Reiten: Mein Knoblauch-Experiment

Reiten: Mein Knoblauch-Experiment
Die Fransen schützen die Augen

Erstmals seit dem weihnachtlichen Abmunitionieren war ich heut mal wieder im Keller. Ich hab dort meinen gesamten Fundus an Reiter- und Pferd-Equipment lagern, den ich nicht mehr brauch, seit ich mein Pferd einschläfern hab lassen. In diesem Fundus hab ich einen Eimer Knoblauch entdeckt, der zum Glück duftdicht verschlossen ist. Den Knoblauch hatte ich mal gekauft, um es meinem Pferd gegen die Fliegen zu füttern. Der Knoblauch wird gefressen und das Pferd schwitzt es aus, womit die Fliegen sich fernhalten.
An und für sich ist das eine Prima Sache. Knoblauch ist in kleinen Mengen gesund, nicht allzu teuer (13 Euro für einen 1kg Eimer), man spart sich teure Fliegensprays und den Stress, das Zeug ständig aufzutragen. Zur Not kann man das Zeug auch zum Kochen hernehmen, denn das Granulat ist nicht viel anders als das, was es für 3 Euro pro 100g im Supermarkt gibt.

Der Nachteil an der ganzen Geschichte ist, nicht jeder mag Knoblauch. Und nicht wenige hassen den Geruch wie die Pest. Ich selbst bin da relativ unempfindlich und schmerzfrei – die Stallbesitzerin damals war es nicht. Da im Pensionsvertrag nicht verboten war, beliebiges Zusatzfutter zuzufüttern, hab ich mich aufs Tiefste mit der Frau angelegt und das ging dann sogar so weit, dass ich einen neuen Stall suchen wollte. Dazu gleich noch eine neue Wohnung, weil ich auf dem Hof die meine hatte. Ich hab dann irgendwann nachgegeben, weil der Knoblauch nicht geholfen hat. Pfefferoni hat ihn feinsäuberlich aussortiert statt ihn mitzufressen, womit das Experiment im Keim erstickt war. Im Nachhinein bin ich froh drum und könnte mich ohrfeigen, deswegen den Aufstand geprobt zu haben. Denn der Stall war vielleicht nicht perfekt, aber die Stallgemeinschaft war bisher die beste, die ich je erlebt habe und wenn ich berufsbedingt nicht hätte umziehen müssen, wäre ich dort für Ewig geblieben.

Gegen die Fliegen hab ich dann schlussendlich nichts weiter unternommen, außer Pfefferoni ein Fransenstirnband ans Stallhalfter zu tun, welches die Fliegen zumindest von den Augen einigermaßen fernhält. Mehr war aber auch nicht wirklich nötig, denn Pfefferoni war (ähnlich wie ich) ziemlich schmerzfrei und hat sich nur wenig an Fliegen, Gnitzen, Bremsen und sonstigen Fliegenviehgedöns gestört.

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