Hubschraubäääär

Ich hatte gestern die einmalige Gelegenheit, bei einem Einweisungsflug des Heeres für flugmedizinische Rettugsassistenten mitzufliegen. Sozusagen eine Trockenübung, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist sich in einem Hubschrauber zu bewegen.
Unser Transportgerät war eine Sikorsky S-65, die auch als CH 53 bezeichnet wird und in unserem Fall als Großraumrettungshubschrauber dient, in dem bis zu 12 Verletzte liegend transportiert werden können. Die dafür nötige medizinische Ausrüstung war allerdings nicht an Bord und wird erst bei Bedarf eingebaut. Im Ernstfall führen solche Maschinen flugmedizinische Evakuierungen (AirMedEvac) durch, wie man es auch 2004 im Rahmen des Tsunamis in Phuket sehen konnte: hier hat die deutsche Luftwaffe u.a. mit ihrem Airbus A310, der ständig als AirMedEvac-Maschine ausgerüstet ist, über 800 Patienten verlegt.

CH53 des deutschen Heeres - Quelle: ILA [1]
CH53 des deutschen Heeres – Quelle: ILA [1]
Gegen 13 Uhr ist unser Flug in Laupheim bei besten Wetter gestartet: Die Maschine stand auf dem Flugfeld und war ziemlich aufgeheizt, aber kaum, dass die Rotoren in Gang waren, bließ ein sanftes Lüftchen durch die Zelle. Wir sind dann zunächst auf ca. 1500 Fuß nach Ulm geflogen. In dieser Phase konnten wir uns (fast) frei im Hubschrauber bewegen und die Aussicht um Ulm und um Ulm herum genießen.
Der Rückflug bei offener Heckluke war etwas ausgedehnter und nichts für einen schwachen Magen. Im Tieffflug bewegten wir uns über Felder und Wälder und das nicht selten mit 80 Grad Kränkung mit dem ein oder anderen positiven wie negativen g. Gekotzt hat aber keiner und so sind wir nach knapp einer Stunde wieder sicher in Laupheim gelandet.

Erfreulicherweise, durfte ich meinen Camcorder mitnehmen und die „Aussicht“ filmen. Mit viel Glück (d.h. Erlaubnis von der entsprechenden Stelle) werd ich einen kleinen Zusammenschnitt davon noch bei Youtube hochladen.

[1] Foto: ILA 2010 – http://www.ila-berlin.de/ila2010/presse/fotogalerie2010.cfm?kat=Hubschrauber&id_nr=218

Reiten: Mein Knoblauch-Experiment

Die Fransen schützen die Augen

Erstmals seit dem weihnachtlichen Abmunitionieren war ich heut mal wieder im Keller. Ich hab dort meinen gesamten Fundus an Reiter- und Pferd-Equipment lagern, den ich nicht mehr brauch, seit ich mein Pferd einschläfern hab lassen. In diesem Fundus hab ich einen Eimer Knoblauch entdeckt, der zum Glück duftdicht verschlossen ist. Den Knoblauch hatte ich mal gekauft, um es meinem Pferd gegen die Fliegen zu füttern. Der Knoblauch wird gefressen und das Pferd schwitzt es aus, womit die Fliegen sich fernhalten.
An und für sich ist das eine Prima Sache. Knoblauch ist in kleinen Mengen gesund, nicht allzu teuer (13 Euro für einen 1kg Eimer), man spart sich teure Fliegensprays und den Stress, das Zeug ständig aufzutragen. Zur Not kann man das Zeug auch zum Kochen hernehmen, denn das Granulat ist nicht viel anders als das, was es für 3 Euro pro 100g im Supermarkt gibt.

Der Nachteil an der ganzen Geschichte ist, nicht jeder mag Knoblauch. Und nicht wenige hassen den Geruch wie die Pest. Ich selbst bin da relativ unempfindlich und schmerzfrei – die Stallbesitzerin damals war es nicht. Da im Pensionsvertrag nicht verboten war, beliebiges Zusatzfutter zuzufüttern, hab ich mich aufs Tiefste mit der Frau angelegt und das ging dann sogar so weit, dass ich einen neuen Stall suchen wollte. Dazu gleich noch eine neue Wohnung, weil ich auf dem Hof die meine hatte. Ich hab dann irgendwann nachgegeben, weil der Knoblauch nicht geholfen hat. Pfefferoni hat ihn feinsäuberlich aussortiert statt ihn mitzufressen, womit das Experiment im Keim erstickt war. Im Nachhinein bin ich froh drum und könnte mich ohrfeigen, deswegen den Aufstand geprobt zu haben. Denn der Stall war vielleicht nicht perfekt, aber die Stallgemeinschaft war bisher die beste, die ich je erlebt habe und wenn ich berufsbedingt nicht hätte umziehen müssen, wäre ich dort für Ewig geblieben.

Gegen die Fliegen hab ich dann schlussendlich nichts weiter unternommen, außer Pfefferoni ein Fransenstirnband ans Stallhalfter zu tun, welches die Fliegen zumindest von den Augen einigermaßen fernhält. Mehr war aber auch nicht wirklich nötig, denn Pfefferoni war (ähnlich wie ich) ziemlich schmerzfrei und hat sich nur wenig an Fliegen, Gnitzen, Bremsen und sonstigen Fliegenviehgedöns gestört.