Rennrad: Bikemap als Tourplaner

Rennrad: Bikemap als Tourplaner

Da die Temperaturen mit Ausnahme heute morgen stetig nach oben klettern, hab ich mein Rennrad aus dem Schuppen geholt und bin zum Einstieg erstmal damit zur Arbeit gefahren. Ich fahr jetzt nicht übermäßig viel, aber ich mach auch gern mal nen Schlenker um ein paar Kilometer mehr zu schrubben – je nach Gutdüng. Die meisten Strampel-Ergebnisse bekomm ich quasi live über den Fahrrad-Computer: Geschwindigkeit, Durchschnitt, Gesamtkilometer, Tageskilometer, Uhrzeit. Mehr brauch ich erstmal auch nicht. Also nix mit Pulsmesser-Schnittstelle und Trittfrequenzmesser. Dennoch hab ich mir für diese Saison etwas mehr Dokumentation vorgenommen und hab mich in dem Zug an Bikemap erinnert.

Bikemap ist ein übersichtliches Google-Mashup, in dem man Radstrecken suchen, finden und anlegen kann. Zusätzlich kann man ein kleines Trainingstagebuch führen und dessen Ergebnisse per iframe einbetten. Wenn man sich bei Bikemap registriert, kann man sich zudem mit denselben Login-Daten auch bei den Schwester-Portalen Runmap, Mopedmap, Wandermap und Inlinemap austoben. Prinzipiell sind alle Portale gleich, bis auf Farbgestaltung und das ein oder andere Textfragment.

Routen anlegen

Fertiges Routenprofil

Das Routen Anlegen funktioniert eigentlich ganz einfach. Startpunkt und dann die Zwischenpunkte einzeichnen. Die Strecke wird dann je nach Auswahl an existierende Wege angeheftet oder direkt gezeichnet. Für Rennrad-Strecken ist das natürlich perfekt, da man sich eh fast ausschließlich auf Straßen bewegt. Bei Off-Road-Strecken aber auch Laufstrecken muss man schon etwas mehr Geduld und teils auch gute Augen mitbringen, denn man ist auf mitunter alte Google-Satelliten-Bilder angewiesen – find da mal den 20cm breiten Trimmdich-Pfad im Wald.

Die Strecke wird dann noch mit ein paar Bemerkungen garniert – beispielsweise: „Kloster Andechs auf halbe Strecke“ – noch schnell Häkchen setzen wofür die Strecke geeignet ist (Rennrad, Mountainbike), überwiegender Untergrund (Schotter, Asphalt, …) und ob die Strecke evtl. nur eine Verbindungsstrecke ist (Arbeitsweg). Es steht einem dann noch frei, die Strecke nur für sich oder alle sichtbar zu machen.

Schlussendlich kann man die Strecke dann als GPS-Koordinaten exportieren, Drucken, bei Facebook veröffentlichen oder gleich ein Event draus machen (hab ich aber nicht weiter probiert). Das Höhenprofil wird übrigens automatisch erstellt.

Trainingstagebuch

Im Trainingstagebuch wählt man eine seiner Strecken aus, wählt Datum und Fahrdauer ggf. noch ein kleiner Kommentar (à la „Alpe D’huez ist ein dagegen ein Kinderspiel“) und ab damit. Das System berechnet dann hochwissenschaftlich die Durchschnittsgeschwindigkeit und das wars dann auch schon. Leider kann man in dem Tagebuch keine Strecken auswählen, die Freunde erstellt haben. Dazu muss man diese Strecke erst zu seinen eigenen Strecken kopieren. Ich weiß nicht wie das technisch gelöst ist, aber ich finde es schreit nach Doubletten in der Datenbank. Das geht sicher auch eleganter.
Die Übersicht der Fahrleistung ist relativ überschaubar: die letzten 7 Tage, 30 Tage und Gesamt und das für Kilometer, Zeit und Höhenmeter – also sehr rudimentär. So ein Tagebuch kann man definitiv aussagekräftiger gestalten, indem man mit ein paar (freiwilligen) Zusatzangaben den theoretischen Kalorienverbrauch errechnet oder ähnliches.

Das eigene Profil

Und damit wär ich schon bei den Benutzereinstellungen. Die reduzieren sich wirklich auf das nötigste: Benutzername, Passwort und freiwillig vollständiger Name, Geburtsdatum, eigene Beschreibung und Avatar. Alternativ kann man sich bei Bikemap und Co. auch via Facebook verbinden. Da ich aber kein Facebook-Profil habe und auch nie haben werden will, kann ich keine Aussage dazu treffen, ob der Funktionsumfang damit steigen würde.
Natürlich bietet Bikemap als Web 2.0 Portal auch das Social Networking. Das ist sicherlich praktisch, wenn man gern in Gruppen fährt oder neu in der Gegend ist. Leider hatte ich jeden Tag regelmäßig neue Freunde, die ich gar nicht haben wollte. Den Avataren zufolge alles Facebook-Nutzer aus der ganzen Welt. Jeden Tag lösch ich die dann wieder von vorn, aber manche Leute sind hartnäckig und adden mich (automatisch?) immer wieder. Dagegen kann man sich leider gar nicht wehren. Es gibt keine Checkbox o.ä. in den Benutzereinstellungen, die willkürliches Vernetzen unterbindet.

Fazit

Zu Anfang fand ich das Portal gerade wegen seines übersichtlichen Aufbaus und die Querverbindung zu Runmap etc. gut. Mittlerweile, ich nutz Runmap seit ca. 2 Monaten, ist meine Begeisterung etwas getrübt und das hat in erster Linie mit den knappgehaltenen Benutzereinstellungen zu tun. Ich werd das Portal noch eine Weile benutzen – vielleicht entwickelt sich ja noch was – aber parallel werde ich auch andere Portale ausprobieren. Vielleicht finde ich ja die eierlegende Wollmilchsau (ich bin für Vorschläge natürlich offen).

3 Comments

  • Peter Eich

    23. April 2010 at 15:50 Antworten

    Die Freundes-Funktion ist leider noch fehlerhaft, wir arbeiten dran. Und Runmap wird bald ein gutes Trainingstagebuch bekommen, sind mitten in der Konzeption. LG, Peter

    • Pfefferoni

      23. April 2010 at 17:39 Antworten

      Das klingt vielversprechend 🙂 da bin ich mal gespannt.

  • […] hab ja irgendwann mal von RunMap bzw. BikeMap berichtet. Zwei verwandte Webanwendungen, die ich zum Aufzeichnen meiner Lauferei und Radelei […]

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