[ironie] Fahrschule war gestern …

[ironie] Fahrschule war gestern …

… und weil man von Natur aus, gewisse Informationen aus dem Hirn streicht und durch neue, womöglich wichtigere ersetzt, hier eine kleine Auffrischung:

1. Blinken

Blinken wird prinzipiell überbewertet und ist nur noch in wenigen Teilen Deutschlands zu sehen. Die Industrie tendiert mittlerweile auch dazu, Blinker abzuschaffen, da die meisten Autofahrer die in diesen Zeiten der Überwachung zu der vollkommen richtigen Einstellung übergehen: „Ich blinke nicht, weil es dich gar nichts angeht, wo ich hin will.“
In diesem Zusammenhang ist für Anhänger des Blinkers die Verwirrungstaktik populär geworden: rechts blinken, links fahren. Auch beliebt und vollkommen legitim ist die Variante, erst nach dem Abbiegen zu blinken.

2. Tempo-Limits

Tempo-Limits werden hierzulande durch ein rundes weißes Schild, mit einem roten Rand und einer großen, meist 2- selten 3-stelligen Zahl dargestellt. Das Fahrverhalten, welches einzunehmen ist, wenn man ein solches Schild sieht, entspricht dem einer Person  im angegebenen Alter.
Tempo-30 verlangt vom Fahrer also das Fahrverhalten eines 30-Jährigen: Er trauert der Zeit nach, als er noch 20 war, indem er nochmal richtig Gas gibt.
Tempo-50 ist etwas schwieriger, da das Verhalten eines 50-Jährigen nicht immer altersgemäß ist. Die einen sind die Ruhe selbst, die anderen drehen nochmal richtig auf. Dementsprechend ist ein gelassener Fahrstil anzubringen oder der eines Junggebliebenen. Spontane Wechsel sind dabei gängig.
Tempo-80 ist für gerade junge Leute schwierig umzusetzen, da sie nicht über die physischen Voraussetzungen arthrose-geschädigter Füße verfügen und kaum in der Lage sind, ihre Reaktionsfähigkeit auf das notwendige Minimum runter zu fahren, das dieser äußerlich unsicher wirkende Fahrstil verlangt.
Als äußerst schwierig gestalten sich Tempolimits im 3-stelligen Bereich. Da es beispielsweise nur wenige 120-jährige Autofahrer gibt, fehlt vielen jüngeren Autofahrern schlichtweg die Vorstellung, wie man in diesem Alter Auto fährt. Hier ist vielmehr die Fantasie des Verkehrsteilnehmers gefragt, welche von anderen respektiert werden muss.
Kritisch ist das Verkehrszeichen, welches Tempo-Limits aufhebt – dargestellt durch das jeweilige Tempo in grau mit Querstreifen. Anstatt zu fahren, wie es dem eigenen Alter entspricht (man muss sich nun nicht mehr wie ein 80-Jähriger benehmen), neigen viele Verkehrsteilnehmer dazu, dieses Schild zu ignorieren, weil sie sich in ihrer Rolle des 30-, 50- oder 80-Jährigen so wohl fühlen.

3. Überholen

Beim Überholen ist eines ganz wichtig: Das Tempo des Überholenden darf das des Überholten nur um wenige Stundenkilometer überschreiten. Nur auf diese Art und Weise ist sichergestellt, dass der Fahrer die Insassen des überholten Fahrzeugs sich genau einprägen kann, denn es heißt ja: Man sieht sich immer zweimal im Leben und um diesen Moment nicht zu verpassen, sollte man sich alle Menschen gut merken. Das ist mit 20 km/h oder mehr Geschwindigkeitsüberschuss nicht möglich. Im Falle von LKWs kann man auch so viel besser die Beschriftung (Firma, Telefonnummer) lesen und bei ausländischen LKWs an den eigenen Fremdsprachenkenntnissen arbeiten.

4. Behindertparkplatz

Ein Behindertenparkplatz ist mitnichten für behinderte Menschen vorgesehen. Es ist viel mehr als Aufforderung zu sehen, möglichst schief und platzeinnehmend zu parken, um dann als behindert tituliert zu werden.

5. Abstand

Da nicht auf jeder Strecke das Überholen möglich ist und dem Fahrer der Blick auf die fahrzeuginsassen verwehrt ist, muss er ersatzweise möglichst dicht auffahren, damit er zumindest die Hinterköpfe und andere Details sehen kann, durch die er dann die Insassen wiedererkennt (siehe Punkt 3).

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