Ich hab mal wieder eine neue Vampirreihe angefangen. Diesmal hab ich dabei etwas getan, was ich normalerweise nicht tue: Ich hab ein Buch gelesen nachdem ich dessen Verfilmung gesehen habe. Es handelt sich um „Vorrübergehnd tot“ von Charlaine Harris (erschienen im Verlag Feder & Schwert), welches der Auftaktroman der Sookie-Stackhouse-Reihe mit derzeit 10 Bänden und die Romanvorlage für die Serie „True Blood“ ist.
Die Serie habe ich bereits vollständig gesehen und war regelmäßig gefesselt, obwohl ich schon zugeben muss, dass sie etwas von Splatter hat – eigentlich nicht wenig. Die Vampirromantik à la Twilight ist dagegen Kleinkindgeburtstag und nicht umsonst läuft die Serie auch im Spätprogramm.
Sookie Stackhouse ist Südstaatlerin und eine einfache Kellnerin. Sie hofft schon lange endlich mal einem Vampir über den Weg zu laufen, denn die haben sich wenige Jahre zuvor geoutet und leben nun, dank japanischem, synthetischen Blut, offen unter den normalen Menschen.
Eines Tages ist es dann soweit und der Vampir Bill Compton betritt das Lokal und setzt sich an einen von Sookies Tischen. Die ist sofort hin und weg, vor allem auch deshalb, weil ihre „Behinderung“, wie sie es nennt, bei Bill nicht zum Tragen kommt. Sookie ist nämlich Telepathin und nimmt Gefühle, Gedanken und Bilder aller Menschen in der Umgebung in sich auf, was sie schier zum Wahnsinn treibt, insbesondere wenn es um Beziehungen geht, denn wer will schon beim Vorspiel hören, dass das Speckröllchen auf der Hüfte abtörnt. Aber bei Bill ist nur Stille.
Fast zeitgleich geschehen in Sookies Heimatort brutale Frauenmorde und schnell geraten Sookies Bruder Jason und ihr neuer Verehrer Bill in das Fadenkreuz der Polizei. Ersterer, weil er mit jeder der toten Frauen im Bett war, und letzerer, weil jede der Frauen Vampir-Bissspuren hatte und Bill der einzige Vampir weit und breit ist.
Als ich angefangen hatte zu lesen, hatte ich die Befürchtung schnell gelangweilt zu sein, weil ich die Serie ja schon kannte und ich finde im Nachhinein, dass die Romanvorlage sehr gut adaptiert wurde. Aber da sind halt noch die vielen kleinen Details und Nebengeschichten, die nicht in die Serie übernommen wurden, so dass der Roman eben doch spannend bleibt (auch wenn man den Mörder schon kennt).
Oft werden Anspielungen auf real existierende Personen oder Begebenheiten gemacht, welche aber nie (aus rechtlichen Gründen?) beim Namen genannt werden und so kommt es, dass Charlaine Harris einer Urban Legend, die in der Realität so viele Menschen bewegt, einen ganz neuen Drall verleiht … ich hab so gelacht.
Der Roman hat gewiss nicht viel Tiefgang und Sookie ist wahrlich einfältig, aber es ist – wie der Umschlag verspricht – ein skuriler Vampirkrimi, der Spaß macht zu lesen.
Was die Handlung dieses einen Buches ist, entspricht in etwa der ersten Staffel „True Blood“.
Gelesen: Des Todes dunkler Bruder von Jeff Lindsay – pfeff.eroni.de
6. Juli 2016 at 15:06[…] etwas vernachlässigt habe, obwohl es gar keinen Grund dazu gab: Die Leseecke. Ich hab seit dem letzten Post in dieser Rubrik das Lesen natürlich nicht verlernt, ich hab weiterhin aus den Vampir-Serien von Lara Adrian und […]