[UPDATE] Joomla: Sortierung der Artikel fehlerhaft mit Update auf 1.5.22

Zunächst war es mir gar nicht aufgefallen, aber nachdem ich die dritte Webseite auf die aktuelle Joomla-Version 1.5.22 gebracht hatte, fiel mir die fehlerhafte Sortierung im Bereichsblog auf. Egal welche Einstellung ich wählte, die Sortierung blieb scheinbar willkürlich. Ich war kurz vorm Durchdrehen, weil mir der Fehler auf meinem eigenen Blog noch gar nicht aufgefallen war und ich vermutete, es hängt mit der Rechteverwaltung auf der anderen Webseite zusammen.

Nach ein bisschen erfolgloser Google-Suche, kam mir dann der zündende Gedanke und ich hab mal nach „joomla 1.5.22 sortierung“ gesucht. Ich bin dann direkt im Sammelthread von joomlaportal.de gelandet, der auf die englische Dokumentation von Joomla verweist: Und tatsächlich hat sich im Source-Code ein kleiner aber ausschlaggebender Fehler eingeschlichen:

In der Datei „…/components/com_content/models/section.php“ muss in der Zeile 447 der Eintrag

$filter_order = 'a.ordering';

zu

$filter_order = '';

geändert werden und die Sortierung funktioniert wieder so, wie der Nutzer es will.

Ich denke, der kleine Bug wird mit dem nächsten Sicherheitsupdate gefixed und solange hilft dieser Handgriff, den ich heute abend, dann auch auf dem Quellcode meines Blogs anwenden werde.

Update – 13.05.2011: Mit dem Patch von Version 1.5.22 auf 1.5.23 wurde das Sortierungsproblem anscheinend behoben. Jedenfalls brauchte ich nach dem Update nicht wieder in den Quellcode eingreifen.

Wildpferde der Giari di Gesturi

Jetzt hat es doch länger gedauert als erwartet, dass ich dazu komme, den nächsten Beitrag zu meiner Sardinien-Reise zu verfassen.

Am Nachmittag des 15. Oktober haben Sven und ich uns ins Landesinnere der Insel auf die Hocheben Giari di Gesturi gewagt. Auf dieser Hochebene sollen ber 1500 Wildpferde leben sowie wilde Hausschweine, Ziegen, Schafe und Rinder. Obwohl die Hochebene „nur“ eine Abmessung von 10 x 15 km hat, ist es mit etwas Glück verbunden, auch wirklich Tiere zu sehen. Dennoch lohnt die Reise auf die Hochebene, denn die Landschaft mit ihren Myrtho-Sträuchern und Korkeichen ist einfach nur atemberaubend.

ausgewildertes Reitpferd

Kurz nachdem wir die Hochebene betreten haben, trafen wir auf eine große Gruppe Pferde unterschiedlichster Rassen. Ein Einheimischer versuchte uns auf italienisch zu erklären, was das für Pferde sind und ich meine mit meinen paar Brocken Latein und klangähnlichen Wörtern aus dem Englischen verstanden zu haben, dass es sich um ausgewilderte Reitpferde handelt. Das würde auch erklären, warum sie handzahm waren und vom Pony bis zum schicken Warmblut alles dabei war.
Nach ein paar Streicheinheiten für das junge Fohlen dieser Gruppe sind wir schließlich in die eigentliche Hochebene aufgebrochen. Da steht man da zwischen Korkeichen soweit das Auge reicht und plötzlich eine Bewegung. Die Wildpferde der Hochebene sind gerade mal so groß, dass ihre Rücken leicht aus den Myrtho-Sträuchern hervorragen. Diese Pferdchen waren dann allerdings nicht mehr so zahm. Sobald man ihnen zu nah kam, sind sie gemächlich davon und haben sich in das unwegsame Gelände zurückgezogen.

Auf unserer ca. 3 stündigen Fahrt über die Hochebene sind wir eigentlich jedem Tier begegnet, was es dort geben soll. Besonders spektakulär,w enn auch tragisch, war eine Ziege, deren Horn abgebrochen war. Das Tier blutet so stark aus dem Horn, dass das halbe Fell schon blutgetränkt war. Ein älterer Herr, wahrscheinlich der Ziegenhirte, lag schon auf der Lauer – wahrscheinlich um die Ziege von ihrem Leid zu erlösen.

Wir haben auf unserer Fahrt jede Menge Tiere in dokumentarfilm-würdigen Szenen gesehen und Unmengen von Fotos gemacht. Die Landschaft ist trotz ihrer Kargheit traumhaft und ich kann nur jedem empfehlen, diesen (Halb-)Tages-Ausflug zu machen. Gesturi ist ca. 45 Minuten mit dem Auto von Gagliari entfernt. Die Hochebene kann man mit dem Auto durchqueren (geländegängiges oder zumindest robustes Fahrzeug ist empfehlenswert) oder zu Fuß erkunden.

Zum Picasa Webalbum

Sardinien – Giari di Gesturi

Gelesen: Kalte Asche von Simon Beckett

Quelle: libri.de

Auf dem Flug nach Sardinien habe ich die Zeit genutzt und den zweiten Teil in Simon Becketts Reihe über den Forensiker Dr. David Hunter zu Ende gelesen. „Kalte Asche“ ist im rororo-Verlag erschienen und erzählt eine weitere spannende und atemberaubende Suche nach dem Mörder.

Dr. David Hunter befindet sich eigentlich auf dem Heimweg nach London, als ihn die Bitte erreicht, auf einer einsamen schottischen Insel die sterblichen Überreste eines Menschen zu untersuchen. Noch ist unklar, wer die Person ist und ob sie eines natürlichen oder gewaltvollen Todes gestorben ist. Die Umstände sind allemal ungewöhnlich: Bis auf kleine Ausnahmen ist die Leiche fast vollständig verbrannt. Jede Minute, die verstreicht, könnte es den Ermittlern unmöglich machen, die Leiche zu identifizieren oder die Todesursache festzustellen.
Doch genau das gelingt Dr. Hunter. Das Problem ist nur, dass ein außerordentlich heftiger Sturm ihn vom Festland und somit von Verstärkung abtrennt. Denn der Tod der Frau war unnatürlich. Dr. Hunter sitzt nun mit seinem Wissen auf der Insel fest – zusammen mit dem noch unbekannten Mörder.

Simon Beckett bleibt mit diesem zweiten Teil schematisch sehr nah an dem ersten Teil „Die Chemie des Todes“ . Dennoch gelingt es ihm, eine prickelnde Spannung herzustellen und mit unerwarteten Wendungen  dafür zu sorgen, dass man eigentlich das Buch nicht mehr weglegen will. Selbst, als man glaubt, alles zu wissen und dass nichts mehr kommen kann, schafft Simon Beckett es, noch einen drauf zu setzen. Wer den ertsen Teil gemocht hat, wird den zweiten mit Sicherheit auch mögen. Der dritte Teil liegt schon bereit zum Lesen bei mir.

Kulinarisches in Sardinien

 

 

Ganz im Süden von Sardinien war ich

Vorgestern bin ich von meiner 8-tägigen Dienstreise nach Sardinien zurückgekehrt. Neben reichlicher aber interessanter Arbeit, haben mein Kollege Sven und ich das freie Wochenende genutzt, um den Süden von Sardinien zu erkunden. Eigentlich wollte ich diese Erfahrungen in einem Blogpost verarbeiten, aber die Eindrücke waren so vielschichtig, dass eigentlich jeder einzelne Trip einen Blogpost lohnt. Aus dem Grund will ich jetzt erstmal “Allgmeines” loswerden und im Laufe der nächsten Tage nach und nach die anderen Eindrücke schildern.

Außerdem möchte ich mich an dieser Stelle bei meinem Kollegen Sven bedanken, mit dessen Kamera ich wundervolle Fotos schießen durfte, während er sich bemüht hat, uns unfallfrei über die Passstraßen zu fahren. Einige Bilder, die ich im Zusammenhang mit meiner Italienfahrt veröffentlich werde, sind von Sven gemacht worden und der Dank gilt daher auch der Bereitstellung dieser Bilder. Falls jemand Bilder von Sven weiterverwenden will, möge er mich bitte kurz kontaktieren 😉

Dann mal los – und zwar kulinarisch.

Sardinien ist wirklich eine sehr interessant mit vielen lohnenswerten Ecken, aber auch weniger ansehnlichen. Die Gräben größerer Straßen sind voll von Abfällen und fast jede freie Wand, egal wie klein die Ortschaft ist, ist mit Grafitis verziert. Das Äußere kann aber auch täuschen. Ein Bauernhof, der einer mittleren Baustelle gleicht, kann sich als kulinarisches Highlight entpuppen.

Cozze

Überall auf Sardinien (und Italien allgemein) gibt es Bauernhöfe, die Agriturismo anbieten. Das ist quasi Leben auf dem Bauernhof bzw. ein Landgasthof, wo es typisches Essen der Region gibt. In Sardinien ist das ein Mehr-Gänge-Menü bestehend aus Antipasti, Muscheln (Cozze auf sardisch – superlecker), Meerschnecken (so ein bisschen wie Leber), Calamaris, selbstgemachte Ravioli, Spaghetti mit Buttarga (geriebener Fischrogen – sehr lecker), Lamm-Spieße, Spanferkel und Küchlein. Dazu gibt es die ganze Zeit sardischen und verdammt süffigen Wein und abschließend einen Myrrtho-Schnaps. Bei den Lamm-Spießen war ich schon so satt, dass ich beinah einer Kugel gleich auf dem Boden gerollt wäre.
Pizza gibt es natürlich auch an jeder Ecke und die ist fast überall absolut lecker und gar nicht teuer. Wenn man in der sardischen Hauptstadt Cagliari ist, kann ich das “Down Town” am Piazza Yenne empfehlen. Hauchdünner Boden, reichlich belegt, blitzschnell serviert und das Ambiente ist einfach nur klasse.
Anschließend noch ein leckeres hausgemachtes Eis in einer der vielen Eisdielen in Gagliari oder einen cremigen Cappuccino und die Welt ist in Ordnung.

Da will man in Deutschland eigentlich nie wieder Pizza essen oder Eis schlecken.

Vom Rotwein, dem Pecorino-Käse und Schinken will ich lieber gar nicht anfangen zu schwärmen, sonst buche ich augenblicklich einen Flug zurück.

Kurze Pause

Da ich die nächsten eineinhalb Wochen geschäftlich außer Landes bin und noch nicht weiß, inwiefern ich Gelegenheit, Zeit und Lust hab ins Internet zu gehen, leg ich eine kurze Blogpause ein. Da ich anschließend ziemlich viel zu tun hab, werd ich wohl frühestens Ende Oktober wieder ernsthaft zum Bloggen kommen. Also nicht wundern, wenn es etwas still hier wird/ist.

Bis dann 🙂

Reiten: Schleppjagd

Bereits vergangenen Sonntag habe ich an einer Schleppjagd teilgenommen. Die Jagd wurde vom Kurmärkischen Reitverein Schneeberg e.V. veranstaltet, in dem ist seit Langem Mitglied bin. Seit 2003 habe ich nun erstmals wieder an der Jagd teilgenommen und es hat sich gelohnt. Der Wettergott war auf unserer Seite und wir hatten strahlenden Sonnenschein und spätsommerliche Temperaturen.

Eigentlich war unsere Jagd keine Schleppjagd sondern eine Fuchsjagd, da wir bis auf eine halbwüchsige Labrador-Hündin keine Hunde geschwege denn eine Meute dabei hatten. So oder so ist eine Jagd zu Pferd unblutig. Es wird also kein lebendes Wild gejagt, wie es in Großbritannien lang umstrittene Tradition war (erst seit 2005 verboten). In Deutschland ist das Jagdreiten auf lebendes Wild seit 1934 verboten. Stattdessen wird einem Reiter gefolgt, der den Fuchs darstellt.

Bei Schleppjagden legt der Fuchs eine künstliche Fährte (meist aus Fischlake oder Fuchslosung), der die Hundemeute dann folgt. Auf die Hundemeute folgen die Jagdfelder. Das sind Reitergruppen, die sich nach Können von Pferd und Reiter aufteilen. Dabei gibt es dann auch häufig Felder, in denen das Springen über die Naturhindernissen freigestellt ist. Ich gehör meist zu so einem Feld, da ich kein Springreiter bin und erst recht im Gelände mein Unvermögen nicht präsentieren muss. Die Schleppjagd ist meiner Meinung nach nur etwas für erfahrene Reiter, die ihre Tiere im Griff haben. Die Hundemeute besteht aus ein paar Duzend Jagdhunden (bsp. Beagles), die nicht überholt werden dürfen. Für die Pferde, auch wenn sie Hunde kennen, ist es etwas außergewöhnliches mit einer solchen Meute loszuziehen. Nicht nur das die Jagd selbst bei den Pferden eine angeheizte Stimmung erzeugt, die Hunde, die fast ununterbrochen bellen, heizen das noch mehr an. In den Feldern muss auch absolute Disziplin herrschen und der Anführer eines Feldes darf nicht überholt werden. Schießt ein Reiter unkontrolliert an seinem Feld vorbei, kann es passieren, dass das gesamte Feld auseinanderbricht. Kommen sie dann der Meute zu nahe, wird es gefährlich für die Hunde.
Bei Fuchsjagden fehlt die Hundemeute und es wird direkt der Fuchs gejagt. Diese Variante der Jagd ist wesentlicher einfacher zu organisieren und finanziell zu tragen und auch für Anfänger geeignet.

Letzteres fand wie gesagt im brandenburgischen Schneeberg statt. Unsere Jagd war auf 4 Stunden und über ca. 20 Kilometer ausgelegt. Zu Anfang ging es noch leicht chaotisch daher, da die Weite der frisch gemähten Maisfelder wohl zu verlockend für manch Pferd und Reiter war. Erst als es in den Wald ging, wurde es dank natürlicher Begrenzung geordneter. Ich könnt jetzt ausführlich jeden Stock und Stein erklären, abre verweis dann doch lieber auf das Video, das meine Mama aufgenommen hat.

 

Kneipentour in Hütte

Am Samstag haben meine Mama und ich uns spontan entschlossen, eine kleine Kneipentour durch Hüttes Szene *hüstel* zu machen. Passenderweise war just zu diesem Zeitpunkt in Hütte richtige Kneipentour: Die Bars und so hatten Live-Musik, DJs und zusätzliche Auschenken aufgebaut.

Lokalität Nummer 1 war das Oscar. Ein kleine aber nett eingerichtete Bar unterhalb des Eisenhüttenstädter Kinos. Die Live-Musik war ganz okay, aber leider waren die Cocktails nicht so der Reißer. Die junge Bedienung/Mixerin wollt auch nicht so recht verstehen, was ich damit sagen wollte, als ich meinte, es sei zu viel Wasser im Cocktail (machte etwas mehr als die Hälfte vom Glas aus). Stattdessen wollte sie mir Physik-Nachhilfe geben, vonwegen, das wäre normal wenn Eis schmilzt. Das sie mal etwas Alkohol statt Eis ins Glas tut, wollte sie nicht kapieren.
Also ab in die nächste Bar – das C’est la vie. Hier legte Homer Simpson als DJ auf – ich hab ihn an der Frisur erkannt, ehrlich! Die Cocktails waren hier auch wesentlich besser und der Eis/Wasser-Anteil deutlich geringer und das für einen Euro weniger. Das Oscar sollte sich vielleicht mal ein Beispiel nehmen. Lange verweilt sind wir dennoch nicht, denn es galt ja, noch ein paar Kneipen mehr abzuklappern.
Auf dem Weg zur nächsten Lokalität wurden mir dann fast die Haxen abgefahren, als ich normalen Schrittes die Straße überquerte. Der höfliche Autofahrer hatte dagegen gefühlte 80 Sachen (im Ort) drauf und versuchte meine Gang mit energischen Hupen zu beschleunigen. Bremsen waren wahrscheinlich nicht eingebaut. Muss die Polizei mal nachschaun …

Unsere nächste Lokalität war dann das Irish Pub am Marktplatz. Hier war richtig gute Stimmung, wohl auch, weil hier alle drinnen Rauchen durften. Also zwei Guiness bestellt und der Live-Musik gelauscht. Es spielte NAPE, die wohl für den eigentlichen Act eingesprungen sind. NAPE sind drei Jungs aus Cottbus und die drei haben den Laden so richtig eingeheizt. Neben einigen eigenen Songs spielten die Jungs auch einige Covers. Als das Repertoire dann knapp wurde, wollten wir sie dennoch nicht von der Bühne lassen – die Musik war einfach zu genial und der Spaß, den die Jungs beim Spielen hatten, war ansteckend. Jeder im Raum rief dann ein paar Songs ein, die die Jungs dann anspielten. Zwar konnten sie nicht alle Texte, aber das haben sie durch Improvisation und kesse Sprüche wettgemacht.
Widerwillig haben wir sie dann doch entlassen und sie direkt um ein paar CDs leichter gemacht. Wir haben dann bestimmt noch eine halbe Stunde bei nem Bier mit den Jungs gequatscht. Die Jungs sind auf MySpace und meinFritz.de vertreten. Wobei man auf dem letzteren Profil auch 3 Songs kostenlos hören kann. Die Jungs sind noch nicht unter Vertrag, aber ich kann mir denken, dass sich das ändern wird. Vielleicht sogar beim Radiosender Fritz. Denn dort gibt es eigens eine Radiosendung für Bands ohne Vertrag – Fritz Unsigned – und die ein oder andere Gruppe hat von dort den Absprung geschafft, wie beispielsweise Kraftklub, die den diesjährigen New Music Award gewonnen haben.

Und dann evrging die Zeit auch schon wie im Fluge. Nach einem Absacker im C’est la vie gings gegen 3 Uhr morgens nach Hause.

Abenteuer Bahnfahren

(c) Rainer Sturm / pixelio.de

Da fahr ich einmal in 10 Jahren Bahn und ich nehm fast alles mit was einem dabei passieren kann.

Zunächst war ich ja ganz froh, mich für die Bahnfahrt entschieden zu haben. Immerhin war mir ja vor zwei Wochen jemand ins Auto gefahren. Der Schaden ist zwar nicht groß, aber ohne Spurvermessung wollte ich ungern auf knapp 1500-Kilometer-Tour gehen. Außerdem herrscht in Südbrandenburg grad Hochwasser und ich wollt ungern Gefahr laufen auf der gesperrten A13 zu stehen. Also unbewusst in weiser Voraussicht alles richtig gemacht.

Um 12:31 Uhr ging gestern meine S-Bahn zum Münchner Hauptbahnhof, wo ich dann 20 Minuten Zeit hatte meinen ICE zu finden. Das war auch gar kein Problem und dank Kopfbahnhof ist jedes Gleis ja auch gut zu erreichen, weshalb ich aus Kundensicht schon S21 nicht nachvollziehen kann.
Also schnell die zweite Steckdose mit dem Notebook belegt und schon ging sie los die Fahrt. Mir gegenüber saß ein Unternehmensberater und Motivationstrainer – ich hab so jemanden jetzt mal live kennen gelernt und muss sagen: Es waren sehr interessante Gespräche.
Die Fahrt ging zügig und ohne Verzögerung, allerdings hat der ICE irgendwo zwischen Leipzig und Berlin dann doch Zeit verloren: 3 Minuten. Das ist jetzt nicht wirklich viel, wenn man aber bedenkt, dass ich bei planmäßiger Ankunft nur 8 Minuten auf dem Lehrter Hauptbahnhof in Berlin haben sollte, um meinen Anschlusszug zu erwischen, sind 3 Minuten katastrophal.

Es kam dann auch so wie es kommen musste: Der ICE kam auf Gleis 7 im Untergeschoss an und der Regionalzug sollte auf Gleis 12 abfahren – 4 Etagen in 5 Minuten. Ich hab es nicht geschafft, stand dafür aber schon im Intercity aus Köln nach irgendwo. Aber auf die Bahn ist ja Verlass – wenn Verspätung, dann auch konsequent: Der Regionalzug hatte ebenfalls 5 Minuten Verspätung und fuhr auf Gleis 11 ein, kurz nachdem ich wutentbrannt meine Sache in die Ecke gefeurt hatte. Erleichert und außer Atem saß ich also in meinem Regionalzug in Richtung Frankfurt/Oder.

Das nächste Highlight waren die Gestalten im Regionalzug: Mir gegenüber setzte sich ein Mann mit Einkaufstüten. Nichts besonderes. Allerdings zog er dann aus seinem Rucksack einen Kräuterschnaps. Ok – vielleicht hat er ja Sodbrennen oder so. Dem Schnaps folgte eine Flasche Bier und der folgte noch ein Schnaps und noch einer. Ein paar Meter weiter saß noch so ein illustres Gespann: Kaum das der Zug anfuhr, wurden die Bierflaschen gezückt. Die beiden rutschen gefühlte 20 Mail von ihren Sitzen und torgelten genauso oft aufs Klo. Als ich später hinter den beiden lief, schlug mir eine Alkoholwolke entgegen, dass ich beinahe ins Gleisbett gekotzt hätte. Zu dem Zeitpunkt war es gerade mal acht Uhr durch.

Kaum hatten wir den Speckgürtel Berlins hinter uns und es ging hinaus in die brandenburgische Pampa, gab es Stillstand. Zu dem Zeitpunkt hatten wir bereits 20 Minuten Verspätung. Dann die sachlich, freundliche Durchsage (sinngemäß):

„Da es auf dem Gegengleis zu einem Personenunfall gekommen ist, werden wir auf unbestimmt Zeit im Bahnhof Fangschleuse stehen. Wir danken für Ihr Verständnis.“

Na bravo – entweder ein Selbstmöder oder ein Bekloppter, der im Wald die Gleise überqueren wollte – ich vermute ersteres, traue letzeres aber grundsätzlich jedem zu. 10 Minuten später dann die ernüchternde, aber zu erwartende Durchsage (immernoch sachlich, freundlich):

„Verehrte Fahrgäste, leider endet dieser Zug hier. Es wird einen Schienenersatzverkehr geben. Dieser Zug fährt gleich nach Berlin zurück.“

Mit anderen Worten: Die Verunglückte Person hat das Zeitliche gesegnet und die Aufräumarbeiten, Spurensicherung etc. dauern länger.

Also ab in die Kälte und warten. Für die etwa 100 Fahrgäste gab es dann genau einen Bus. Ich gehörte zu den 30-40 Leuten, die nicht mehr reingepasst hatten. Ich hab dann meine Mama angerufen und sie gebeten mich am nächsten größeren Bahnhof abzuholen, wo der Schienenersatzverkehr uns hinbringen sollte. Aber von einem zweiten Bus war weit und breit nichts zu sehen. Nur Blaulicht, das regelmäßig parallel zu den Gleisen im Dunkel verschwand.
Am Bahnhof wartend bin ich dann mit einer jungen Frau ins Gespräch gekommen, die sich von ihrem Bruder abholen lies. Da sie und ihr Bruder quasi dieselbe Strecke nehmen wollten wie der Schienenersatzverkahr, hat sie mir freundlicherweise angeboten, mich mitzunehmen. Fand ich wirklich super freundlich.

Der Bruder der Frau war dann aber schon eine komische Gestalt. Die Musik (von Kasette!) so laut, dass man sich selbst nicht mehr reden hörte und ein Fahrstil jenseits von Gut und Böse, ohne dabei aber eine Kurve rund fahren zu können. Die Musik kam mir auch recht schnell komisch vor: die „Sänger“ trafen keinen Ton und jedes Lied hatte „Deutschland“ im Refrain. Ein Blick auf sein T-Shirt beim Ausstieg bestätigte meinen Verdacht: Thor Steinar. Und die Musik war wahrscheinlich indiziert.

Willkommen in Brandenburg.

Pfeffi fang …

… gefangen … ein Stöckchen. Mein erstes. Geworfen hat es die liebe Sandra, vor der ich übrigens unheimlichen Respekt habe, wie sie ihr Leben und das ihrer Familie managed, wo ihr Bubele doch wegen einer Spastik stark pflegebedrüftig ist und ihr darüber hinaus noch so viele Steine in den Weg geworfen werden. Ich wüsste nicht, ob ich so stark sein könnte.

Nun aber zu den Fragen, die sorgfältig auf einem Blatt Pergament um das Stöckchen gewickelt waren:

1. Welches war das beste Buch, dass du je gekauft hast?

Das ist eine wirklich schwierige Frage. Vor allem wenn man beim ersten Lesen „Welches war das erste Buch …“ liest. Einfacher wäre die Frage nach dem schlechtesten Buch, denn da fällt mir nur „Und übrigens noch was …“ von Eoin Coilfer ein, dass ich immer noch nicht zu Ende gelesen habe. Ein zweiter Stelle käme „Symbol“ von Dan Brown, was so vorhersehbar war. Bei den beiden Büchern ärger ich mich nach wie vor Geld ausgegeben zu haben.
Also das beste Buch … das beste kann ich gar nicht so genau definieren, weil es auch vom Genre abhängt. Da wären „Der Herr der Ringe“ von J.R.R.Tolkien, „Der Schwarm“ von Frank Schätzing, „Der Pferdeflüsterer“ von Nicholas Evans, die Keine-Panik-Reihe von Douglas Adams, … Die Twilight-Saga und andere Vampirromane würd ich übrigens nicht so hoch ansiedeln. Ich hab sie zwar gern gelesen, aber wirklich atemberaubend oder zweimal lesenswert fand ich sie nicht.

2. Welche war deine erste CD?

Das weiß ich sofort: „Killing me softly“ von den Fugees als Maxi-Single. Meine Cousine hatte die CD und da wollt ich sie unbedingt auch, aber der Song ist auch genial. Danach kamen noch einige weitere CDs hinzu, aber irgendwann bin ich davon abgekommen, Singles zu kaufen, weil es mir zu teuer wurde. Ich hab dann lieber Alben oder Sampler gekauft. Und mittlerweile sammeö ich mehr mp3 oder hör Radio.

3. Deine übelste Angewohnheit?

Geiz. Eigentlich will ich gar nicht geizig sein, aber in den falschen Momenten bin ich es. Und wenn ich mal geizig sein sollte, bin ich verschwenderisch. Irgendwie sollte ich das mal ändern.

4. Welche Romanfigur wärst du gerne?

Spontan ist mir das Arthur Dent eingefallen. Das ist der Anhalter, der durch die Galaxis reist, um im Restaurant am Ende des Universums zu speisen. Aber eigentlich ist Arthur Dent ein armes Schwein. Hm … gar nicht so einfach. Ich könnt jetzt natürlich so schillernde Charaktere wie Bella aus der Twilight-Saga nennen. Wer will nicht in ihre Rolle schlüpfen, aber andererseits, wäre mir so ein Dasein viel zu realitätsfern.
Aber eigentlich sind doch Romanfiguren einer Fanatasie entsprungen, die sie mit Problemen belastet, die man nie haben wollen würde, oder die sie so verklären, dass es eine so große Distanz zur Realität gibt, die man gar nicht überwinden will. Ich bleib lieber, wie und was ich bin, und mach mich irgendwann selbst zur Romanfigur.

5. In welches Land würdest du immer wieder gerne reisen?

Keine so einfach Frage. In vielen Ländern war ich noch nicht – mir fehlt der Vergleich. Alternativ kann ich aber sagen, in welche Stadt ich immer wieder gerne reisen würde: Prag. Irgendwie fasziniert mich diese Stadt und ich ärger mich jedes mal, wenn ich auf der A93 an der Abfahrt in Richtung Prag vorbeifahre, dass Prag eigentlich so nah ist und ich es seit Jahren nicht geschafft habe, einen Abstecher dorthin zu machen.

6. Glaubst du an etwas?

Das ist eine sehr private Frage, wie ich finde, weshalb ich sie hier unbeantwortet lasse. Nur so viel: Ich denke, jeder braucht etwas, an das er glaubt, denn nur so können wir von etwas träumen und uns Ziele im Leben stecken.
Ach ja: Glaube muss nicht immer automatisch heißen, religiös zu sein.

7. Glaubst du an Übersinnliches?

Dazu fällt mir eine kleine Geschichte ein: Es schon einige Jahre her, dass ich in Brandenburg auf einem Reiterhof mein Pferd von der Koppel holen wollte. Am Rand der Koppel lag ein Pferd, das bereits tiefe Furchen in den Boden gekratzt hatte. Das Pferd hatte versucht über den Koppelzaun und -graben zu springen, war abgerutscht und hatte sich beim Sturz die Hüfte gebrochen. Während ich mein Pferd von der Koppel holte, kam der Tierarzt, um das Tier einzuschläfern. Ich hab ganz bewusst Abstand – über 100m – gehalten. Die anderen Pferde auf der Koppel hielten sogar noch mehr Abstand und standen bis zu 300m entfernt von dem verletzten Tier. Schlagartig hörten aber alle Pferde auf zu fressen und hoben die Köpfe und schauten in Richtung des verletzten Pferdes. Das war der Moment, in dem das Pferd eingeschlafen ist.

8. Wenn du dir ein Talent wählen könntest, welches wäre das?

Eigentlich bin ich ganz glücklich mit den Talenten die ich habe. Manchmal wünsche ich mir nur, dass das eine oder andere Talent ausgeprägter wäre. Aber dann denk ich im nächsten Moment, dass das auch nicht unbedingt nötig ist. Ich bin mit dem zufrieden, was ich hab.

Während ich noch über der Antwort zu Frage 4 grübel, denk ich mir parallel schonmal die neuen 8 Fragen aus:

  1. Wenn deine Wohnung abbrennen würde und du könntest drei Sachen retten. Was wäre das?
  2. Hast du es schon mal bereut, ein Buch gelesen zu haben?
  3. Wenn es wirklich Vampire gebe: Wie stellst du sie dir vor? Underworld, Twilight, Dracula …?
  4. In welcher Zeit würdest du gerne leben?
  5. Welches Haustier wärst du gern?
  6. Würdest du manchmal gern in die Rolle des anderen Geschlechts schlüpfen?
  7. Rot- oder Weißwein?
  8. Welche Frage wolltest du schon immer mal beantworten, aber noch nie hat sie dir jemand gestellt?

Und das Stöckchen fliegt mutig weiter zu

  1. Saphirija
  2. Dem Nerd
  3. Namidh
  4. Lilahi
  5. Impactsuspect
  6. Maunzblog
  7. DivaLaDo
  8. Michael Jäger

Ich bin gespannt 🙂

 

Gelesen: Schneewittchen muss sterben von Nele Neuhaus

Quelle: neleneuhaus.de

Das Genre „Schweden-Krimi“ kannte ich ja. Nicht zuletzt deshalb, weil meine Mama mir immer von den Schweden-Krimis im öffentlich-rechtlichen Fernsehen vorschwärmt. Das Genre „Taunus-Krimi“ war mir neu. Diese Bezeichnung prangert nämlich rot leuchtend auf dem Cover von „Schneewittchen muss sterben“ von Nele Neuhaus, welches im List-Verlag erschienen ist.
Meine Erwartungen an den Krimi waren groß, denn die Rezensionen und vor allem die Leseprobe waren viel versprechend, da bereits der Auftakt des Buches mal was anderes ist.

Tobias Sartorius hat soeben eine 10-jährige Gefängnisstrafe abgesessen und will nun den Weg zurück in den Alltag finden. Doch das ist gar nicht so einfach, denn in seinem Heimatdorf Altenhain im Taunus begegnet man ihm nach wie vor feindlich. Immerhin hat er zwei Mädchen aus dem Dorf umgebracht. Nichts ist, wie es einmal war vor 11 Jahren, als er zuletzt in seiner Heimat war. Das schlimme für ihn ist, er weiß nicht ob er schuldig ist oder nicht, denn er kann sich an nichts erinnern, was damals geschehen ist. Echte Beweise gegen ihn – nicht einmal die Leichen der beiden Mädchen – gab es nicht, nur Indizien, aber die waren erdrückend.
Trotz der langen Zeit im Gefängnis ist für die Dorfbewohner das Kapitel noch nicht abgeschlossen. Mit Grafitis, gewalttätigen Übergriffen und anonymen Drohbriefen traktieren sie Tobias. Als man zufällig die Leiche einer der Mädchen entdeckt und es einen Angriff auf Tobias Mutter gibt, bei dem diese lebensgefährlich verletzt wird, befasst sich die Kriminalpolizei wieder mit dem alten Fall und stößt auf Ungereimtheiten.
Schnell wird klar, dass das, was damals passiert ist, viel komplexer ist und Tobias womöglich unschuldig ist.

Nele Neuhaus erzählt eine wirklich spannende und komplexe Geschichte, die man so gar nicht erwartet. An manchem Abend habe ich mich geärgert, dass ich früh zur Arbeit musste, denn ich wollte das Buch nicht zur Seite legen. Die Autorin gibt einem die Sicht mehrerer Charaktere, aber wirklich mehr wissen tut man als Leser nie. Jedes mal wenn ich glaubte, ich weiß worauf es hinausläuft, stößt Nele Neuhaus diesen Verdacht wieder um, ohne dabei Langeweile oder dieses Nicht-schon-wieder-Gefühl hervorzurufen. Die Wendungen sind wirklich geschickt platziert, so dass die Autorin die Spannung von Anfang bis Ende auf einem hohen Niveau halten kann. Ein Krimi wie man ihn sich vorstellt und er ist nur zu empfehlen.

„Schneewittchen muss sterben“ ist übrigens Teil einer Buchreihe und steht dort erst an vierter Stelle. Ich hab das bereits vor der Lektüre gewusst und mich bewusst dafür entschieden, es ohne Kenntnis der anderen Teile zu lesen, da in diversen Rezensionen gesagt wurde, er sei alleinstehend lesbar. Das kann ich nun vorbehaltlos unterschreiben.
Das verbindende Element der Buchreihe ist übrigens das Ermittlerteam der Kriminalpolizei, das bei Nele Neuhaus nicht einfach so existiert und notwendiges Beiwerk der Geschichte ist. Vielmehr gewinnt man Einblicke in das Leben der Ermittler, das nicht immer einfach ist. Nach Außen müssen sie ein funktionierendes und effektives Team sein, dass sich keine Fehler erlauben darf, aber schlussendlich sind es Menschen wie jeder andere, die Fehler und Probleme haben.

Auch deshalb liegt Teil 1 der Taunus-Krimis bereits auf der Post und wartet auf Abholung.