weintrauben … herrlich, auch wenn ich das lieber mit jemand anderem genossen hätte 😉 Sorry Sven, aber ich glaub dir ging es nicht anders 😀

Und weil ich hier nicht so viele Bilder zeigen kann, wie ich gern würde, erstell ich die Tage ein weiteres Picasa-Album und schließe damit die Berichterstattung in Sachen Sardinien ab.

Auch wenn ein bekannter Sizilianer neulich zu mir meinte, Sardinien sei der Osten Italiens: Ich finde eine Reise dorthin lohnt, vor allem außerhalb der Saison und fernab der Touristen-Gegenden.

[Update] Hier geht’s zum Picasa-Webalbum

Gelesen: Eine unbeliebte Frau von Nele Neuhaus

Quelle: List Taschenbuch

Nachdem ich zuerst den vierten Teil der Taunus-Krimi-Reihe von Nele Neuhaus gelesen habe, habe ich mir nun den ersten Teil zu Gemüte geführt. „Eine unbeliebte Frau“ ist im List Taschenbuchverlag erschienen. Es ist der erste Falle, in dem die Ermittler Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein zusammenarbeiten, welch ich als eingespieltes, erfolgreiches aber doch menschliches Team aus „Schneewittchen muss sterben“ schon kannte. Diesen vierten Teil und somit schon etwas mehr über das Leben der einzelnen Ermittler und die fortgeschrittenen Interna des K11 zu kennen, hat diesen Aspekt des Buches auf gar keinen Fall geschadet. Aber nun erstmal zum Inhalt:

Kurz nacheinander werden zwei Leichen gefunden. Ein Staatsanwalt, der definitiv freiwillig aus dem Leben geschieden ist und eine junge Frau, die augenscheinlich ebenso Selbstmord begangen hat. Aber eben nur augenscheinlich. Schnell wird klar, dass die Frau ermordert wurde. Auf der Suche nach dem Mörder, decken Pia und Bodenstein unfassbare Verbrechen auf, deren Komplexität kaum zu überbieten ist. Der Mordfall selbst scheint ebenso kompliziert zu sein, doch kommen Pia und Bodenstein trotz so vieler Fortschritte ihrem eigentlich Fall kaum auf die Spur.

Zwischenzeitlich bekam ich wirklich das Gefühl, dass sich Nele Neuhaus in ihrer Geschichte verrennt und den roten Faden verliert. Interessanter lenkte sie jedesmal, wenn es soweit war, ein und konzentrierte sich wieder auf die Haupthandlung. Dadurch bleiben die Nebenhandlungen auch solche und schüren die Spannung.
Nele Neuhaus lässt ihre Geschichte übrigens in einem noblen Reitstall stattfinden. Als Reiter, der schon in vielen Ställen war und deren menschlichen Abgründe kennengelernt hat, musste ich so manch eine Szene mit Schmunzeln lesen. Das Reitervolk ist einfach nur wunderbar portraitiert.