Gelesen: Eine unbeliebte Frau von Nele Neuhaus

Quelle: List Taschenbuch

Nachdem ich zuerst den vierten Teil der Taunus-Krimi-Reihe von Nele Neuhaus gelesen habe, habe ich mir nun den ersten Teil zu Gemüte geführt. „Eine unbeliebte Frau“ ist im List Taschenbuchverlag erschienen. Es ist der erste Falle, in dem die Ermittler Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein zusammenarbeiten, welch ich als eingespieltes, erfolgreiches aber doch menschliches Team aus „Schneewittchen muss sterben“ schon kannte. Diesen vierten Teil und somit schon etwas mehr über das Leben der einzelnen Ermittler und die fortgeschrittenen Interna des K11 zu kennen, hat diesen Aspekt des Buches auf gar keinen Fall geschadet. Aber nun erstmal zum Inhalt:

Kurz nacheinander werden zwei Leichen gefunden. Ein Staatsanwalt, der definitiv freiwillig aus dem Leben geschieden ist und eine junge Frau, die augenscheinlich ebenso Selbstmord begangen hat. Aber eben nur augenscheinlich. Schnell wird klar, dass die Frau ermordert wurde. Auf der Suche nach dem Mörder, decken Pia und Bodenstein unfassbare Verbrechen auf, deren Komplexität kaum zu überbieten ist. Der Mordfall selbst scheint ebenso kompliziert zu sein, doch kommen Pia und Bodenstein trotz so vieler Fortschritte ihrem eigentlich Fall kaum auf die Spur.

Zwischenzeitlich bekam ich wirklich das Gefühl, dass sich Nele Neuhaus in ihrer Geschichte verrennt und den roten Faden verliert. Interessanter lenkte sie jedesmal, wenn es soweit war, ein und konzentrierte sich wieder auf die Haupthandlung. Dadurch bleiben die Nebenhandlungen auch solche und schüren die Spannung.
Nele Neuhaus lässt ihre Geschichte übrigens in einem noblen Reitstall stattfinden. Als Reiter, der schon in vielen Ställen war und deren menschlichen Abgründe kennengelernt hat, musste ich so manch eine Szene mit Schmunzeln lesen. Das Reitervolk ist einfach nur wunderbar portraitiert.

Gelesen: Kalte Asche von Simon Beckett

Quelle: libri.de

Auf dem Flug nach Sardinien habe ich die Zeit genutzt und den zweiten Teil in Simon Becketts Reihe über den Forensiker Dr. David Hunter zu Ende gelesen. „Kalte Asche“ ist im rororo-Verlag erschienen und erzählt eine weitere spannende und atemberaubende Suche nach dem Mörder.

Dr. David Hunter befindet sich eigentlich auf dem Heimweg nach London, als ihn die Bitte erreicht, auf einer einsamen schottischen Insel die sterblichen Überreste eines Menschen zu untersuchen. Noch ist unklar, wer die Person ist und ob sie eines natürlichen oder gewaltvollen Todes gestorben ist. Die Umstände sind allemal ungewöhnlich: Bis auf kleine Ausnahmen ist die Leiche fast vollständig verbrannt. Jede Minute, die verstreicht, könnte es den Ermittlern unmöglich machen, die Leiche zu identifizieren oder die Todesursache festzustellen.
Doch genau das gelingt Dr. Hunter. Das Problem ist nur, dass ein außerordentlich heftiger Sturm ihn vom Festland und somit von Verstärkung abtrennt. Denn der Tod der Frau war unnatürlich. Dr. Hunter sitzt nun mit seinem Wissen auf der Insel fest – zusammen mit dem noch unbekannten Mörder.

Simon Beckett bleibt mit diesem zweiten Teil schematisch sehr nah an dem ersten Teil „Die Chemie des Todes“ . Dennoch gelingt es ihm, eine prickelnde Spannung herzustellen und mit unerwarteten Wendungen  dafür zu sorgen, dass man eigentlich das Buch nicht mehr weglegen will. Selbst, als man glaubt, alles zu wissen und dass nichts mehr kommen kann, schafft Simon Beckett es, noch einen drauf zu setzen. Wer den ertsen Teil gemocht hat, wird den zweiten mit Sicherheit auch mögen. Der dritte Teil liegt schon bereit zum Lesen bei mir.

Gelesen: Schneewittchen muss sterben von Nele Neuhaus

Quelle: neleneuhaus.de

Das Genre „Schweden-Krimi“ kannte ich ja. Nicht zuletzt deshalb, weil meine Mama mir immer von den Schweden-Krimis im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vorschwärmt. Das Genre „Taunus-Krimi“ war mir neu. Diese Bezeichnung prangert nämlich rot leuchtend auf dem Cover von „Schneewittchen muss sterben“ von Nele Neuhaus, welches im List-Verlag erschienen ist.
Meine Erwartungen an den Krimi waren groß, denn die Rezensionen und vor allem die Leseprobe waren viel versprechend, da bereits der Auftakt des Buches mal was anderes ist.

Tobias Sartorius hat soeben eine 10-jährige Gefängnisstrafe abgesessen und will nun den Weg zurück in den Alltag finden. Doch das ist gar nicht so einfach, denn in seinem Heimatdorf Altenhain im Taunus begegnet man ihm nach wie vor feindlich. Immerhin hat er zwei Mädchen aus dem Dorf umgebracht. Nichts ist, wie es einmal war vor 11 Jahren, als er zuletzt in seiner Heimat war. Das schlimme für ihn ist, er weiß nicht ob er schuldig ist oder nicht, denn er kann sich an nichts erinnern, was damals geschehen ist. Echte Beweise gegen ihn – nicht einmal die Leichen der beiden Mädchen – gab es nicht, nur Indizien, aber die waren erdrückend.
Trotz der langen Zeit im Gefängnis ist für die Dorfbewohner das Kapitel noch nicht abgeschlossen. Mit Grafitis, gewalttätigen Übergriffen und anonymen Drohbriefen traktieren sie Tobias. Als man zufällig die Leiche einer der Mädchen entdeckt und es einen Angriff auf Tobias Mutter gibt, bei dem diese lebensgefährlich verletzt wird, befasst sich die Kriminalpolizei wieder mit dem alten Fall und stößt auf Ungereimtheiten.
Schnell wird klar, dass das, was damals passiert ist, viel komplexer ist und Tobias womöglich unschuldig ist.

Nele Neuhaus erzählt eine wirklich spannende und komplexe Geschichte, die man so gar nicht erwartet. An manchem Abend habe ich mich geärgert, dass ich früh zur Arbeit musste, denn ich wollte das Buch nicht zur Seite legen. Die Autorin gibt einem die Sicht mehrerer Charaktere, aber wirklich mehr wissen tut man als Leser nie. Jedes mal wenn ich glaubte, ich weiß worauf es hinausläuft, stößt Nele Neuhaus diesen Verdacht wieder um, ohne dabei Langeweile oder dieses Nicht-schon-wieder-Gefühl hervorzurufen. Die Wendungen sind wirklich geschickt platziert, so dass die Autorin die Spannung von Anfang bis Ende auf einem hohen Niveau halten kann. Ein Krimi wie man ihn sich vorstellt und er ist nur zu empfehlen.

„Schneewittchen muss sterben“ ist übrigens Teil einer Buchreihe und steht dort erst an vierter Stelle. Ich hab das bereits vor der Lektüre gewusst und mich bewusst dafür entschieden, es ohne Kenntnis der anderen Teile zu lesen, da in diversen Rezensionen gesagt wurde, er sei alleinstehend lesbar. Das kann ich nun vorbehaltlos unterschreiben.
Das verbindende Element der Buchreihe ist übrigens das Ermittlerteam der Kriminalpolizei, das bei Nele Neuhaus nicht einfach so existiert und notwendiges Beiwerk der Geschichte ist. Vielmehr gewinnt man Einblicke in das Leben der Ermittler, das nicht immer einfach ist. Nach Außen müssen sie ein funktionierendes und effektives Team sein, dass sich keine Fehler erlauben darf, aber schlussendlich sind es Menschen wie jeder andere, die Fehler und Probleme haben.

Auch deshalb liegt Teil 1 der Taunus-Krimis bereits auf der Post und wartet auf Abholung.

Gelesen: Die Chemie des Todes von Simon Beckett

Quelle: Rowohlt Verlag

Wie angekündigt, habe ich mich wieder dem Krimi-Thriller-Genre zugewandt. Als „Die Chemie des Todes“ von Simon Beckett (erschienen bei rororo) bei mir eintraf, war ich schon überrascht, wie schmal das Taschenbuch ist. Die letzten Krimis und Thriller, die ich gelesen hatte, hatten immer mindestens 600 Seiten. „Die Chemie des Todes“ kommt mit schlanken 432 Seiten daher, auf denen Simon Beckett die Geschichte des forensischen Anthropologen Dr. David Hunter und die grausamen Geschehnisse in einen englischen Dorf eindrucksvoll und fesselnd erzählt.

Dr. David Hunter war führender forensischer Anthropologe in England. Doch nachdem seine Frau und Tochter bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen sind, zieht er sich aus seinem Metier zurück aufs Land, um dort als Landarzt zu praktizieren und so Abstand zu gewinnen. Seine Vergangenheit holt ihn allerdings ein, als in den Sümpfen eine stark verweste Leiche gefunden wird. Widerwillig unterstützt er die Polizei bei ihren Ermittlungen und gerät dabei selbst in den Fokus der eigenwilligen und misstrauischen Bevölkerung des kleinen Dorfes. Immerhin ist Dr. David Hunter ein zugezogener Fremder.
Als eine weitere Leiche gefunden wird, ist klar, dass es sich um einen Serienkiller handelt. Die Uhr tickt gnadenlos und schlagartig wird Dr. David Hunter auch persönlich involviert und muss den Wettlauf mit der Zeit antreten.

Die Geschichte, die Simon Beckett erzählt, ist eigentlich ziemlich komplex. Trotzdem schafft er es, ohne komplizierte Wortkonstrukte, dem Leser diese Komplexität prägnant zu übermitteln. Von der ersten Seite an wird der Leser von der Geschichte gefesselt und ich tat mich wirklich schwer, das Buch abends um 1 Uhr weg zulegen. Die eigenen Vermutungen, die man ja zwangsläufig über den Täter anstellt, werden regelmäßig ins Wanken gebracht und weggefegt. Die Lösung des Rätsels ist dafür umso überraschender und … nein, ich verkneif mir den Spoiler.

Die nächste Lektüre wird nun erstmal die Einführung in VWL und BWL sein, denn nächsten Freitag schreib ich darin die letzte Klausur für dieses Semester.
Der nächste viel versprechende Krimi liegt dennoch schon bereit: „Schneewittchen muss sterben“ von Nele Neuhaus und danach wohl wieder ein Krimi – mal sehen. Ich muss aber auch zugeben, dass ich vom Vampir-Genre erst einmal gesättigt bin. Ich werde zwar weiterhin die Midnight-Breed-Reihe verfolgen, die im November oder Dezember wieder Zuwachs erhält, und die Vampirpsychologin Kismet Knight steht auch in der Startlöchern, aber darüber hinaus reizt mich das Genre gerade gar nicht. Es gibt irgendwie derzeit zu viele Vampirromane und -reihen und was wirklich Neues ist mir noch nicht wieder aufgefallen. Und ich mag auch nicht Buchreihen anfangen, die schon 10 Teile und mehr haben. Für Tipps bin ich natürlich trotzdem dankbar.

 

Gelesen: Vergebung von Stieg Larsson

Quelle: Heyne-Verlag

Lang hat es gedauert, aber in den vergangen Tagen habe ich den dritten und letzten Teil der Millenium-Triologie von Stieg Larsson beendet. „Vergebung“ knüpft nahtlos an die Geschehnisse des zweiten Teils an und befasst sich eigentlich mit der Beleuchtung der Hintergründe dieser Geschehnisse. Die Erläuterungen im zweiten Teil waren also nur die Spitze des Eisbergs. Während der erste Teil bis auf die Protagonisten losgelöst von den Folgeromanen zu sehen war, ist der dritte Teil so eng mit dem zweiten verwoben, dass es m.E. äußerst respektabel ist, dass Stieg Larsson es geschafft hat, die Teile so zu schreiben, dass sie eigenständig lesbar sind, ohne dass sie für diejenigen langweilig werden, die schon die vorangegangenen Teile kennen.

[Nur lesen, wer den zweiten Teil kennt – Spoiler-Gefahr]

Die Morde, die im zweiten Teil zentrales Thema waren, sind aufgeklärt. Obwohl der Verdacht von Lisbeth abgelenkt ist und sie selbst Opfer schwerer Körperverletzung geworden ist, befindet sie sich in Untersuchungshaft. Mikael arbeitet derweil ununterbrochen an der Aufklärung der Hintergründe, die ihn bald selbst zur Zielscheibe werden lassen. Allerdings nicht von „gewöhnlichen“ Verbrechern, sondern seitens des Staates. Der versucht nämlich die Ereignisse um Lisbeth, die sich im zweiten Teil als sehr bedeutend für die schwedische Sicherheitspolitik herausgestellt haben.
Obwohl Lisbeth isoliert wird, gelingt es Mikael ihr einen Teil ihrer Ausrüstung zu beschaffen. Auf die Art und Weise, kann Lisbeth weitreichende Recherchen durchführen, die später entscheidend für ihren Prozess und somit ihre Rehabilitation sein werden. Das dabei der ein oder andere auf der Strecke bleibt ist unumgänglich.

[Spoiler Ende]

Stieg Larsson lässt, wie aus den vorangegangen Teilen bekannt, wieder kein Detail aus, was es mir gerade zu Beginn des Buches schwer gemacht hat, am Ball zu bleiben. Der Roman nimmt dennoch stetig Fahrt auf und letztlich will man ihn gar nicht mehr zur Seite legen, weil es einen regelrecht danach lüstet zu sehen, wie das hochkomplexe Kartenhaus, das Larsson beschreibt, mit wenigen gezielten Eingriffen einstürzt.

Wer die ersten beiden Teile gelesen hat, kommt eigentlich nicht um diesen letzten herum. An mancher Stelle des Romans habe ich Ansatzpunkte für einen weiteren Teil erahnt. Doch leider wird es aus der Feder von Stieg Larsson keine weiteren Romane geben, da er bereits 2004 an einem Herzinfarkt verstorben ist.
Das Stieg Larsson weitere Teile in dieser Romanreihe geplant hat, ist belegt. Insgesamt sollten es wohl 10 Bücher werden, wobei 3 weitere Teile schon geplant waren und Teil 5 weitestgehend abgeschlossen war. Zur Veröffentlichung wird es jedoch nicht kommen, da Larssons Lebensgefährtin diesen Schatz in seinem Sinne hütet. Angesichts der veröffentlichten drei Teile und der Brisanz, die in ihnen steckt, hätten die weiteren sieben Teile wohl reichlich Sprengkraft in sich gehabt.

Gelesen: Verdammnis von Stieg Larsson

Gestern habe ich den zweiten Teil der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson beendet. Verdammnis habe ich als wesentlich spannender und fesselnder als den ersten Teil Verblendung empfunden. Vielleicht liegt es daran, dass der Leser viel eher mit dramatischen Ereignissen konfrontiert wird, während man bei Verblendung die Protagonisten Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander lange bei der Recherche begleitet. Dies erfolgreiche Team ist nun auch wieder bei Verdammnis am Werk.

Mikael Blomkvist will in seinem Magazin und Verlag ein großes Themenhaft nebst Buch zum Thema des Mädchenhandels veröffentlichen. Kurz bevor es an den Druck geht, findet Mikael den Autor des Buches und seine Freundin ermordet auf. Einen Tag später wird der Rechtsanwalt Nils Bjurmann, der seines Zeichen der gesetzliche Vormund von Lisbeth und Eigentümer der Mordwaffe ist tot aufgefunden. Zwischen den Toten gibt es keinerlei Verbindung außer der besagten Mordwaffe. Auf der finden sich ausgerechnet Lisbeths Fingerabdrücke und schnell wird Lisbeth europaweit wegen dreifachen Mordes zur Fahndung ausgeschrieben.
Mikael, der als verantwortlicher Herausgeber mehr über die Quellen des ermorden Journalisten weiß, kann nicht an die Schuld von Lisbeth glauben. Trotzdem sie zu ihm den Kontakt aus unerklärlichen Gründen abgebrochen hat, ermittelt er auf eigene Faust. Die Zusammenhänge die er und Lisbeth aufdecken sind unglaublich und gehen über die eines simplen Mordes weit hinaus.

Dank der vielen Wechsel von Blickwinkeln weiß der Leser fast immer ein bisschen mehr als die im Moment beschriebene Person. Dennoch vermag Stieg Larsson immer wieder Überraschungen und Wendungen einzubauen, so dass die Geschichte zum Schluss doch vollkommen unvorhersagbar ist. Da in diesem Teil auch etwas mehr Tempo vorhanden ist, ist das Buch echt ein toller Krimi.
Der dritte Teil Vergebung kam übrigens grad mit der Post.

Gelesen: Verblendung von Stieg Larsson

Ich hab ja jetzt schon länger nichts mehr in der Leseecke veröffentlicht. Das liegt nicht daran, dass ich nichts gelesen habe, sondern daran, dass es ein Krimi war und dazu noch ein sehr detailreicher: Verblendung ist der erste Teil der Millenium-Trilogie von Stieg Larsson, der im Jahr 2004 an den Folgen eines Herzinfarkts verstarb. Die Bücher Verblendung, Verdammnis und Vergebung (eine Alliteration – ich hab im Deutschunterricht aufgepasst) erschienen im Heyne-Verlag postum und führten u.a. die Bestsellerliste vom Spiegel an.

Jedes der drei Bücher ist sehr umfangreich und mit vielen Details gespickt. An mancher Stelle, habe ich mich wirklich gefragt, ob es denn wirklich nötig ist, die Einkaufsliste des Protagonisten auf einer halben Seite auszuwälzen und deshalb ist mir auch recht schwer gefallen, durchgängig am Ball zu bleiben. Das Rätsel, das es zu lösen gilt, ist recht schnell umrissen: Ein junges Mädchen verschwindet Anfang der sechziger Jahre und wird nie gefunden. Der Onkel der Verschwundenen lässt dies bis in die Gegenwart nicht los, da er jedes Jahr zu seinem Geburtstag eine getrocknete Blume erhält, deren Absender unbekannt ist. Da er solch eine Blume jedoch einst von seiner verschwundenen Nichte erhalten hat, glaubt er, derjenige, der für das Verschwinden verantwortlich ist, will ihn ärgern. Aus diesem Grund beauftragt er den Wirtschaftsjournalisten Mikael Blomkvist, der sich wegen einer Verurteilung wegen Verleumdung vorerst aus dem Journalismus zurückzieht, mit der Recherche für diesen ungelösten Fall. Mikael nimmt zögernd den Auftrag an, da er nicht daran glaubt, jemals neue Erkenntnisse zu Tage zu fördern.

Der Leser begleitet Mikael Blomkvist und eine Handvoll anderer Charaktere über ein Jahr lang bei der Recherche, bei der Mikael natürlich doch neue Erkenntnisse trifft, die für alle Beteiligten ziemlich überraschend sind. Trotz des teils zähen Schreibstils schafft es Stieg Larsson den Leser bei Laune zu halten, weil er bis zum Schluss die Lösung des Rätsels verborgen hält. Es gibt zwar kleine Andeutungen, wie die Lösung aussehen könnte, jedoch wird der Leser schnell wieder eingefangen und man verwirft seine eigene Theorie. Die Lösung selbst nur bedingt überraschend – viele Auswege gibt es bei dem skizzierten Plot ja nicht – die Umstände der Lösung sind jedoch … wie soll ich sagen … unheimlich und unfassbar.
Das ist übrigens auch der Grund, warum jetzt der zweite Teil der Trilogie „Verdammnis“ auf meinem Nachtisch liegt, denn ich frag mich, wie Stieg Larsson das noch toppen will.

Die Buchreihe wird übrigens auch wegen seiner gesellschaftlichen Kritik gelobt. Was Stieg Larsson anprangert ist ziemlich erschreckend und sicherlich in vielen Gesellschaften anzutreffen. Ob es auf die schwedische Gesellschaft zutrifft, kann ich nicht bewerten. Da Stieg Larsson aber selbst Journalist war, muss man dem wohl eine Bedeutung beimessen.