FeinmotorikKAL – Auspacken

Farbe Nr. 4 - Dra di ned um & Salamander
Farbe Nr. 4 – Dra di ned um & Salamander

Mit etwas Verspätung kommt jetzt der zweite Tag (sagt man das so?) des FeinmotorikKALs. Am 09. Februar hieß es Paket auspacken, Wolle bestaunen, fühlen, schnuppern, … und präsentieren.

Zugegeben, ich hatte das Paket schon deutlich eher ausgepackt, da ich das Meisenkit bekommen hatte, bevor der KAL losging. Ich hab’s also nochmal eingepackt, eineinhalb Wochen lang angeschielt und am Wochenende nochmal ausgepackt. Und mich nochmal gefreut. Nochmal gefühlt, geschnuppert, mich über die Farben gefreut und mir vorgestellt, wie es fertig aussehen könnte.

Jetzt kann ich auch auch die Farbe verraten: Es ist die Kombination 4 aus „Dra di ned um“ („Dreh dich nicht um“ für Menschen die des bayrischen nicht mächtig sind oder Falco nicht kennen) und „Salamander“. „Dra di ned um“ ist uni khaki und „Salamander“ ist ein Verlaufsgarn von Schwarz über Oliv zu Gelb mit ein paar roten Tupfern.
Ich hab mich für diese Farbkombination entschieden, da sie einerseits eine der wenigen erdfarbenen Kombinationen ist und andererseits, weil sie am ehesten zum meiner Garderobe passt. Die anderen Farbkombinationen gefallen mir ebenso gut, aber einige sind mir einen ticken zu grell für mich und andere Farbrichtungen habe ich bereits als Schal oder Tuch in der ein oder anderen Ausführung. Diese Farbrichtung habe ich noch gar nicht.

Das Auspacken des Meisenkits fand ich übrigens total spannend. Die Verpackung war wie ein kleines Erlebnis. Normalerweise bestellt man ja irgendwo etwas und dann kommt da ein nichtssagendes Paket, man öffnet es und was ist drin? Der bestellte Gegenstand, Werbung, und Füllmaterial … Ganz viel Müll und wenig Liebe.

Nicht so beim Meisenkit. Das war wie das Öffnen einer Wundertüte. Da gehörte das Auspacken zum Einkaufserlebnis dazu. Wie diese Szene in „Tatsächlich Liebe“, wenn Rowan Atkinson mit so viel Hingabe das Geschenk verpackt … „Oh, this isn’t a bag, Sir! (…) This is so much more then a bag.“

Nächstes Wochenende heißt es dann: Projekt bei Ravelry anlegen.

FeinmotorikKAL – Lift Me Up

WollcandyCAL: Das fertige Manuker-Tuch
WollcandyCAL: Das fertige Manuker-Tuch beim Bonner Weihnachtsmarkt

Vor einem Jahr war ein KAL bzw. CAL noch eine komische Abkürzung, mit der ich wenig anfangen konnte. Mittlerweile, weiß ich was sich dahinter verbirgt und nun heißt es, selbst an einem solchen teilzunehmen.

Im November hatte ich bereits an einem CAL in der Wollcandy-Gruppe auf Facebook teilgenommen, bei dem das Manuker-Dreieckstuch in Flieder entstanden ist. Der nächste KAL, an dem ich nun teilnehme, ist der #FeinmotorikKAL.

Gestrickt wird ein zweifarbiges Dreieckstuch mit Hebemaschen. Bereits im Januar bin ich – eher zufällig – auf das Modell aufmerksam geworden und da ich Hebemaschen generell spannend finde und gern damit rumspiele, habe ich beschlossen, das Tuch „Lift Me Up“ definitiv zu stricken. Julia-Maria Hegenbart hat das Tuch exklusiv für Rohrspatz & Wollmeise kreiert und auch nur dort, kann man die Anleitung erwerben. Das sogenannte Meisenkit besteht aus der Anleitung und 2 Strängen Wolle. Es gibt insgesamt 10 Farbkombinationen, die für diese Anleitung zusammengestellt wurden.
Beliebig zusammensetzen geht also beim ersten Tuch nicht. Das finde ich aber auch gar nicht schlimm, denn ein Designer bzw. das Team drumherum hat doch ein gewisses Gespür, wie Farbkombinationen wirken und funktionieren. Nichts wäre schlimmer, als eine wild zusammengestellte Farbkombination, die am fertigen Stricktuch nicht funktioniert und das Tuch dann nicht getragen werden würde. Da vertraue ich voll und ganz auf die Künste des Design-Teams.

Ablauf des #FeinmotorikKAL

Das Meisenkit ist da
Das Meisenkit ist da – gut verpackt, fast wie Weihnachten.

Wie der FeinmotorikKAL abläuft ist auf dem Feinmotorik-Blog und Facebook beschrieben. Offiziell geht es am 01. März los und weil es bis dahin noch unheimlich viel Zeit ist, muss man sich die Wartezeit irgendwie zurechtbiegen.
Daher stehen zur Vorbereitung folgende Termine an:

  • 02. Februar – Meisenkit bestellen
  • 09. Februar – Meisenkit erhalten, öffnen, beschnuppern, freuen, … Was man mit kleine Geschenken eben so schönes macht 😉
  • 16. Februar – Das Projekt bei Ravelry anlegen
  • 23. Februar – Wolle wickeln und Nadeln anwärmen

Das Meisenkit habe ich bereits Ende Januar bestellt und 2 Tage später schon erhalten. Wer jetzt erst bestellt, sollte ohne Probleme den nächsten Termin halten können und wenn nicht, verzeiht es der darauffolgende Termin sicher, wenn man sich mit dem Beschnuppern etwas mehr Zeit lässt 😉

In zwei Tagen wird das Meisenkit also offiziell geöffnet und dann werde ich hier im Blog auch meine Farbauswahl präsentieren.

Und in der restlichen Wartezeit …

Scotty mag die Patchwork-Decke
Scotty mag die Patchwork-Decke, auch wenn sie noch lange nicht fertig ist.

Ich bin derzeit absolut im Zeitplan des KAL, aber dafür umso ungeduldiger loszulegen. Ein paar Zwischenschritte hab ich noch gefunden, die ich zwar auch innerhalb kürzester Zeit erledigen könnte, mir nun aber ganz bewusst etwas mehr Zeit dafür lassen. Dennoch benötige ich etwas zum Überbrücken und das wird meine Patchwork-Decke sein, für die ich seit September immer mal wieder einen Flicken stricke. StarTrekKater Scotty ist jedenfalls Fan der Decke.

Strickanleitung – Kira Dorn

Glatt links und glatt rechts im Wechsel
Glatt links und glatt rechts im Wechsel
Blockstreifen-Pullover
Blockstreifen-Pullover

Ich hab meine erste Strickanleitung für einen Pullover fertig und bereits bei Ravelry veröffentlicht. Inspiriert wurde ich dabei vom Weimaraner Tatort mit Nora Tschirner und Christian Ulmen – übrigens der einzige Tatort, den ich gucke, weil die beiden einfach nur Spaß machen. Im letzten Weimaraner Tatort „Der scheidende Schupo“ trägt Kommissarin Kira Dorn (gespielt von Nora Tschirner) durchweg einen lässigen Pullover mit Blockstreifenmuster.

Jetzt bin ich weder Fan von Blockstreifen noch Fan von rosa, aber dieser Pullover hat mich so gefesselt, dass ich ihn haben wollte. Im Internet bin ich leider nicht fündig geworden, auch der Tatort-Stylecheck (ja so etwas gab es), half nicht, weil er seit 2 Jahren nicht mehr betrieben wird. Schade.

Da ich mich nun aber immer häufiger an selbst konstruierte Sachen ran traue (bei Makerist gibt es da übrigens ein nettes Video-Tutorial), hab ich mir kurzerhand gedacht: Den Pullover stricke ich selbst. Die paar Blockstreifen.
Ich hab mir kurzerhand ein paar Fotos vom Tatort (also dem Film) im Internet angeschaut und daraus mein Design entwickelt.

Garn-Wahl

Herausforderung war ein passendes Garn zu finden, denn die Mouliné-Optik konnte ich so auf Anhieb nicht ausfindig  machen. Helfen konnte mir Carolin Willert-Klasing vom meinem Handarbeitsgeschäft des Vertrauens: Willert Wolle in Goch. Sie gab mir den Tipp doch schlicht mit zwei Fäden zu stricken und mir auf die Art und Weise die Farben so zusammenzustellen, wie ich sie möchte. Der Mouliné-Effekt kommt ganz von selbst, ohne das beide Fäden extra verzwirnt werden müssen. Einfach beide Fäden zusammen über die Finger laufen lassen und gemeinsam verstricken.
Ich habe mich dann für Lang Yarns Merino 120 entschieden, die einfädig mit Nadel 3,5-4,5mm zu stricken ist und zweifädig mit 6mm. Das war genau die Stärke, die ich mir vorgestellt hatte und führte auch exakt zum Ergebnis, dass ich wollte. Passende Farben waren schnell gefunden und schon bei der Maschenprobe wusste ich: Das wird was.

Ich hab mich übrigens hauptsächlich für Melange-Farbtöne entschieden, da diese noch mehr Tiefe geben und beim Kombinieren schön Harmonieren.

Techniken

U-Boot-Ausschnitt mit dekorativem Abschluss
U-Boot-Ausschnitt mit dekorativem Abschluss

Der Pullover ist wie gesagt gerade geschnitten. Es sind keine besonderen Techniken erforderlich. Lediglich rechte und linke Maschen sowie beidseitige Zunahmen für die Ärmel.
Beim Maschenanschlag und Abketten hab ich meine eigenen Favoriten, auf die ich auch in der Anleitung verweise. Für den Anschlag nehme ich beispielsweise Tillybuddy’s Very Stretchy Cast On, der zwar eher etwas für Rippmuster ist, aber auch für glatt rechts oder links gestrickte Stücke funktioniert. Damit der Anschlag nicht einrollt ist ein Spannen aber zwingend erforderlich. Für das Abketten von sichtbaren Kanten, wie beispielsweise dem Halsausschnit nehme ich das russische Abketten.

 

Ansonsten ist der Pullover vom Aufbau her eher unspektakulär. Das Besondere entsteht durch die Farbabfolge und den Wechsel zwischen glatt rechts und glatt links gestrickten Streifen und den U-Boot-Ausschnitt.

„Kira Dorn“ ist nun fertig und lässt sich wunderbar tragen. Meine Anleitung dafür ist auch geschrieben und steht als Ravelry-Download zur Verfügung. Ich hoffe die Anleitung ist verständlich und findet Anklang. Und wenn man rosa überhaupt nicht mag, kann man den Farbstreifen auch in jeder anderen Farbmischung stricken.

Hier geht es zum Raverly-Download.

Verstrickt – Das große Stricken 2015/2016

Mitgemascht und verzählt
Mitgemascht und verzählt

Das große Stricken 2015 war anders als die Stricken zuvor und ich befürchte innocent hat sich ziemlich verrechnet damit.2015 hieß es nicht „Einsendeschluss 01.12.2015“ sondern „Wir stricken bis die Million voll ist“. In den Jahren zuvor sind pünktlich zur Weihnachtszeit von Jahr zu Jahr mehr Mützen zusammen gekommen – zuletzt waren es 2014 über 600’000 Stück. Der logische Schritt war dann wohl auf die Million zu schielen und um das zu erreichen gab es keinen Einsendeschluss sondern, man solle stricken, bis die Million geschafft ist.

Was ist passiert? Sie wurde zum 01.12.2015 natürlich nicht voll und man strickte in 2016 weiter und weiter und weiter … bis innocent dann schließlich ein Einsendeschluss für den 01.12.2016 festgelegt hat. Es hatte (endlich) ein Ende und es kamen 1,3 Millionen Mützchen zusammen.

Klingt gut, aber …

Das Aber dürfte dem ein oder anderen aufgefallen sein: Statt in einem Jahr eine Million Mützchen zu schaffen, hat man in zwei Jahren 1,3 Millionen geschafft, was etwa 650’000 pro Jahr entspricht. Es gab also keine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr:

  • Pressemitteilung 2014: 2013 kamen über 240’000 Mützchen in Deutschland zusammen (entspricht ca. 48’000 Euro Spende an das DRK)
  • Pressemitteilung 2015: 2014 kamen über 260’000 Mützchen in Deutschland zusammen (entspricht ca. 52’000 Euro Spende an das DRK)
  • Mütz-O-Meter 2017: in 2015 und 2016 zusammen kamen über 520’000 Mützchen (= 260’000 pro Jahr) in Deutschland zusammen

Die Mützchen aus Deutschland machen ca. 39% aller Mützchen aus, Österreich ca. 33% und Schweiz ca. 28% (schwankt natürlich von Jahr zu Jahr). Die Spendengelder verteilen sich entsprechend. Vergleicht man die Gesamtzahlen DACH miteinander ist sogar zu erkennen, dass mit der Millionen-Aktion im Schnitt weniger Mützchen gestrickt wurden als in den Vorjahren (für 2014 ist leider keine Gesamtzahl genannt in der Pressemitteilung).

Die Spende an das DRK in Deutschland und vergleichbaren Organisationen in Österreich und der Schweiz hat sich somit nicht wirklich erhöht. Aus der Webseite von innocent geht auch leider nicht hervor, ob 2015 etwas gespendet wurde (quasi als Zwischenstand) oder ob der Betrag komplett erst 2016 gespendet wurde. In letzteren Fall wäre dies sicher ein Nachteil für die Empfänger und somit die Menschen, denen geholfen werden soll.

Wie kam es dazu?

Ich versuche nun aus meiner Perspektive zu interpretieren, was passiert ist. Als der Aufruf für 2015 kam, gab es wie gesagt kein definierten Einsendeschluss. Bei mir war es so, dass ich immer mal zwischendurch was gestrickt habe, aber ohne Termindruck (am Tag X muss das Paket in der Post sein), habe ich ohne viel Tempo gestrickt, so dass der Durchsatz eher mittelmäßig war. Vermutlich ging es einigen so, denn zum gewohnten Abgabetermin 2015 waren noch nicht mal annähernd genug Mützchen gestrickt. Das Mütz-O-Meter auf der Webseite von innocent bewegte sich auch nur sehr langsam, so dass auch niemand eine Orientierung hatte, wo wir stehen. Das bemerkte man auch immer wieder bei entsprechenden Posts in den sozialen Netzwerken. In der einschlägigen Facebook-Gruppe stieg auch der Unmut.
Im Herbst 2016 waren dann schließlich ca. 750’000 Mützchen zusammengekommen laut innocent und man setzte endlich einen Termin: der 01.12.2016. Es passierte, was zu erwarten war: Das Mütz-O-Meter schoss letztlich in die Höhe und man war bei 1,3 Millionen angekommen. Vermutlich haben nun die Stricker die Nadeln glühen lassen und Pakete, die schon lange fertig waren, endlich in die Post gegeben. So hab ich es zumindest gemacht.

Seit 01.Februar 2017 sind die bemützten innocent-Flaschen übrigens im Kühlregal zu finden.

Juchu … wir sind Mützionär

Der Wermutstropfen kommt nun: In den letzten Wochen sind bei den Strickern Briefe von innocent eingetrudelt. Man bedankt sich für die rege Beteiligung und wie toll es ist, das geschafft zu haben. Ja wir haben es geschafft, aber eigentlich doch nicht. Denn wie oben schon gesagt: im Schnitt haben wir genauso viel geschafft, wie in den Jahren zuvor. Keine Steigerung.
Aber weil das alles so anstrengend war (für Stricker wie für die Zähler bei innocent) „gönnt“ man sich nun eine Pause und macht 2017 kein großes Stricken.

Das finde ich sehr schade. innocent hat sich mit seiner Aktion schlicht verkalkuliert und sich den Unmut der Stricker zugezogen und die Leid tragenden sind die alten Leute, für die diese Aktion am Ende eigentlich gedacht ist/war. Bleibt zu hoffen, dass innocent unabhängig vom großen Stricken an DRK und Co. spendet … es sollten etwa 130’000 Euro sein, wenn man die Durchschnittswerte der vergangenen Jahre als Maßstab nimmt.

Postfaktisches Post Scriptum

In der Pressemitteilung von innocent liest sich das natürlich alles ganz toll:

(…) Und tatsächlich beteiligten sich unzählige Stricker sich und sind nun, gemeinsam mit innocent, Mützionär mit 1.360.709 Mützchen in der gesamten DACH-Region (…).

Ein gutes Beispiel für „postfaktisch„, denn das Faktum, dass wir über 2 Jahre statt einem gestrickt haben, bleibt unerwähnt. Aber hier gilt wohl die alte Weisheit: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Post Scriptum

Im Brief von innocent war ein gestickter Aufnäher enthalten, den man sich wie ein Trophäe ans Revers heften kann. Problem: Auf dem Aufnäher steht die falsche Anzahl an Mützchen. Ein Zahlendreher der einen Unterschied von 55’000 Mützchen ausmacht. So ein großes Projekt und so wenig Sorgfalt beim Datencheck.

Gestrickt: Ein bodenlanger Mantel

Mein neuer bodenlanger MantelJetzt hat mich wohl endgültig das Strickfieber gepackt. Schon seit einiger Zeit – Jahre? – ärgere ich mich darüber, das mein alter Strickmantel (irgendwann mal bei H&M oder so gekauft) sich langsam in Luft auflöst. Die Nähte im Nacken halten die Maschen nicht mehr zusammen, so dass dort der großen Maschen-Wettlauf begonnen hat. Der Mantel hat sein besten Zeiten hinter sich und taugt maximal noch für den Hausgebrauch.

Bevor ich nun anfange, die Masche aufzufangen, habe ich beschlossen, dass ein neuer Mantel her muss mit ein bisschen mehr Farbe als maus-grau. Selbst stricken lag irgendwie nah, insbesondere, da ich mich in Schnitt und Farbe nicht nach den Mode-Vorstellungen der Industrie richten muss und es preislich kaum einen Unterschied macht. Vom reinen Materialpreis ist mein selbstgemachter Mantel wahrscheinlich sogar günstiger als ein vergleichbares Modell im Handel.

Als Grundmodell habe ich dank Denise‘ umfangreicher Strickhefte-Sammlung schnell etwas passendes gefunden: ein bodenlanger Mantel von Austermann. Abweichend davon habe ich mich für eine Mischwolle von Rico Design entschieden. Die Rico Creative Melang Chunky aus 53% Schurwolle und 47% Polyacryl strickt sich sehr angenehm und hat eine durchgehend konstante Stärke. Es wird eine Nadelstärke von 6-7 empfohlen, wobei ich mich für 6 entschieden habe. Die Farbwahl war dann schon etwas komplizierter. Letztlich und trotz der Sorge, es könnte zu kalt wirken, habe ich mich für die Farbe 34 „türkis/zimt“ entschieden, die sich in keiner Weise als zu kühl herausgestellt hat, wie man auf dem Foto sieht. Da die Strickvorschrift eine Wolle, die mit Stärke 4 zu sricken war, vorgibt, musste ich mit Maschenprobe die angegebenen Maschenzahlen umrechnen und das Muster leicht anpassen. Das ganze war aber leichter als befürchtet. Zum Maschen anschlagen und zählen habe ich mit einem simplen Umrechnungsfaktor von 0,7 gerechnet und statt Reihen zu zählen, hab ich das Maßband angelegt. Alles kein Hexenwerk also.

Knebelknöpfe statt einer geschlossenen Knopfleiste
Knebelknöpfe statt einer geschlossenen Knopfleiste

Zusätzlich zu den notwendigen Anpassungen konnte ich mir ein paar Abwandlungen nicht verkneifen. Zum Einen wollte ich keine Knopfleiste, da ich diese Art von Mantel meist eh offen trage und eine Knopfleiste mir zu akkurat war. Zum Anderen wollte ich einen Schalkragen, bei dem Frontblende und Kragen also in einem Stück gestrickt sind und nahtlos ineinander übergehen. Für die Art von Schalkragen, die mir vorschwebte, habe ich glücklicherweise eine gute Anleitung bei Tichiro gefunden, die sich wunderbar anwenden ließ, wenngleich bei der Länge meines Mantels von über einem Meter, der Platz auf der Rundstricknadel mit einem 120cm Seil sehr knapp wurde – immerhin müssen beide Frontblenden und der mit verkürzten Reihen wachsende Kragen auf das Seil passen (ca. 250cm).
Die Knopflöcher habe ich in der Frontblende wie gesagt weggelassen und stattdessen zwei Knebelköpfe auf Brusthöhe eingesetzt. Da der Rest des Mantels nun also immer offen ist, baumelten die Frontteile auf den unteren 30cm aufgrund der nach Strickvorschift vorgesehenen Gehschlitze recht verloren herum. Daher hab ich kurzerhand beschlossen, die Schlitze zu schließen, indem ich die Blenden auf Stoß dekorativ zusammengenäht habe.

Den Gehschlitz habe ich nachträglich geschlossen
Den Gehschlitz habe ich nachträglich geschlossen

Das Gesamtbild ist für mich sehr stimmig. Der Mantel ist auch aufgrund seines Eigengewichts sehr lang und reicht mir bis unterhalb der Knie. Beim Treppensteigen muss ich ab und an aufpassen, mir nicht selbst auf die „Schleppe“ zu treten. Von der Passform her hätte ich im Nachhinein betrachtet ruhig ein paar Maschen mehr anschlagen können, da der Mantel sich aufgrund des Musters etwas zusammen zieht. Aber das sind Erfahrungswerte und in der Summe passt der Mantel.
Das wichtigste ist, er hält trotz den großen Maschen (= Lücken) angenehm warm. Auch bei 10°C Außentemperatur kann ich mich problemlos kurze Zeit draußen aufhalten ohne zu erfrieren.

Material: 14 Knäuel à 50g Rico Creative Melange Chunky (13 Knäuel bei normalem Kragen), 2 Knebelknöpfe aus Holz
Nadel: Stärke 6 (Spitzen mit 80-120cm Vario-Seil, 1 Nadel vom Nadelspiel für die Zöpfe – ich nehm sehr gerne die Design-Holznadeln von Lana Grossa)
Zeitaufwand: ca. 25 Stunden
Kosten: ca. 65 Euro (zzgl. Nadeln)

Das große Stricken 2014 hat begonnen

Die ersten Mützchen für 2014
Die ersten Mützchen für 2014

Begonnen mit dem Mini-Mützen hab ich ja schon direkt, nachdem ich die Mützen für 2013 in die Post gegeben hatte. Ich hab nebenbei immer mal wieder ein Mützchen gestrickt, so dass es schon um die 30 Stück sind.

Offiziell wurde das große Stricken 2014 mit einer netten Postkarte in meinem Briefkasten eingeläutet, die u.a. zwei Anhänger zum Ausstanzen enthält. Die Anhänger kann man mit Name und Herkunft beschriften und mit in das Paket für 2014 geben. Sie werden dann an die Mützchen angebracht, wodurch sie eine noch persönlichere Note bekommen.

Sobald ich meine anderen Strick-Projekte (Strickmantel und Trachten-Jacke) abgeschlossen habe, werden dann wieder Mützchen gewerkelt … Genug Restwoll hat sich mittlerweile angesammelt.

Nochmehr StarTrekKater

Nein keine Sorge … diesmal sind es Amigurumi-Miezekatzen und StarTrek-Namen haben sie auch nicht … sind ja auch nicht schwarz. Diesmal aber „ein“ Amigurumi nur für mich und nicht zum Verschenken!

Als Vorlage diente wieder eine Anleitung von Mala-Design. Bis auf den Tonnen-Deckel und die Fliegen hab ich alle Teile gehäkelt. Das ganze hat sich mit teilweise großen Schaffenspausen über 4 Monate erstreckt. Jetzt hab ich vom Häkeln aber erstmal wieder genug und widme mich dem Stricken.

Die Miezekatze von Mala-Design war übrigens der Stein des Anstoßes überhaupt Amigurumi-Häkeln anzufangen. Anita Maes vom Katzenstübchen Goch, wo übrigens auch die StarTrekKater ihre Ferien verbringen, hatte nämlich genau diese Katze mal geschenkt bekommen und auf Facebook gepostet und ich hab mich direkt verliebt.

Eckdaten …

… für diejenigen, die das Projekt vielleicht auch in Angriff nehmen wollen

Material: Schachermayr Catania ca. 25 Doggen und ca. 600g Füllwatte
Häkelnadel: Nadelstärke 2,5
Augen: 6mm Halbperlen vom Bastelbedarf, Heiß-Kleber

Die große Katze ist etwa 30cm hoch, die kleine 15cm.

Geschätzter materieller Wert: 70 Euro

Noch mehr Amigurumi

Format Galerie

haekeln_01Nach den drei Äffchen, hab ich mich direkt auf die nächsten Häkel-Figuren gestürzt. Dafür hab ich mir wieder Vorlagen von Mala-Design genommen und war teilweise echt überrascht, mit welch einfachen Mitteln man so tolle Effekte erzielen kann.

Projekt No. 1 war der Hausdrache von ca. 35cm Höhe (Puppets Lycra mit 3er Nadel) und danach hab ich zwei süße Panda-Bären (gleiches Material) gemacht, die nun als Babys-Spielzeug die kleinen Augen zum Leuchten bringen. Bei den Pandas hab ich aufgrund der Verschluckungsgefahr allerdings die Halbperlen als Augen weggelassen und stattdessen gestickt.

Und jetzt, wo die Tage wieder länger werden, verschwindet der Häkel- und Strickram langsam im Wolle-Korb und ab geht es an die frische Luft … Ich hab ja dieses Jahr noch Halbmarathon vor.

Das große Stricken ist beendet

Format Video

Am 28. November habe ich die letzte Masche abgestrickt und 71 Mini-Mützen für das Große Stricken auf die Reise geschickt:

Letzte Woche hab ich dann eine liebe Karte im Postfach gefunden und auf der Couch Mütze No. 72, die sich erfolgreich vor dem Post-Versand gewehrt hat … das ist dann direkt No. 1 für 2014.
Insgesamt sind über 244’000 Mützen in Deutschland gestrickt worden und ich bin mit 71 Stück vertreten. Die Aktion hat echt viel Spaß gemacht. Ich hab viele neue Strickmuster kennen gelernt und nächstes Jahr bin ich mit Sicherheit wieder dabei.

Meine Dankes-Karte für 71 Mini-Mützen
Meine Dankes-Karte für 71 Mini-Mützen

Das große Stricken 2013

Format Video

Eher zufällig bin ich auf eine Aktion gestoßen, die mich sofort angesprochen hat und aufgrund derer ich mal ausnahmsweise Produktwerbung hier mache.

Der Smoothie-Hersteller innocent führt bereits zum dritten Mal „Das große Stricken“ durch: eine Strickaktion, bei der man aufgefordert ist, kleine, süßen Mützen für die Smoothie-Flaschen zu stricken. Das ist soweit ganz niedlich. Was das Ganze so interessant macht, dass ich direkt losgestrickt habe, ist der gute Zweck dabei. Für jeden behüteten Smoothie, der verkauft wird, spendet innocent 20 Cent an das Deutsche Rote Kreuz, um alten Menschen den Winter erträglicher zu machen.

Das große Stricken 2013
Das große Stricken 2013

 

Jetzt mag man denken, 20 Cent seien nicht viel Geld. In den vergangenen Jahren wurden allerdings 191’222 (2011) und 201’268 (2012) Mützen eingeschickt und verkauft, was eine Spende von 57.366  Euro (2011, je 30 Cent zusammen mit Rewe) und 60’380 Euro (2012, je 30 Cent) ergibt. Damit wurden zahlreiche Projekte im Rahmen der Altenhilfe unterstützt und selbst wenn man nur 1 Mütze strickt, hat man schon einen kleinen Beitrag dazugeleistet.

Praktischerweise kann man mit den kleinen Mützchen wunderbar seine Wollreste verbrauchen und das Stricken geht dank mitgelieferter Anleitung ratz fatz … Ich hab mittlerweile 33 Mützen gestrickt und es werden stetig mehr.

Bis 01. Dezember müssen alle Mützen an innocent eingeschickt sein und ab Mitte Januar 2014 sind die behüteten Smoothies im Laden zu kaufen. Ganz einfach.