Ich lebe noch …

Seit dem letzten Blogpost ist ja schon etwas Zeit ins Land gegangen, was daran lag, dass ich ja umgezogen bin. Der Umzug von Pferd, Katzen und mir ist sehr gut gelaufen. In den nächsten Tagen will ich zum Transport von Pferd und Katzen noch einen kleinen Erfahrungsbericht (oder zwei) schreiben, da ich denke, dass das für den ein oder anderen hilfreich ist. Ich hatte viele, teils widersprüchliche Tipps – ein paar hab ich befolgt, andere nicht.

Mittlerweile hab ich mich und meine drei Jungs sich aber recht gut eingelebt, so dass ich glaube, dass die Herangehensweise an den Umzug richtig war. Aber dazu die Tage mehr.

Linksfahrgebot

„Guten Tag. Sie wünschen?“
„Einmal 250 PS.“
„Sehr gern. Darf es noch etwas sein.“
„Ja, ein Abonnement für die linke Spur bitte.“
„Da haben wir derzeit die A9 im Angebot.“
„Deutschlandweit bitte.“
„Sehr gern. Ich sehe gerade, im Deutschlandpaket können Sie das Gaspedal einfach dazubuchen – inklusive versteht sich.“
„Nein, danke. Das benutze ich eh nie.“
„Verstehe. Zum Liefern oder Mitnehmen?“
„Zu Mitnehmen.“
„Bitte sehr. Ich wünsche Ihnen eine gemütliche Fahrt – und immer schön links halten!“

„Die Zeit ist das Feuer, in dem wir verbrennen.“

Der ein oder andere hat es ja schon mitbekommen, nicht zu Letzt anhand meiner erbosten Tweets über arbeitsfaule Immobilienmakler: Ich werde umziehen. Es geht quer durch Deutschland – jetzt wohne ich noch in der Nähe von München, in zwei Wochen wird der Niederrhein mein neues Zuhause sein. An dieser Stelle auch ein herzlicher Gruß an meine neuen Leser von dort 😉

Ich freue mich auf die Veränderung, auf die neuen Leute, Bekannt- und Freundschaften, die neuen Aufgaben und Verantwortungen.

Aber jetzt gerade in diesem Augenblick ist mir so übel beim Gedanken an den nahenden Abschied hier. Seit etwa zwei Wochen befinde ich mich in der heißen Phase der Umzugsplanung und bis dato läuft alles rund. Bis auf Telefon/Internet und Strom ist soweit alles in Sack und Tüten. Ein Moment also, wo man mal durchschnaufen und die Gedanken wandern lassen kann.

Und dann saß ich heute wie jeden Freitag mit meinen Kollegen beim Frühstück – ein Ritual das wir seit jeher streng durchziehen und dass es in ähnlicher Form auch im neuen Kollegenkreis geben wird. Schlagartig war dieser Gedanke in meinem Kopf, der mir nun Übelkeit bereitet:

Es ist das letzte Frühstück, dass wir in dieser Runde gemacht haben.

Der nächste Freitag ist in Bayern ein Brückentag, an dem alle frei nehmen, und die Woche darauf steht bereits der Umzugswagen vor der (neuen) Tür. Das letzte Frühstück. Seit 3 1/2 Jahren – seitdem ich hier bin – gab es jeden Freitag dieses Frühstück. Und nun war es das letzte.

Vor zwei Wochen hab ich noch über Makler geschimpft, verzweifelt eine Wohnung gesucht, … . Vor zwei Wochen hatte ich noch den Gedanken: Es sind ja noch 4 Wochen – viel Zeit! Und nun merk ich, wie schnell die Zeit vergangen ist, wie viel Sachen ich dann doch gern noch gemacht hätte, wozu ich aber keine Zeit mehr finden werde.
Nächste Woche „feier“ ich meinen Ausstand hier. „Feiern“ ist aber irgendwie das falsche Wort, weil ein Ausstand ja immer etwas mit Abschied und Zurücklassen zu tun hat. Selbstverständlich hat man heutzutage sehr einfache Mittel, um in Kontakt zu bleiben – Handy, Email, Facebook, … – aber wann wird man sich wieder Vis à Vis (schreibt man das so?) sehen. Es ist irgendwie die Ungewissheit, die an einem nagt.

(Der Titel ist ein Zitat aus „Star Trek – Treffen der Generationen“)

Idee gut, Ausführung schlecht – Control-Halfter von Eskadron

Was ich im Umgang mit einem Hengst sehr schnell gelernt habe, ist, dass er nie merken darf, dass er der stärkere ist. Man muss sich unermüdlich als Herdenchef beweisen und darf sich keine Fehler erlauben. Das sind natürlich Dinge, die generell im Umgang mit Pferden gelten. Im Umgang mit Hengsten sind sie aber noch wichtiger, weil ein Fehler verheerende Folgen haben kann. Merkt der Hengst, dass der Mensch schwächer ist, wird er einem stets auf der Nase herumtanzen. Sollte man dann die Kontrolle über einen Hengst verlieren und er geht stiften, kann das auch teuer werden, denn der Hengst wird „seine“ Herde suchen, Rivalen versuchen unterzujochen und Stuten zu decken. So etwas kann auch tötlich ausgehen, wenn beispielsweise andere Hengste oder hengstige Wallache ins Spiel kommen, ganz zu schweigen davon, wenn dem Hengst Menschen im Weg sind.

Aus diesem Grund gehörte sehr früh ein stabiles Lederhalfter und eine Führkette zu meiner Ausrüstung. Gerade zu Anfang mussten Miriam und ich die Führkette häufig einsetzen. Zwar lässt Nevado sich mittlerweile sehr gut und entspannt auch an anderen Pferden vorbei führen, da aber der Teufel ein Eichhörnchen ist, werde ich auf die Kette nie verzichten!
Nun ist das Anbringen und Lösen der Führkette immer eine kleine Fummelei, da man sie zumindest einmal um den Nasenriemen des Halfters wickeln und durch die Beschläge führen muss. Das ist zeitaufwendig und gerade, wenn das Pferd unruhig ist, auch eine kritische Angelegenheit, in der man sich nicht auf die Kontrolle des Pferdes konzentrieren kann. In solch einer Situationen kann man sich auch leicht selbst verletzten, wenn der Hengst beispielsweise einen Satz nach vorn macht und die eigenen Finger zwischen Kette und Halfter klemmen.

 

Als Miriam und ich das Control-Halfter von Eskadron entdeckten, schien uns das die perfekte Lösung. Die Führkette ist bereits in das Halfter eingearbeitet und man braucht nur noch einen normalen Führstrick anzubringen. Je nachdem welche Einwirkungsmöglichkeit man benötigt, wird der Strick in die Kette oder nur das Halfter eingehängt. Die Idee ist super und man spart sich das lästige Einfädeln der Kette. Also hab ich das Halfter gekauft und gleich am nächten Tag eingesetzt.

Leider hat das Halfter bzw. die Kette diesen ersten Einsatz nicht überlebt. Es kam, wie es kommen musste: Nevado war ziemlich überdreht beim Herabführen von der Koppel und ich wollte ihn mit einem Ruck an der Kette zur Raison bringen. Der Ruck – kein leichter, aber auch kein schwerer – verhallte im Nichts, da ich auf einmal die gerissene Kette in der Hand hatte, die sich zum Glück in den Beschlägen des Halfters verfangen hatte. Andernfalls wäre Nevado frei gewesen und ein Szenario wie oben beschrieben spielte sich schon vor meinem inneren Auge ab. Glück im Unglück also.

Was war passiert? Ich hab den Schaden gleich analysiert und zu meiner Überraschung war kein Kettenglied gerissen, sondern einer der Ringe am Ende der Kette. Bei genauerer Betrachtung stellte sich heraus, dass diese Ringe sogar dazu konzipiert sind, bei Last aufzuspringen (siehe Foto). Ich denke so ein Ring mag sinnvoll sein, wenn man ein unruhiges Pferd anbindet, damit es sich in Panik befreien kann, bevor es sich am Halfter das Genick bricht (alles schon passiert – zum Glück noch nicht live erlebt).
Für eine Führkette halte ich diese Ringe deplatziert, da meiner Ansicht nach so eine Kette immer halten muss. Es besteht ja auch nicht die Gefahr eines Genickbruchs oder ähnlichem, da man ein Pferd ja nicht an der Kette anbindet!

Ich habe das Halfter umgehend reklamiert. Leider läuft die Reklamation auf Material-Schaden. Im Geschäft wollte man sich meiner Ansicht (Konstruktionsfehler) nicht anschließen, da die Verkäuferin mit dem Halfter bei ihrem ungestümen Hengst eben diese Erfahrung noch nicht gemacht hat. Darüber, dass das Reißen der Kette nicht passieren darf, waren wir uns aber einig.

Ich werde jetzt wieder mühsam die Führkette ins Halfter fummeln, denn das Risiko, dass mir das mit dem Control-Halfter (in dieser Ausführung) nochmal passiert und dann womöglich andere Menschen oder Pferde verletzt werden, ist mir zu hoch.

Ich möchte aber nochmal betonen, dass ich die Idee von Eskadron zu diesem Halfter wirklich Klasse finde. Sie erleichtert einen Arbeitsschritt im Umgang mit schwierigen Pferden und macht somit deren Handhabung sicherer – die Idee wohlgemerkt.
Die Ausführung muss verbessert werden – speziell auf die Ringe bezogen, denn die Qualität der restlichen Komponenten ist gewohnt hervorrangend.

Equidenpass: Die hoffentlich letzte Wehe

Ich hatte ja zuletzt am 12. April von meiner Odyssee mit dem Equidenpass erzählt, dass nämlich die Registriernummer des Tierarztes unvollständig war. Der Tierarzt war damals auch gekommen und stellte fest, dass seine notierte Nummer genau diejenige war, die er in den Antrag geschrieben hatte – es war also kein Übertragungsfehler.
Er wollte dann nochmal in der Klinik fragen, wo der Haken sein könnte, die Antwortmail verschwand aber im Daten-Nirvana (was mir komischerweise mit meine Google-Mail-Adresse verdächtig häufig unterkommt). Da ich zudem zwischenzeitlich beschlossen hatte, Bonita schweren Herzens wieder an den Vorbesitzer abzugeben, habe ich das mit dem Equidenpass nicht mehr so forciert.

Gestern nun war mein Tierarzt zur Ankaufsuntersuchung für Nevado da, der übrigens ein Halbbruder von Bonita ist, und wir haben neue Email-Adressen ausgetauscht wg. der Registriernummer. Soeben bekam ich seine Mail samt nun vollständiger Nummer und siehe da: es ist dasselbe Schema, wie bei der Halternummer. Die ersten 8 Ziffern stellen den amtlichen Gemeindeschlüssel dar und die letzten 4 Ziffern eine laufende Nummer. Der Gemeindeschlüssel bezieht sich dabei auf die politische Gemeinde, in der die Praxis/Klinik des Tierarztes zugelassen/angemeldet ist – in meinem Fall die Tierklinik Brems in Zorneding (bei München). Ob die laufende Nummer für Betriebe oder einzelne Tierärzte oder was ganz anderes zählt, vermag ich nicht zu sagen, aber wenn man diese 4 Ziffern hat ist der Rest, wie bei der Halternummer, einfach bei Wikipedia nachzuschlagen.

Damit kann ich nun den Equidenpass für Bonita beantragen, welcher dann direkt an ihren alten/neuen Besitzer geht, und ich darf das Spiel für Nevado neu beginnen.

Nevado ist nämlich tadellos durch die Ankaufsuntersuchung gekommen und hat zudem mit seinem sauberen Charakter überzeugt. Damit darf ich mich nun Hengst-Besitzer nennen *g*

Vorrübergehend: Flattr- und Like-Button

Nachdem mich irgendwas geritten hat und ich meinen Facebook-Fake-Account zu einem richtigen Account (also mit richtigen Namen, echten Kontakten und so) gemacht habe, habe ich parallel beschlossen, hier auch den Like-Button anzubieten – vorrübergehend.

Ebenfalls vorrübergehend habe ich den Flattr-Button eingefügt, da ich für mich beschlossen habe, nun auch zu flattern.

Die elektronische Kennzeichung von Tieren

Nachdem Spocky ja zwei Wochen verschwunden war, habe ich mich entschlossen, beide StarTrekKater mit einem Transponder versehen zu lassen. Damit wird die Suche zwar nicht leichter und schneller, aber dank der eindeutigen Nummer, ist es einfacher die Katzen zu identifizieren, wenn sie im Tierheim oder beim Tierarzt abgegeben werden sollten. Man kann die Transponder-Nummern zusätzlich kostenlos bei Tasso e.V. registrieren lassen, was dank deren gutem Netzwerk die Suchaktion wesentlich vereinfacht (gilt auch für Hunde und anderes Kleingetier).

Da war ich also am Mittwoch beim Tierarzt: Pille hat ein Pfund zugelegt und Spockys abgebrochener Zahn sollte keine Probleme bereiten. Als die Tierärztin dann die Einmalinjektoren für die Mikrochips auspackte, guckte ich nicht schlecht. Ratet mal, worin sich die Tranpsonder für die Katzen und der Transponder für Bonita ihrer Zeit unterscheiden? Na? *trommelwirbel* … in NICHTS!
Es handelt sich bei Hund, Katz und Pferd stets um Transponder der Sorte „BackHome BioTec“ der Firma Virbac.

Wirklich vom Hocker hauen tut mich das nicht. Denn was soll einen Mikrochip für die Katze von dem für ein Pferd unterscheiden? Hauptsache er gibt ein eindeutiges Identifikationsmerkmal zurück.
Was mir aufstößt, ist der bürokratische Firlefanz, den die FN um diese Transponder betreibt. Während Tierärzte für Kleintiere die Transponder auf Vorrat lagern, können Tierärzte für Pferde dies nicht. Nicht weil sie diese Chips nicht bekommen (die kann man nämlich u.a in speziellen Webshops bestellen), sondern weil sie sie aufgrund der Antragspolitik der FN nicht loswerden würden. Die Beschaffung der Transponder ist ja an den Pferdebesitzer gebunden, der damit automatisch das Antragsformular für den Equidenpass beantragt (Antrag für den Antrag).
Mein Tierarzt (fürs Pferd) erzählte mir auch, dass sie früher diesselben Transponder auf Vorrat hatten, als das Chippen der Pferde noch nicht Pflicht war, und wer einen wollte, hat ihn bekommen und alles lief schnell und unkompliziert (auch die Beantragung von Equidenpass).

Und jetzt wird allein um den Transponder so ein Aufwand betrieben und ich frag mich ernsthaft, welchen Sinn es hat, dass die FN registriert, wer wann welchen Chip für welches Pferd beantragt hat und warum auch die Betriebsnummer und damit der Standort vom Pferd erfasst wird. Diese Datensammlung erscheint mir übertrieben zumal man damit private Halter, die der Equidenpass nicht interessiert, auch nicht erfassen kann. Und ich denke, es gibt noch genug Tierärzte oder auch den Metzger vom Land die an der Vorschrift vorbei Pferde ohne Pass impfen bzw. schlachten. Dass derjenige damit seine „Lizenz“ riskiert, steht auf einem anderen Blatt.

Ich freue mich schon darauf, das Equidenpass-Rad wieder neu anzustoßen, denn wenn ich Nevado kaufen sollte, geht alles von vorne los, was ich bei Bonita schon durch hatte – fast: den Equidenpass hab ich wg. der fehlerhaften Tierarzt-Registriernummer nämlich immer noch nicht, aber jetzt eilt das ja auch nicht mehr.

Adé StudiVZ-Account

Seit längerem gärt schon der Gedanke in mir und vorgestern habe ich ihn erstmals via Twitter ausformuliert:

Einen Tag später reagierte Lea, ihres Zeichens VZ-Moderatorin, mit … nennen wir es Bedauern und ich fragte sie, ob sie mir drei gute Gründe nennen könnte, den Account nicht zu löschen. Die Gründe, die Lea anführte (Datensicherheit, Hilfe durch das Netzwerk, Unterstützung des Wettbewerbs), fand ich für mich persönlich aber wenig überzeugend.
Sicherlich sind die ersten beiden Gründe gute Werbeargumente, aber die passen meines Erachtens mehr für das Anwerben neuer Mitglieder und nicht dafür, alte Mitglieder zu halten, was ja offenkundig ein Problem bei den VZ-Netzwerken ist. Und der dritte Grund, man würde mit einem Account das Unternehmen beim Wettbewerb auf dem deutschem Markt unterstützen, mag zwar stimmen, aber sind wir mal ehrlich: Das ist mehr eine Zielformulierung für das Marketing des Unternehmens als ein Grund für mich, denn für die persönlichen Befindlichkeiten eines Nutzers ist die Marktposition des Unternehmens eher zweitrangig. Sie ist nicht unwichtig, denn die Position am Markt hat sicherlich Auswirkungen auf das Angebot, was ich bei den angebotenen Apps im VZ schon selbst spüren konnte, aber für den persönlichen Nutzen nicht am wichtigsten.
Lea versuchte dann noch mit neuen Features zu locken, die irgendwann mal in naher oder ferner Zukunft in den VZ-Netzwerken verfügbar sein sollen, aber die Aussage ist in jeder Hinsicht so schwammig, dass sie mich nicht überzeugen kann.

Sicherlich tut es mir nicht weh, meinen Account weiter zu behalten, aber andersherum ist es genauso. Meine Kontakte und damit mein persönliches Netzwerk – wobei ich mich nicht als Networker sehe – pflege ich lieber auf konventionelle Art und von den über 100 „Freunden“ bei StudiVZ sind wirklich nur ganz wenige dabei, zu denen ich wirklich noch Kontakt habe und den ich auch pflege. Viele andere Kontakte, die für mich persönlich und dienstlich/geschäftlich von Bedeutung sind, finde ich gar nicht in irgendeinem Netzwerk. Hier ist die gute alte Visitenkarten-Sammlung und mein Handy-Adressbuch viel bedeutender.
Des Weiteren sind auch nur wenige Kontakte noch wirklich aktiv bei StudiVZ und dann sind das ausgerechnet die, auf die ich weniger Wert lege oder die mir teilweise sogar auf die Nerven gehen (die Pseudo-Schwägerin meines Ex-Freunds darf sich angesprochen fühlen).

Ich Vergleich das jetzt mal mit der Entscheidung, ob der Pullover in die Altkleidersammlung soll oder nicht: Wann hab ich den Pullover zuletzt getragen und wie lange liegt er schon in der letzten Ecke vom Schrank?

Bei StudiVZ hab ich zuletzt 2008/2009 erwähnenswerte Updates gemacht (Fotoalben). Bis vor einem viertel Jahr hab ich noch manisch ein paar Spielchen im VZ verfolgt, aber seit mehreren Woche mache ich gar nichts mehr und ich vermiss auch nichts.

Account wird gelöscht!

Arktisch kaltes Wasser

Das ging dann doch schneller erwartet, aber ich habe ein potenziell neues Pferd im Blick: der dreijährige Andalusier-Hengst Nevado.

Wenn meine dominante und gerademal angerittene Bonita mit 7 Jahren ein Sprung ins kalte Wasser war, dann ist Nevado arktisch kaltes Wasser, in das ich mich begebe. Zwar bin ich schon ein- zweimal einen Hengst geritten, aber einen jungen Hengst zu besitzen, wäre dann doch was anderes. Aus diesem Grund trifft es sich ganz gut, dass Nevado gerade bei meiner guten Freundin Miriam in die Schule geht, um bei ihr frühzeitig das Leben als Reitpferd kennen zu lernen. Das gibt auch mir die Gelegenheit mich mit ihm vertraut zu machen, und zu prüfen, ob ich dieser Aufgabe gewachsen bin. Denn wenn nicht, werden Pferd und ich nicht glücklich miteinander, und das möchte ich uns beiden nicht antun.

Anfang dieser Woche kam Nevado zu Miriam in den Stall und war dort noch recht ungestüm. Böse Zungen behaupten er wäre unerzogen, aber das stimmt so nicht. Nevado kennt den Umgang mit Menschen, lässt sich problemlos putzen und gibt brav die Hufe. Er ist probiert zwar, ist aber sonst nicht hinterlistig und akzeptiert die Grenzen, die ihm gesetzt werden. Bis vor einem halben Jahr ist er bei seinem derzeitigen Besitzer auch als Handpferd auf längere Ausritte mitgegangen, wobei das führende Pferd auch ein Hengst war. Allerdings ist er jetzt in ein Alter gekommen, in dem er beginnt, sein Revier abzustecken und so wurden die Ausritte mit ihm schwieriger und somit auch gefährlich.
Schwierig ist derzeit noch das Führen. Er präsentiert sich gern und baut sich majestetisch auf, wenn er nur in der Nähe anderer Pferde ist. Das Gute aber ist, dass er dennoch auf die führende Person reagiert und sich schnell wieder beruhigt und die „Führproblematik“ ist von Tag zu Tag besser geworden. Mittlerweile führe ich Nevado auch schon von A nach B, was davor nur Miriam gemacht hat, da sie weitaus mehr Erfahrung mit jungen Hengsten und auch wesentlich mehr Kraft hat als ich.

Obwohl für Nevado gerade alles neu ist, war der Start doch recht gut. Bereits die ersten Longenstunde war sehr gut gelaufen. Die nächsten Schritte (Longiergurt, Sattel auflegen, klappernde Steigbügel, …) liefen den Umständen entsprechend gut. Nevado hat am Anfang noch den Aufstand geprobt und lustige Hüpfer gemacht, aber er hat sehr schnell verstanden, dass wir nichts böses von ihm wollen. Und da er jeden Tag besser wurde, haben wir bereits sehr früh den ersten Versuch gewagt, Gewicht zu tragen. Ohne einen einzigen Hüpfer hat Nevado das Gewicht von Miriam getragen – nach nur 5 Tagen Arbeit. Wir waren beide so begeistert von ihm.

Natürlich geht das alles sehr schnell. Da Nevado erst drei Jahre jung ist und Andalusier sehr spät auswachsen, dürfen wir es mit ihm nicht übertreiben. Aus dem Grund heißt es jetzt, wo der kritischste Punkt geschafft ist, dass wir mit ihm Bodenarbeit machen und maximal 2-3 Mal in der Woche soll er für kurze Zeit das Reitergewicht tragen.
Nevado ist schon relativ gut ausbalanciert und kann sich an der Longe auch schon gut selbst tragen. Da das Reitergewicht aber seinen Schwerpunkt verschiebt, soll er mit der Bodenarbeit lernen, weiter unter seinen eigenen Schwerpunkt zu treten, um es dann unter dem Reiter leichter zu haben. Gleichzeitig lernt er mit der Bodenarbeit Biegung und Stellung und die ersten Hilfen. Sollte ich Nevado kaufen, wird das in den nächsten 1-2 Jahren auch der Schwerpunkt unserer Arbeit sein, bis er ausgewachsen und die Wachstumsfugen geschlossen sind.
Angefangen damit, haben wir heute und es lief sehr gut. Nevado ist am Ende der Übungseinheit nicht mehr von meiner Seite gewichen, hat dabei aber den gebührenden Abstand gehalten und ist mir auch respektvoll rückwärts ausgewichen.

Momentan hab ich ein gutes Gefühl mit ihm.

Die Arbeit mit Nevado versuche ich übrigens soweit es geht auf Video zu dokumentieren. Aus diesem Grund habe ich vorerst hier einen Youtube-Kanal als Vlog für Nevado eingerichtet.

Gelesen: Vorrübergehend tot von Charlaine Harris

Quelle: Feder-und-Schwert.com

Ich hab mal wieder eine neue Vampirreihe angefangen. Diesmal hab ich dabei etwas getan, was ich normalerweise nicht tue: Ich hab ein Buch gelesen nachdem ich dessen Verfilmung gesehen habe. Es handelt sich um „Vorrübergehnd tot“ von Charlaine Harris (erschienen im Verlag Feder & Schwert), welches der Auftaktroman der Sookie-Stackhouse-Reihe mit derzeit 10 Bänden und die Romanvorlage für die Serie „True Blood“ ist.
Die Serie habe ich bereits vollständig gesehen und war regelmäßig gefesselt, obwohl ich schon zugeben muss, dass sie etwas von Splatter hat – eigentlich nicht wenig. Die Vampirromantik à la Twilight ist dagegen Kleinkindgeburtstag und nicht umsonst läuft die Serie auch im Spätprogramm.

Sookie Stackhouse ist Südstaatlerin und eine einfache Kellnerin. Sie hofft schon lange endlich mal einem Vampir über den Weg zu laufen, denn die haben sich wenige Jahre zuvor geoutet und leben nun, dank japanischem, synthetischen Blut, offen unter den normalen Menschen.
Eines Tages ist es dann soweit und der Vampir Bill Compton betritt das Lokal und setzt sich an einen von Sookies Tischen. Die ist sofort hin und weg, vor allem auch deshalb, weil ihre „Behinderung“, wie sie es nennt, bei Bill nicht zum Tragen kommt. Sookie ist nämlich Telepathin und nimmt Gefühle, Gedanken und Bilder aller Menschen in der Umgebung in sich auf, was sie schier zum Wahnsinn treibt, insbesondere wenn es um Beziehungen geht, denn wer will schon beim Vorspiel hören, dass das Speckröllchen auf der Hüfte abtörnt. Aber bei Bill ist nur Stille.
Fast zeitgleich geschehen in Sookies Heimatort brutale Frauenmorde und schnell geraten Sookies Bruder Jason und ihr neuer Verehrer Bill in das Fadenkreuz der Polizei. Ersterer, weil er mit jeder der toten Frauen im Bett war, und letzerer, weil jede der Frauen Vampir-Bissspuren hatte und Bill der einzige Vampir weit und breit ist.

Als ich angefangen hatte zu lesen, hatte ich die Befürchtung schnell gelangweilt zu sein, weil ich die Serie ja schon kannte und ich finde im Nachhinein, dass die Romanvorlage sehr gut adaptiert wurde. Aber da sind halt noch die vielen kleinen Details und Nebengeschichten, die nicht in die Serie übernommen wurden, so dass der Roman eben doch spannend bleibt (auch wenn man den Mörder schon kennt).
Oft werden Anspielungen auf real existierende Personen oder Begebenheiten gemacht, welche aber nie (aus rechtlichen Gründen?) beim Namen genannt werden und so kommt es, dass Charlaine Harris einer Urban Legend, die in der Realität so viele Menschen bewegt, einen ganz neuen Drall verleiht … ich hab so gelacht.
Der Roman hat gewiss nicht viel Tiefgang und Sookie ist wahrlich einfältig, aber es ist – wie der Umschlag verspricht – ein skuriler Vampirkrimi, der Spaß macht zu lesen.

Was die Handlung dieses einen Buches ist, entspricht in etwa der ersten Staffel „True Blood“.