Equidenpass: Die hoffentlich letzte Wehe

Ich hatte ja zuletzt am 12. April von meiner Odyssee mit dem Equidenpass erzählt, dass nämlich die Registriernummer des Tierarztes unvollständig war. Der Tierarzt war damals auch gekommen und stellte fest, dass seine notierte Nummer genau diejenige war, die er in den Antrag geschrieben hatte – es war also kein Übertragungsfehler.
Er wollte dann nochmal in der Klinik fragen, wo der Haken sein könnte, die Antwortmail verschwand aber im Daten-Nirvana (was mir komischerweise mit meine Google-Mail-Adresse verdächtig häufig unterkommt). Da ich zudem zwischenzeitlich beschlossen hatte, Bonita schweren Herzens wieder an den Vorbesitzer abzugeben, habe ich das mit dem Equidenpass nicht mehr so forciert.

Gestern nun war mein Tierarzt zur Ankaufsuntersuchung für Nevado da, der übrigens ein Halbbruder von Bonita ist, und wir haben neue Email-Adressen ausgetauscht wg. der Registriernummer. Soeben bekam ich seine Mail samt nun vollständiger Nummer und siehe da: es ist dasselbe Schema, wie bei der Halternummer. Die ersten 8 Ziffern stellen den amtlichen Gemeindeschlüssel dar und die letzten 4 Ziffern eine laufende Nummer. Der Gemeindeschlüssel bezieht sich dabei auf die politische Gemeinde, in der die Praxis/Klinik des Tierarztes zugelassen/angemeldet ist – in meinem Fall die Tierklinik Brems in Zorneding (bei München). Ob die laufende Nummer für Betriebe oder einzelne Tierärzte oder was ganz anderes zählt, vermag ich nicht zu sagen, aber wenn man diese 4 Ziffern hat ist der Rest, wie bei der Halternummer, einfach bei Wikipedia nachzuschlagen.

Damit kann ich nun den Equidenpass für Bonita beantragen, welcher dann direkt an ihren alten/neuen Besitzer geht, und ich darf das Spiel für Nevado neu beginnen.

Nevado ist nämlich tadellos durch die Ankaufsuntersuchung gekommen und hat zudem mit seinem sauberen Charakter überzeugt. Damit darf ich mich nun Hengst-Besitzer nennen *g*

Equidenpass: Die Sache mit der Betriebsnummer

Als ich zuletzt über die Beantragung des Equidenpasses geschrieben habe, habe ich ja erwähnt, dass man als Pferdebesitzer nicht zwangsläufig Pferdehalter ist. Das ist in der Regel der Betreiber des Pensionstalls und der hat als Landwirtschaftsbetrieb eine Betriebsnummer, welche u.a. als „Kundennummer“ bei der Seuchenkasse fungiert. Diese Betriebsnummer muss zwingend im Bestellformular für den Transponder eingetragen werden, den man benötigt, um einen Equidenpass zu bekommen.

Hier soll sie rein die 15-stellige Betriebsnummer

 

So. Nun bin ich also zum Stallbesitzer, in dessen Stall meine Bonita steht, gegangen und hab nach dieser Nummer gefragt. Der hat mich ziemlich ungläubig angeschaut, da ich im Stall anscheinend die erste bin, die nach diesen Vorgaben einen Equidenpass beantragt. Nach einer kurzen Erklärung der Bürokratie war die Betriebsnummer recht schnell gefunden und eingetragen.
Was mich jedoch wunderte, war, dass die Betriebnummer zwei Felder zu kurz war – sie war nur 10-stellig.

Nach einiger Recherche bin ich schließlich auf einen Informationsvortrag der bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) aufmerksam geworden, in dem es sogar direkt um die Identifizierung von Equiden geht. Dort wurde zum einen der Aufbau der Transpondernummer erklärt, aber auch der Aufbau der Betriebsnummer.

Die Betriebsnummer ist eigentlich 15-stellig, wobei die ersten drei Stellen die Nationalität gem. ISO darstellen und meist weggelassen werden. Diese drei Stellen – 2 7 6 – sind ja auch bereits im Bestellformular vorgegeben. Die folgenden zwei Stellen kennzeichnen das Bundesland, in dem der Betrieb ansässig ist. Für Bayern sind das die Ziffern 0 9 und genau das waren die Ziffern, die in „meiner“ Betriebsnummer fehlten. Da die Zuweisung von Betriebsnummern Ländersache ist, ist es aber auch logisch, dass diese ersten zwei Ziffern nicht angegeben werden, da die Betriebsnummer über die Bundeslandgrenze hinaus ja kaum gebraucht wird.

Aufschlüsselung der Betriebsnummer

 

Die folgenden sechs Stellen geben den Landkreis und die Gemeinde des Betriebs an und die letzten 4 Stellen sind wie eine laufende Nummer, die den Betrieb sozusagen in der Gemeinde identifiziert.
Diese 8 Stellen, die Bundesland, Landkreis und Gemeinde widerspiegeln, sind übrigens genau der amtliche Gemeindeschlüssel, den man online beim statistischen Bundesamt oder auch einfach bei Wikipedia für seine Gemeinde finden kann.

Wem die Halter-/Betriebsnummer also zu kurz vorkommt, kann anhand des amtlichen Gemeindeschlüssels die fehlenden Ziffern rausbekommen, denn eigentlich sind nur die letzten 4 Stellen betriebsspezifisch. Die ersten 11 Stellen kann man demnach selbst ermitteln, sofern man weiß, welcher politisch selbstständigen Gemeinde der Pensionsstall zugehört.

Ich vermute, dass in der Regel wie in meinem Fall die Bundeslandkennung fehlen wird. Vielleicht könnte man in FAQ der FN zum Equidenpass auch eine ausführlichere Erklärung zur Halter-/Betriebsnummer einstellen, als der wenig hilfreiche Link auf ein PDF mit Kontaktadressen der Bundesländer. Die Halter-/Betriebsnummer scheint mir nämlich bei der Beantragung des Equidenpasses für die meisten Leute die größten Schwierigkeiten zu bereiten.