[Ja das ist Werbung – nämlich für ein tolles Tuch einer tollen Designerin. Alles andere sind Erfahrungswerte.]
Ich hatte im Juli die Gelegenheit als Teststrickerin für JoélJoél aktiv zu werden. Es war das erste Mal, dass ich Teststricken durfte und ich habe mich darüber sehr gefreut. Noch mehr gefreut habe ich mich, als ich den ersten Blick in die Anleitung werfen konnte, denn Kristin Joél hat da eine spannende Kombination verschiedener Muster und Farben geschaffen. Ich kann es kaum erwarten, das Tuch im Herbst/Winter zu tragen.
Beim Teststricken geht es übrigens darum, dass ein Strickstück eines Designers von anderen Strickern nachgestrickt wird und so die Anleitung auf Herz und Nieren getestet wird, bevor sie veröffentlicht wird. Quasi eine Qualitätssicherungsmaßnahme.
Das Tuch „Ninelle“ ist ein oppulentes, wärmendes Teil für den Hals, dass dank des zeitlosen Hahnentritt-Musters zu allem getragen werden kann und jedes Outfit aufpeppen sollte. Hahnentritt ist ja eigentlich ein Webmuster und kein Strickmuster. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten den sogenannten „falschen Hahnentritt“ zu stricken. Die Fair-Isle-Technik ist eine davon, aber natürlich recht aufwändig wegen der Farbwechsel. Ninelle kommt ganz ohne Fair Isle aus und ist sehr einfach zu stricken, so dass auch Strickanfänger in den Genuss von gestricktem Hahnentritt kommen.
Das Tuch ist ein asymmetrisches Dreieckstuch (es gibt also einen rechten Winkel und jede Seite ist unterschiedlich lang). Es wird aus drei Farben gestrickt, wobei je nach Abschnitt maximal 2 Farben im Einsatz sind – auch dass immer ganz unkompliziert auch für Anfänger locker machbar.
JoélJoél empfiehlt die Wolle 365 Cashmere von Lana Grossa. Diese Wolle hab ich auch genutzt allerdings in den Farben Jeans, Silber und Cognac. Inspiriert wurde ich bei der Farbauswahl von zwei meiner liebsten Jacken und einem Strickprojekt, dass ich mal genau in der Farbkombination stricken wollte, aber nicht konnte, da es die Farben nicht mehr gab (Saison-Ware). Konkret war es eine Jeans-Jacke und eine cognac-farbene Lederjacke, die auch auf den Fotos zu sehen sind.
Das Garn ist ein Garngeflecht. Das heißt der Faden ist nicht gezwirnt sondern quasi ein Schlauch aus einen ganz feinen, verwebten Faden. ich mag diese Art der Garne eigentlich recht gern, da sie eine ganz andere Haptik haben und optisch ganz anders rüberkommen. Nachteil bei der 365 Cashmere ist, dass die Farbpalette sehr begrenzt und saisonal ist. Außerdem muss man beim Spannen aufpassen, dass man diese Wolle nicht zu lang zieht. Hier sollte man sich an den Maßangaben aus der Anleitung orientieren. Theoretisch hätte ich das Tuch auf 3x4m ziehen können – die Wolle gibt das her. Dann hat man allerdings ein ausgeleihertes flaches Brett ohne Haptik und so gar nicht kuschelig. Also Vorsicht beim Spannen dieser Wolle (ging mir mit der 365 Yak genauso).
Man kann natürlich auch jede andere Wolle nehmen, die mit der Nadelstärke 4 zu stricken ist. Hauptsache man fühlt sich wohl und hat Spaß mit der Wolle.
Gestrickt wird wie gesagt mit der Nadelstärke 4 und es ergibt sich ein wunderbar geschlossenes Strickbild und ein weiches, kuscheliges Strickstück. Ich hatte durchweg ein 100cm Seil verwendet. Das geht auch noch recht gut, wenn das Strickstück irgendwann breiter als 1m ist.
Die Abschlusskante wird ürbigens als I-Cord gestrickt. Da musste ich leider von der Anleitung abweichen, da – so locker wie ich stricke – mir die Wolle ausgegangen ist und ich nicht übermäßig viel auftrennen wollte.
Zusammenfassung
Tuch „Ninelle“ von JoélJoél – Handmade 4 Friends – bei Ravelry für 4,80 Euro zu kaufen
Wolle: Lana Grossa 365 Cashmere, 8 Knäuel à 50g (4x Jeans, 2x Silber, 2x Cognac)
Nadel: HiyaHiya Sharp 4“, Stärke 4mm und 100cm Seil
Maße nach dem Spannen: riesig (ich hab nicht gemessen, aber die lange Seite misst ca. 2,50m)
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