Seit Januar reite ich ja Mitosz – ein 11-jähriger ungarischer Vollblüter. Seitdem ich das tu, tu ich das ausschließlich im Gelände, weil der Reitplatz derzeit überdacht wird zur Reithalle und die ist noch nicht freigegeben. Also bin ich wirklich bei Wind und Wetter – außer bei Schneesturm oder strömenden Regen – jede Woche zweimal in der freien Natur gewesen und konnte langsam deren Wandel beobachten.
Im Januar und Februar war es klirrend kalt. Es lag Schnee, der teilweise kniehoch war. Wir sind durch Schneewehen galoppiert und haben die klare und saubere Luft eingesogen. Der Wald war wie gemalt und erinnerte an eines dieser russischen Märchen, die ab und an auf den dritten Sendern laufen. Dicke weiße Schneewolken lagen auf meterlangen Fichtenästen und zwischen den Bäumen trafen sich Hasen, Fasane, Rebhühner und Rehe. Einmal begegneten mir zwei Rehböcke die sich sprichwörtlich an den Hörnern hatten und um das Revier kämpften.
Irgendwann fiel der Schnee von den Bäumen und der Anblick war trist. Wie ein kalter November-Tag – einfach nicht schön. Aber es lag was in der Luft. Im November weiß man, dass es immer kälter wird und unangenehmer wird. Aber im März weiß man, dass bald die Natur erwacht. Die Tage werden länger und man kann langsam die Anzahl der Zwiebelschichten verringern.
Und dann endlich ist es soweit. Die ersten Bäume und Büsche treiben ihre Knospen aus. Das frische Gras kommt an die Oberfläche. Vögel singen um die Wette und die ersten Bienen surren von Blüte zu Blüte.
Ich war heute so fasziniert von diesem Schauspiel. Der Kontrast aus Tannengrün, Maischuss und frischen saftigen Laubblättern lässt regelrecht das eigene Herz aufblühen. Es ist ein Grün, wie es das nur im Frühling gibt.
Ich glaub das sind Frühlingsgefühle
Ich weiß, wenn ich nicht mehrmals die Woche auf Mitosz ausreiten würde, würde ich all das verpassen, weil ich eine kleine Nerdine bin und viel zu viel Zeit hinterm Schreibtisch und am PC verbringe. Aber es tut so gut und ich kann es nur jedem empfehlen. Und wenn nicht hoch zu Ross dann tun es auch die eigenen Füße.
Nicht nur das die Grafik klasse ist, das RL ist einfach besser. Hach!