Als ich zuletzt über die Beantragung des Equidenpasses geschrieben habe, habe ich ja erwähnt, dass man als Pferdebesitzer nicht zwangsläufig Pferdehalter ist. Das ist in der Regel der Betreiber des Pensionstalls und der hat als Landwirtschaftsbetrieb eine Betriebsnummer, welche u.a. als „Kundennummer“ bei der Seuchenkasse fungiert. Diese Betriebsnummer muss zwingend im Bestellformular für den Transponder eingetragen werden, den man benötigt, um einen Equidenpass zu bekommen.
So. Nun bin ich also zum Stallbesitzer, in dessen Stall meine Bonita steht, gegangen und hab nach dieser Nummer gefragt. Der hat mich ziemlich ungläubig angeschaut, da ich im Stall anscheinend die erste bin, die nach diesen Vorgaben einen Equidenpass beantragt. Nach einer kurzen Erklärung der Bürokratie war die Betriebsnummer recht schnell gefunden und eingetragen.
Was mich jedoch wunderte, war, dass die Betriebnummer zwei Felder zu kurz war – sie war nur 10-stellig.
Nach einiger Recherche bin ich schließlich auf einen Informationsvortrag der bayrischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) aufmerksam geworden, in dem es sogar direkt um die Identifizierung von Equiden geht. Dort wurde zum einen der Aufbau der Transpondernummer erklärt, aber auch der Aufbau der Betriebsnummer.
Die Betriebsnummer ist eigentlich 15-stellig, wobei die ersten drei Stellen die Nationalität gem. ISO darstellen und meist weggelassen werden. Diese drei Stellen – 2 7 6 – sind ja auch bereits im Bestellformular vorgegeben. Die folgenden zwei Stellen kennzeichnen das Bundesland, in dem der Betrieb ansässig ist. Für Bayern sind das die Ziffern 0 9 und genau das waren die Ziffern, die in „meiner“ Betriebsnummer fehlten. Da die Zuweisung von Betriebsnummern Ländersache ist, ist es aber auch logisch, dass diese ersten zwei Ziffern nicht angegeben werden, da die Betriebsnummer über die Bundeslandgrenze hinaus ja kaum gebraucht wird.
Die folgenden sechs Stellen geben den Landkreis und die Gemeinde des Betriebs an und die letzten 4 Stellen sind wie eine laufende Nummer, die den Betrieb sozusagen in der Gemeinde identifiziert.
Diese 8 Stellen, die Bundesland, Landkreis und Gemeinde widerspiegeln, sind übrigens genau der amtliche Gemeindeschlüssel, den man online beim statistischen Bundesamt oder auch einfach bei Wikipedia für seine Gemeinde finden kann.
Wem die Halter-/Betriebsnummer also zu kurz vorkommt, kann anhand des amtlichen Gemeindeschlüssels die fehlenden Ziffern rausbekommen, denn eigentlich sind nur die letzten 4 Stellen betriebsspezifisch. Die ersten 11 Stellen kann man demnach selbst ermitteln, sofern man weiß, welcher politisch selbstständigen Gemeinde der Pensionsstall zugehört.
Ich vermute, dass in der Regel wie in meinem Fall die Bundeslandkennung fehlen wird. Vielleicht könnte man in FAQ der FN zum Equidenpass auch eine ausführlichere Erklärung zur Halter-/Betriebsnummer einstellen, als der wenig hilfreiche Link auf ein PDF mit Kontaktadressen der Bundesländer. Die Halter-/Betriebsnummer scheint mir nämlich bei der Beantragung des Equidenpasses für die meisten Leute die größten Schwierigkeiten zu bereiten.