Auf dieses Buch bin ich durch eine Freundin aufmerksam geworden. „Der Junge, der Träume schenkte“* von Luca Di Fulvio ist im Bastei-Lübbe-Verlag erschienen und erzählt die Geschichte einer jungen italienischen Einwanderin und ihrem Sohn im New York der 20er Jahre.
Cetta wird als junges Mädchen vergewaltig und wird prompt schwanger. Ihr Sohn ist schon bei der Geburt etwas besonderes, denn er hat strahlend blaue Augen und strohblondes Haar … als Italiener. Cetta beschließt schnell mit ihrem Jungen Natale nach Amerika auszuwandern. Ihre Überfahrt zahlt sie mit ihrem Körper und um Natale, der auf Ellis Island nun Christmas heißt (Übersetzung von Natale), durchzubringen, arbeitet sie fortan als Hure. Christmas hat es im italienischen Viertel in New York City nicht einfach: Mit seinem nicht-italienischen Aussehen und dem „Nigger-Namen“, wie es die Jungs seines Viertels schimpfen, hat er es nicht leicht. Er gründet eine fiktive Gang und als er eines Tages die vergewaltigte Enkelin eines jüdischen Großunternehmers rettet, ändert sich für ihn alles. Er ist davon besessen, dass das Mädchen, Ruth, seine Auserwählte ist, doch die soziale Kluft scheint unüberwindbar.
Mehr möchte ich nicht vorweggreifen, da es den Zauber der Geschichte nehmen würde. Was mich an dem Buch fasziniert hat, ist, dass es keinen Spannungsbogen im gewöhnlichen Sinne gibt. Die Geschichte tröpfelt viel mehr vor sich hin und dennoch kann man sie nicht weglegen und ist gespannt, was das Leben für Christmas und Ruth aufwartet.
Ich hab das Buch sehr gemocht und der Titel, der evtl. etwas verwirrend wirken könnte, wird einem im Laufe des Buches klar. Ein weiterer Roman von Luca Di Fulvio, auf den ich soeben aufmerksam geworden bin, ist „Das Mädchen, das den Himmel berührte“. Der Titel klingt sehr ähnlich und ich hab mir gerade vorgenommen, auch dieses Buch zu lesen in der Hoffnung, dass es ähnlich verzaubernd ist.