Oster-Einkäufe

Ich habe mal wieder den Wahnsinn gewagt und bin an einem Samstag einkaufen gewesen. Eigentlich war es doppelter Wahnsinn, denn es war der heutige Samstag – also zwischen Karfreitag und Ostern. Ein Tag, an dem jedem einfällt, was ihm zu Hause fehlt und generell: An drei von 4 Tagen kann man nicht einkaufen und da muss man vorsorgen! Nicht, dass am Ostersonntag ein Atomkrieg ausbricht und man nicht genug Chips da hat. Oder noch schlimmer, die Weingläser gehen aus. Also doch lieber zur Sicherheit noch am Samstag einkaufen.
Und ich Held beschließe, an eben diesen Samstag meinen ganz normalen Einkauf zu machen. Und warum? Am Donnerstag hatte ich keinen Bock und bis Mittwoch reichen meine Lebensmittel nun wirklich nicht. Na gut. Weil die Reinigung im selben Gebäudekomplex ist, hab ich zu allererst mein Dirndl und meine Uniform dort abgeholt. Es war schon ein kleines Wudner, dass ich den perfekten Parkplatz in direkter Nähe zu Supermarkt und Reinigung gefunden hab. Aber vermutlich hat sich nur keiner in die Lücke getraut. Zugegeben der T5 wirkte etwas bedrohlich und ließ die Lücke recht klein erscheinen. Aber hey – ich musste noch nichtmal den Bauch einziehen um Aussteigen zu können!

Der Mann in der Reinigung war schon etwas durch den Wind, weil er bei der Masse an Klamotten und Kunden etwas den Überblick verloren hatte. Als er dann meine Uniform in der Hand hatte, meinte er, ob „er“ denn Pilot sei und ob „er“ denn hier in Bruck sei. Ich hab lieb den Kopf geschüttelt und genickt: „Nein, kein Pilot, Luftwaffe“ und „Ja, hier in Bruck“ und ihn im Glauben gelassen, die Uniform würde meinem nicht existenten Freund und nicht mir gehören. Ich fand den älteren Herren dann doch irgendwie putzig und hab mich mit einem Lächeln ins Chaos des Supermarktes gestürzt.

Und da erwartete mich der übliche Samstagswahnsinn mit einer Essenz Chaos. Leute, die …

– ihre Wagen quer in den Gang stellen,
– unvermittelt stehen bleiben und wegrennen,
– sich neben den Wagen hocken und somit den Gang blockieren,
– den Kaffeeklatsch kurzerhand vor die Käsetheke verlegen,
– bei jedem bunten Schild stehenbleiben, um festzustellen, dass das Angebot teurer ist als letzte Woche (oder eben nicht),
– an der Kasse merken, dass man den lebensnotwendigen Topf Basilikum vergessen hat:
– „Schatz hol mal bitte schnell den Basilikum!“ – „Wo?“ – „Beim Gemüse“ – Man sieht ihn zwischen den Massen von Menschen in Richtung des anderen Endes des Supermarkts verschwinden,
– die Bar zahlen wollen, dann die EC-Karte zücken, merken dass sie den PIN nicht wissen, dann die Kredit-Karte ziehen, um schließlich festzustellen, dass man auch bei der EC-Karte nur unterschreiben muss,

Überraschenderweise bin ich durch dieses Chaos heute recht entspannt durchgekommen, nicht zuletzt weil die leere Kasse irgendwie keiner für voll genommen hat.

Blieb nur noch, alles im Auto zu verstauen und ab nach Hause. Das Auto war schnell befüllt, aber vom Parkplatz runterkommen glich einem abenteuerlichen Add-On im Spiel. Spannende Features waren den Menschenmassen auszuweichen, die scheinbar ziellos sich und ihre Wagen über den Parklatz schoben, die Parkbucht räumen, während gleichzeitig schon der nächste Spieler … äh … Wahnsinnige … äh … Kauflustige in den Startlöchern steht und wie ein Geier auf die Beute nach meinem Parkplatz trachtet. Der Endboss war übrigens ein herrenloser Einkaufswagen, der sich auf der abschüssigen Straße selbstständig machte und am liebsten meine Stoßstange geküsst hätte.

Ach ja …

 

Ich wünsch euch frohe Ostern!

 

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