HdRO: Es war einmal …

Vor nicht all zu langer Zeit musste ich feststellen, dass die Aktivität meiner leibgewonnen Sippe fast am Nullpunkt angelangt war. Da just zu diesem Zeitpunkt, meine Raidgemeinschaft sich zur Sippe formiert hat, bin ich den logischen Schritt gegangen und habe die Sippe gewechselt. Dass das ein Schuss in den Ofen war, ist mittlerweile hinreichend bekannt.

Damals hatte ich noch geschrieben, dass meine alte Sippe sich reaktiviert hat. Aus dem Grund bin ich ganz klein mit Hut zu meiner alten Sippe zurück. Das Ruder hatte eine alte Bekannte übernommen, die mit ihrem Mann schon lange in der Sippe ist und wegen Familienzuwachs pausiert hatte. Eben dieser hat nun das Laufen gelernt, was es der Bekannten leider wieder unmöglich macht, öfter zu spielen. Aber das RL geht nunmal vor und da hat auch jeder Verständnis!

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich führe jetzt meine neue alte Sippe an. Und weil ich so enorm viel Ahnung von Sippenführung hab, lass ich erstmal alles so laufen wie es eben läuft. Als neue Mitglieder werden maximal alte Bekannte aufgenommen, alte inaktive Spieler haben Bestandsschutz und werden frühestens nach der Umstellung des Accountsystems im Herbst gekickt (wir gehen davon aus, das einige Spieler ohne Life Time Account erst dann wieder aktiv werden, wenn das System umgestellt ist. Bis dahin warten wir also ab.).
In dieser „Ruhephase“ werden wir u.a. die Webseite unserer Sippe neu gestalten – also neu aufsetzen, also eigentlich komplett neu machen. Des Weiteren müssen wir sippenintern aktiver werden. Damit meine ich nun nicht unbedingt, den Leutnant von Dol Guldur im Hardmode legen, aber zumindest Gruppen-Instanzen oder epische Quests. Ich denke, nur wenn wir als harter Kern aktiv untereinander sind, können wir auch glaubwürdig neue Mitglieder rekrutieren. Das steht dann übrigens an, wenn Webseite, TeamSpeak und Interna Hand und Fuß haben.

Das ist also der grobe Schlachtplan. Auf in die Schlacht!

HdRO: Experiment gescheitert

Anders kann man das wohl nicht nennen. Der Versuch aus der Raidgemeinschaft eine Sippe zu machen ist in die Hose gegangen. Bereits in der Gründungsphase sind die ersten Raid-Mitglieder abgesprungen, weil sie in funktionierenden Sippen mit reichlich Freunden unterwegs waren – das nicht aufzugeben ist m.E. verständlich. Allerdings wurden diese Spieler von vorherein weitestgehend als Gast-Raider ausgeschlossen. Im Umkehrschluss mussten neue Gesichter in die Sippe, damit wir überhaupt auf 12 Raider kamen und die mussten noch ausgestattet werden.
Der erste Raid führte uns daher nach Dar Narbugud und es war eine kleine Katastrophe. Das Zusammenspiel war noch ausbaufähig, aber auch das ist, wie ich finde, nicht verwunderlich bei einen neu aufgestellten Raid, was wir ja in gewisser Weise waren. Leider haben das wohl nicht alle so gesehen und waren recht schnell gefrustet. Hinzu kam, dass einige Stammspieler (mich eingeschlossen) aus beruflichen und privaten Gründen nicht so intensiv spielen konnten, wie sie sicherlich wollten.

Und dann ging der kleine Flame-War los – ich glaub das kann man wirklich so bezeichnen. So schnell konnte ich gar nicht das Forum lesen, wie der Raid eingestampft wurde und die ersten Spieler wieder in ihre alten Sippen gegangen sind. Als ich im Abwesenheitsthread mich vorübergehend und ausführlich begründet abgemeldet habe vom aktiven Spiel, wurde im nächsten Thread gleich gefragt, was denn los sei, warum alle Leute abwesend sind. So könne das ja wohl nicht weiter gehen. An der Stelle hab ich die Welt nicht mehr so recht verstanden und muss eingestehen, dass ich manch Spieler falsch eingeschätzt habe.
Ein Großteil der Raid-Teilnehmer ist berufstätig und teils selbstständig. Wenn ich aus beruflichen Gründen einen halben Monat nicht zu Hause bin, kann ich mich nicht bei jeden Raid anmelden, sobald er angelegt ist. Dass dann ausgerechnet der Student sich am lautesten über die Abwesenheiten beschwert, versteh ich immernoch nicht. Ich will nicht behaupten, Studenten hätten Zeit wie Sand am Meer, aber … Ach was reg ich mich auf. Der Student war dann übrigens der erste, der in seine alte Sippe gegangen ist und im nachhinein identifiziere ich ihn als den treibenden Keil. Man möge mich korrigieren, wenn ich das falsch sehe. Danke.

Ich glaube übrigens nicht, dass meine Entscheidung damals falsch war, meine alte Sippe zu verlassen, denn das Vorhaben war ja nicht von vornherein zu Scheitern verurteilt. Dennoch überlege ich, wieder meiner alten Sippe beizutreten, denn mittlerweile ist die neue Sippe ausgestorben und die alte reaktiviert worden. Andererseits … wozu eigentlich eine Sippe?

Der Raid ist tot, lang lebe der Raid.

In einem lethargischen Moment irgendwo im Düsterwald habe ich dann vor Kurzem einen Bekannten angeflüstert – seines Zeichen ehemaliger Raidleader der Raidgemeinschaft und einer derjenigen, die nicht in die Sippe gegangen sind aus oben genannten Gründen. Ich wusste, dass dieser Spieler einen weiteren Raid leitet und ohne viel Hoffnung, hab ich gefragt, ob denn da noch ein Jäger oder Hauptmann benötigt wird.
Kaum war ich im Forum und DKP freigeschalten, habe ich erfreulicher Weise festgestellt, dass dieser Raid, wie so ein kleines Auffangbecken gedient hat. Gefühlte 90% der Spieler stammen nämlich aus der alten Raidgemeinschaft.

Am 20. Juni 2010, das erste Mal seit April, dass ich beim Leutnant von Dol Guldur war, haben wir eben diesen gelegt.

HdRO: Vom Raid zur Sippe

Gestern war ein bedeutender Tag, der für mich über den Fortgang in Mittelerde entscheidet. Unsere Raidgemeinschaft hat sich zu einer neuen Sippe formiert. Natürlich lief das nicht ohne Diskussion ab. Die Raidgemeinschaft bestand schon sehr lange und viele kannten sich schon aus MMOs vor HdRO – dennoch waren die meisten in unterschiedlichen Sippen. Verständlicherweise wurden auch Stimmen laut, dass man die eigene liebgewonnene Sippe nicht verlassen will. Auf der anderen Hand ist es Ziel der neuen Sippe gerade durch diese Form der Gemeinschaft einen größeren Zusammenhalt zu schaffen, dass man öfter miteinander spielt und auch wieder Spaß am Spiel findet. Denn darüber waren wir uns alle einig auch wenn die Beweggründe leicht differierten: Die Spielfreude bei HdRO war weg und mit jedem Scheitern beim Leutnant wuchs der Frust soweit, dass es teils als Last empfunden wurde, sich wieder den Hintern versohlen zu lassen für nichts als Rep-Kosten. Es entstand ein Teufelskreis und mit der Gründung einer Sippe wollen wir aus diesem ausbrechen.

Wie zu vermuten war und oben angedeutet, gab es Reibungsverluste. Es war eine Entweder-Oder-Frage für jeden: Entweder man schließt sich der Sippe an, um zu raiden, oder verlässt die Gemeinschaft komplett (was ja nicht heißt, dass man deswegen seine Kontakte aufgibt). Mir fiel die Entscheidung aus vielerlei Gründen sehr leicht:

1. Seit über einem Jahr bin ich Teil der Raidhemeinschaft. Wir haben viel Spaß gehabt, viel erreicht und ich hab viel gelernt.

2. Seit ich HdRO spiele, tue ich dies in ein und derselben Sippe. Irgendwann zwischen dem Erscheinen von Dar Nabugud und Düsterwald, sind aber viele Spieler meiner Sippe „abtrünnig“ geworden. Sie haben keine Lust mehr, zwei haben Familienzuwachs bekommen, einer ist eh immer auf Achse und einige sind zu Star Trek Online oder Aion gewechselt. Übrig blieben ich und zwei weitere, welche aber ebenfalls Mitglieder der Raidgemeinschaft sind. Zum Schluss war der eigentliche gründer der Sippe seit über 200 Tagen nicht mehr online und ich hab das zepter in die Hand genommen (und nun an einen meiner kleinen Lagerchars abgegeben).

3. Aus diesen beiden Gründen habe ich meine Online-Zeit sowieso kaum noch in der Sippe verbracht – wie auch mit nur 2 1/2 Leuten, die fast nie gleichzeitig online sind.

4. Wenn der Raid für mich wegfällt, fällt das ganze Spiel für mich weg, denn ich bin schon lange davon ab, mit Randoms loszuziehen oder stumpf einen Twink nach dem anderen hochzuziehen (außer vielleicht Brainignore).

Dass diese Entscheidung für viele weniger leicht und leider auch oft negativ beschieden wurde, versteh ich voll und ganz. Einige sind Mitglieder funktionierender Sippen, in denen sie Fuß gefasst und Freunde gefunden haben. Andere sind selbst Anführer einer langgewachsenen Sippe und können ihr Amt nur schwerlich niederlegen. Ich versteh auch diejenigen die sagen, sie würden sich durch eine Entscheidung für die Sippe kontrolliert fühlen.
Denn dies ist ein Aspekt der zu der Überlegung geführt hat. Man hat sich nur noch an Raidtagen getroffen, aber nicht außerhallb kaum noch kommuniziert. Man wusste dank des privaten Channels, dass viele Mitglieder online waren, aber die Kommunikation nahm stetig ab.

Nicht selten habe ich meine Versuche, meine Charaktere besser auszustatten (was leider durch stumpfes Abfarmen der Instanzen in Dol Guldur gleichkommt), abgebrochen. Ich mag ja nun auch nicht fünfmal betteln, bis sich jemand erbarmt mich zu begleiten (da hätte ich auch kein gutes Gewissen demjenigen gegenüber). Naja und Randoms … ach nee, meine Nerven. Während ich noch vor einem Jahr fast täglich online war, bin ich nun nur 1-2 Mal in der Woche online – an den Raidtagen. Langsam schwindet meine Lust mich einzuloggen und meine Charaktere spielen sich dadurch auch immer schwerer.

Ich hoffe die Entscheidung meine alte Sippe aufzugeben und mich an der Gründung der neuen Sippe zu beteiligen führt zum gewünschten Erfolg. Die richtige Entscheidung war es mit Sicherheit!