Joomla 1.5.x – Fatal Error nach anscheinenden Server-Backup

Folgendes Problem traf mich soeben vollkommen überraschend und unvorbereitet:

Im Frontend direkt:

Fatal error:  Class 'JCache' not found in
/var/www/.../html/libraries/joomla/factory.php on line 208

Im Backend vereinzelt:

Fatal error: Class 'JCache' not found in
/var/www/.../html/administrator/components/com_config
/controllers/application.php  on line 189

Das letzte, was man bei einem Beusch einer Webseite sehen will, ist „Fatal Error“ und sonst nix. Wäre es meine eigene Seite gewesen oder nur das Backend, hätte ich mir gemütlich einen Kaffee besorgt und dezent angefangen das Problem zu suchen. War es aber nicht, sondern eine Kundenseite und dementsprechend alarmiert war ich.

Aus diesem Grund hab ich mir erstmal nicht die Datei factory.php auf Zeile 208 oder die Datei application.php in Zeile 189 angeschaut, sondern direkt Google.

Der eigentliche Inhalt des Cache-Ordners

Ich bin im Forum von Joomlaportal.de auch sofort fündig geworden und das verwies auf einen Beitrag im englischsprachigen Forum von Joomla.org. Das Problem scheint zu sein, dass der Inhalt des Ordners /…/libaries/joomla/cache/ verloren gegangen ist. In beiden Beiträgen wurde anscheinend ein Backup der Joomla-Installation durch den Provider eingespielt, einmal aufgrund eines Hacker-Angriffs, einmal aufgrund eines Server-Ausfalls. Beide Ursachen treffen auf meinem Fall (nach meinem Wissen nicht zu), dennoch musste ich feststellen, dass der besagte Cache-Ordner leer war. Eigentlich sollte der Ordner zwei weitere Ordner und drei Dateien enthalten (s. Bild).
Ich habe daraufhin, wie im englischsprachigen Forum beschrieben, den Cache-Ordner einer anderen Joomla-1.5.x-Installation in die fehlerhafte Installtion kopiert und alles war wieder funktionsfähig. Alternativ kann man auch den Cache-Ordner einer Blanko-Installation nehmen, hauptsache diese Ordner und Dateien sind wieder an Ort und Stelle.

Nun frage ich mich natürlich, wie es dazu kommen konnte. Die Webseite ist auf dem aktuellsten Release, ich habe in der nahen Vergangenheit keine Änderungen vorgenommen, nichts. Dieses Blog hier hat, bis auf einzelne Komponenten, Module und Plugins, genau dieselben Parameter wie die defekte Seite, aber sie liegt auf einem anderen Server. Aus diesem Grund nehme ich an, dass das Problem beim Server der defekten Seite zu schen ist, auf den ich natürlich keinerlei weiteren Zugriff habe. Die Beschreibungen der Foren-Beiträge lassen ja eindeutig die Schlussfolgerung zu, dass es nicht an Joomla selbst sondern an externen Umständen als Auslöser gelegen hat.
Jetzt finde ich es natürlich sehr schade, dass vom Provider keinerlei Information zu einem Server-Ausfall (oder was auch immer) gab. So bin ich eher zufällig auf das Problem gestoßen, was mich echt ärgert.

Dadurch bin ich aber auch wieder gedanklich näher an der Idee, einen eigenen Server zu betreiben. Nicht physisch in meiner Wohnung, aber zumindest gemietet in irgendeinem Rechenzentrum. Zwar kann ich damit nicht physische Ausfälle des Servers in den Griff bekommen, aber ich kann zumindest die Ursache vieler Probleme besser eingrenzen oder vielleicht sogar ganz verhindern. Mal sehen.

Ist das Glas halbleer oder halbvoll

Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land. (Quelle: Wikipedia)Steige hoch, du roter Adler, Hoch über Sumpf und Sand, Hoch über dunkle Kiefernwälder, Heil dir mein Brandenburger Land. (Quelle: Wikipedia)Gestern oder vorgestern hörte ich im Radio die Nachrichten, in denen verkündet wurde, dass brandenburger Gefängnisse nicht ausgelastet seien. Nichteinmal zwei Drittel der über 2000 Häftlingsplätze in den sechs brandenburger Haftanstalten seien nicht belegt, den größten Leerstand habe Cottbus zu verzeichnen, wie man auch in einer knappen Meldung bei T-Online nachlesen kann.
Interessant finde ich den Nachsatz: 2010 kostete jeder Häftling dem Land 126 Euro. Wären die Gefängnisse ausgelastet, könnten die Kosten für den Steuerzahler auf 85 Euro gesenkt werden.

Diese Meldung stand/steht so erstmal im Raum. Ich erzählte sie einem Kollegen und er sagte, was ich spontan dachte:

„Leute, begeht mehr Verbrechen zum Wohle des Steuerzahlers!“

So muss man doch diese Meldung interpretieren? Nicht, dass man sich womöglich noch freuen könnte, dass die Kriminaltitätsrate gesunken wäre (halbvolle Sichtweise) oder aber, dass weniger Verbrecher geschnappt werden (halbleere Variante). Nein, es ist halbleerer als halbleer: In Brandenburg finden zu wenige Verbrechen statt.
Man könnte diese Interpretation auf die Spitze treiben – die quasi halbleerste Sichtweise: Die Perspektiven für Brandenburger Bürger haben sich so sehr gebessert, dass weniger Verbrechen aus Perspektivlosigkeit begangen werden, weshalb der Steuerzahler mehr in die Unterbringung weniger Häftlinge investieren muss. Aber wenn sich die Perspektive gebessert hat, wäre das Glass doch wieder halbvoll?!

Ein Teufelskreis.

PS: Das hier ist selbstverständlich keine Aufforderung, Straftaten oder dergleichen zu begehen. Lediglich ein Denkanstoß.

Gelesen: Des Todes dunkler Bruder von Jeff Lindsay

Mit meinem ersten Blogpost in diesem Jahr möchte ich eine Rubrik wiederbelebn, die ich in der Vergangenheit etwas vernachlässigt habe, obwohl es gar keinen Grund dazu gab: Die Leseecke. Ich hab seit dem letzten Post in dieser Rubrik das Lesen natürlich nicht verlernt, ich hab weiterhin aus den Vampir-Serien von Lara Adrian und Linsay Sands Bücher verschlungen und in eine weitere Vamprserie reingeschnuppert, zu der ich bei Gelegenheit noch ein paar Worte verlieren will. Der fünfte Teil der Taunus-Krimis von Nele Neuhaus war wie die vier Vorgänger ebenso schnell und gierig gelesen – ob ich dazu noch was schreibe … mal sehen.
Ich hab „nebenher“ noch einige Fachbücher zur Pferdeausbildung verschlungen, die in dieser Rubrik aber nichts zu suchen haben. Zwischenzeitlich hatte ich dann sogar vier Bücher gleichzeitig in der Mangel – jetzt nur noch drei:

Quelle: Droemer Knaur Verlag

„Des Todes dunkler Bruder“ ist ein bereits 2005 bei Knaur erschienener Thriller von Jeff Lindsay. Das Buch ist der Auftakt einer Serie, die sich um den Protagonisten Dexter Morgan dreht, aus dessen Sicht (Ich-Perspektive) das Buch geschrieben ist.

Dexter Morgan ist Spezialist für Blutanalysen bei der Polizei von Miami. Er hat also beruflich häufiger mit Mord zu tun. Nebenbei mordet er aber auch gern ab und zu, wobei seine Opferwahl – gelenkt von seinem „dunklen Passagier“ – stets auf Serienmörder fällt. Er tut der Gesellschaft in gewisser Weise einen Gefallen, wenn er diese Straftäter aus dem Geschäft zieht. Denn in der Regel ist er schneller als die Polizei bei den Ermittlungen, nicht zuletzt weil er wohl ähnliche Denkstrukturen hat und andere Verknüpfungen und Ideen hat als die Polizei.
So kommt es, dass in Miami ein Serienmörder sein Unwesen treibt, indem er Prostituierte ermordet, zerstückelt und von mal zu mal perfider zur Schau stellt. Während Dexter gegen seinen dunklen Passagier ankämpft, diesen Mörder selbst zur Strecke zu bringen, um stattdessen seiner Schwester auf der polizeilichen Karriereleiter zu helfen und zur Festsetzung des Mörders auf legale Weise zu verhelfen, verliert er scheinbar den Verstand. Denn irgendwann ist er sich nicht mehr sicher, ob er sich nicht selbst jagt, denn das Muster des Mörder ähnelt dem seinen.

An und für sich ist die Idee gut und das Buch liest sich auch gut weg. Das Ende ist nicht vorhersehbar, so dass es bis zum Schluss spannend bleibt. Dennoch hat mich das Buch nicht absolut überzeugt, weshalb ich mir einen weiteren Teil nicht zulegen werde. Jeff Lindsay verbringt unheimlich viel Zeit damit, seinen Protagonisten sich wiederholenden Selbstschauen zu unterwerfen und irgendwann sind die Selbstzweifel, die Bewunderung des Konterparts, die Betonung seiner Emotionslosigkeit usw. lästig. Wahrscheinlich will Jeff Lindsay damit das Abdriften in den Wahnsinn darstellen, aber irgendwie wird man dabei selbst wahnsinnig. Ein weiteres Mal mach ich das nicht mit.
Ich hab im Nachhinein auch einige Rezensionen gelesen: Viele Leser sind absolut begeistert, aber einige auch absolut enttäuscht. Beim Lesen der Rezensionen fiel mir im Nachhinein auch auf, dass sämtlich anderen Charaktere im Buch als dilletantisch dargestellt werden, einige sprechen sogar von sexistischen Ansätzen. So weit würde ich jetzt nicht gehen, aber vielen negativen Rezensionen kann ich nur zustimmen. Schade eigentlich, aber es kann ja nicht nur gute Bücher geben.
Interessanterweise wurde aus der Buchserie eine Fernsehserie mit derzeit 5 Staffeln, die anscheinend auf RTL2 gelaufen sind. Eine Verfilmung kann ich mir durchaus vorstellen, aber eine Serie … Aber die scheint gut anzukommen, zumindest auf dem amerikanischen Markt.

Nun lese ich also noch drei Bücher, nein, eigentlich sind es schon wieder vier. Ich denke, als nächstes werde ich an dieser Stelle über „Limit“ von Frank Schätzing schreiben. Nachdem ich mich 300 Seite etwas durch die gewohnte Detaildichte gekämpft habe, nimmt es nun richtig Fahrt auf. Ich bin derzeit auf Seite 548, was so knapp die Häfte ist … es kann also noch eine Weile dauern bis zum nächsten Blogpost in dieser Rubrik.