Mehr durch Zufall bin ich auf die Midnight-Breed-Serie der amerikanischen Autorin Lara Adrian gestoßen. Lara Adrian ist das Pseudonym der Autorin Tina St. John, welche unter ihrem richtigen Namen ebenfalls Romane veröffentlicht. Die Serie besteht aktuell aus 6 Büchern welche im Egmont-Lyx-Verlag als Taschenbuch erschienen sind und jeweils 9,95 Euro kosten.
Die Buch-Serie handelt vom derzeit beliebten Thema der Vampire. Die Theorie der Autorin zu der Existenz von Vampiren ist gar nicht so abwegig. Es sind gestrandete Außerirdische, deren Stoffwechsel auf den Konsum von Blut ausgelegt ist. Neben dem Bedürfnis der Nahrungsaufnahme haben die Vampire natürlich auch das Bedürfnis nach Fortpflanzung, womit wir zur Romantik dieser auf weibliches Publikum ausgerichteten Buch-Serie kommen. Ein außerirdischer Vampir ist jedoch nicht mit jedem menschlichen Weib zur Fortpflanzung fähig – wär ja zu schön. Nur Frauen mit einem bestimmten Gen-Muster, welches äußerlich an einem Muttermal aus Mondsichel und Träne erkennbar ist, kommen infrage (dieser interstellare Zufall ist dann schon etwas abwegig). Auf diese Art und Weise sind aus einer Handvoll gestrandeter Außerirdischer eine weltumspannende Zivilisation geworden, welche nach eigenen Gesetzen und Strukturen im Untergrund der menschlichen Gesellschaft lebt. Natürlich kommt es dabei regelmäßig zu Kontakten an der Oberfläche und innerhalb der Vampirgesellschaft gibt es auch Konfliktpotenzial.
Eben dieses Konfliktpotenzial ist es, welches sich als roter Faden durch die Serie zieht und den Leser dazu animiert, weitere Bände zu lesen. Denn die Geschichte der einzelnen Bände in sich ist eigentlich immer dieselbe: Vampir trifft Frau, sie verlieben sich, haben sensationellen Sex und kämpfen fortan Seite an Seite.
Angefangen habe ich die Serie nicht mit Band 1, sodern, weil ich es zu dem Zeitpunkt nicht besser wusste, mit Band 5: Gefährtin der Schatten. Recht schnell hat mich der Stil von Lara Adrian und die Geschichte gefesselt. Ohne die anderen 4 Bände zu kennen, konnte ich der Erzählung problemlos folgen. Zwar bekam ich das Gefühl, dass dies nicht der erste Teil sein kann (ein Blick in den Klapptext belegte das recht eindeutig), dennoch warfen sich keine Verständnisfragen auf.
Genau dieser Punkt hat sich dann aber bei der Lektüre der anderen 5 Teile als Nachteil erwiesen (meine Lesereihenfolge war übrigens 5, 4, 1, 2, 3, 6). Während der rote Faden der Serie mit nur wenigen Absätzen aufgefangen bzw. für den neuen Leser rekonstruiert wurde, ging mir die 6fache Erklärung der Existenz der Vampire und ihrer besonderen Verbindung zu menschlichen Frauen irgendwann auf die Nerven.
Jedes Band stellt das Kennenlernen der Protagonisten anders dar. Dem Leser wird natürlich schnell klar, worauf es hinausläuft: wer mit wem. Interessant und spannend ist dabei das ‚Wie‘, denn reibungslos nach dem Motto ‚Gesucht und Gefunden‘ läuft es bei keinem Paar ab. Während der eine der Liebe schon seit Jahrhunderten abgeschworen hat, die nächste sich auf einem Rachefeldzug befindet, ein anderer nur an Selbstmord denkt, bringt das Schicksal sie doch immer zusammen. Sobald beide von der Erkenntnis getroffen sind, dass sie sich lieben, geht es ans zwischenmenschlich eingemachte. Lara Adrian hat eine direkte Art Erotik zu erzeugen, dass man sich am liebsten den nächsten Muskelmann krallen will und hofft es sei ein solcher Vampir.
Obwohl mich Band 6 nicht so überzeugt hat (die Story war klasse, aber der Stil hat irgendwie nachgelassen – vielleicht lags am Übersetzer?), werd ich definitiv den nächsten Teil sehnsüchtig erwarten, welcher im Juni 2010 erscheinen soll.
Vor kurzem hab ich erstmals das Musikvideo von Timbaland feat. SoShy & Nelly Furtado mit „Morning after Dark“ gesehen, in dem u.a. am Ende eine Frau zu sehen ist, welche auf der Hand ein Muttermal in Form einer Mondsichel und eines Kreises (stilisierte Träne?) hat. Zwar wird das Video mehr mit der Vampir-Saga Twilight in Verbindung gebracht – meine erste Assoziation war jedoch Midnight Breed.