Ich fange diesen Artikel nun zum dritten Mal an und werde es nun ohne viel Pathos auf den Punkt bringen, was ich sagen will.
Auslöser: Tamme Hanken ist mit 56 Jahren gestorben. Eine Person, die ich in jeder Hinsicht ablehne angesichts seiner Methoden. Dafür aber eine Person, die gekonnt wusste, sich zu vermarkten. Überall lese ich derzeit Nachrufe, wie traurig, schade, überraschend das ist und oftmals lese ich auch den Nebensatz „obwohl ich seine Methoden verachte.“
Warum trauert man einem Menschen hinterher, dessen Arbeit, die ihn wesentlich ausmacht, man verachtet?
Ich trauere ihm nicht hinterher. Natürlich tun mir die Angehörigen leid, aber nicht mehr und nicht weniger, wie andere Angehörige, deren Liebsten ähnlich überraschend (oder auch absehbar) aus dem Leben geschieden sind. Natürlich sind 56 Jahre kein Alter zum Sterben, aber ungewöhnlich ist es auch nicht.
Ich ärgere mich vielmehr über diese falsche Anteilnahme. Für mich grenzt es fast an Heuchelei. Ja, man soll nicht schlecht über die Toten sprechen, aber dann soll man doch einfach gar nichts sagen, statt seine eigenen Prinzipien mal eben kurz auszuhebeln.
Tamme Hanken war in meinem Augen ein Scharlatan, der sich gut vermarktet hat. Die Tier- und im Speziellen die Pferdewelt hat mit ihm nichts gewonnen und nichts verloren. Kein Nachruf.
PS: Wer Fan von ihm ist und von seiner Arbeit überzeugt war, darf das gerne sein und dessen Trauer ist natürlich berechtigt. Ich bin kein Fan und weit entfernt davon, überzeugt zu sein, und bitte diese Meinung zu akzeptieren. Mir geht es in diesem Beitrag um den Gegensatz, dass Menschen um Menschen trauern, von denen sie offenkundig nichts halten.