Das große Stricken 2014 hat begonnen

Die ersten Mützchen für 2014
Die ersten Mützchen für 2014

Begonnen mit dem Mini-Mützen hab ich ja schon direkt, nachdem ich die Mützen für 2013 in die Post gegeben hatte. Ich hab nebenbei immer mal wieder ein Mützchen gestrickt, so dass es schon um die 30 Stück sind.

Offiziell wurde das große Stricken 2014 mit einer netten Postkarte in meinem Briefkasten eingeläutet, die u.a. zwei Anhänger zum Ausstanzen enthält. Die Anhänger kann man mit Name und Herkunft beschriften und mit in das Paket für 2014 geben. Sie werden dann an die Mützchen angebracht, wodurch sie eine noch persönlichere Note bekommen.

Sobald ich meine anderen Strick-Projekte (Strickmantel und Trachten-Jacke) abgeschlossen habe, werden dann wieder Mützchen gewerkelt … Genug Restwoll hat sich mittlerweile angesammelt.

Pseudoallergisch auf Kriebelmücken: Sommerekzem

Anlässlich des heutigen Blog-a-thon möchte ich mich einem Thema widmen, dass mich schon lange beschäftigt, mich noch lange beschäftigen wird, zu dem ich aber noch nie den Gedanken hatte, einen Blog-Artikel zu schreiben … warum eigentlich? … Das ändert sich hiermit.

Mein lieber Satansbraten Nevado – oder auch Michel aus Lönneberga genannt – ist Sommer-Ekzemer, was sowohl mir als auch ihm jede Menge Stress bereitet. Nevado hat sein Sommer-Ekzem von seinem Vater geerbt und es ist bei ihm zum Glück nur mäßig ausgeprägt. Dennoch ist es so stark, dass wir jährlich umfangreiche Maßnahmen ergreifen müssen. Aber von Anfang an …

Was ist das Sommer-Ekzem?

Kahlschlag: Ergebnis des Sommers 2014
Kahlschlag: Ergebnis des Sommers 2014

Das Sommer-Ekzem ist eine Art allergische Reaktion auf die Kriebelmücke oder auch Gnitze genanntes Insekt in unserem Breitengrad. Wie andere Insektenarten auch injeziert die Kriebelmücke beim zustechen ein blutverdünnendes Sekret sowie Histamine. Letzteres kann bei disponierten Pferden für eine pseudoallergische Reaktion führen, was nichts anderes heißt, als dass die Tiere das Sekret nicht vertragen. Das führt zu Juckreiz, kleinen Entzündungen und das Pferd beginnt sich zu scheuern. Die betroffenen Stellen sind sehr empfindlich und durch das Scheuern bricht das Langhaar und es entstehen auch Scheuerwunden, die nur schwer verheilen.
Das Sommer-Ekzem ist also eine Überempfindlichkeit gegen Kriebelmücken-Stiche, was sich äußerlich in kahlen Mähnen und unschönen Schorfwunden äußern kann.

Welche Pferde sind betroffen?

Hauptsächlich sind Pferderassen betroffen, die in ihrem eigentlichen Herkunftsgebiet keinen Kontakt zu Kriebelmücken haben. So gesehen ist es nicht verwunderlich, dass Isländer, Friesen und Andalusier ganz oben auf der Liste stehen. In ihren Herkunftsgebieten (also bspw. Island, Nordsee oder Spanien) haben die Tiere keine Beschwerden, da ein anderes Klima herrscht und andere Insekten vorhanden sind, an die die Rassen über Jahrhunderte hinweg gewöhnt sind.
Ebenfalls benachteiligt sind Pferde, die als Jungtiere keinen Kontakt zu Kriebelmücken hatten. Nevado ist zwar in Deutschland geboren, aber hatte als Jungpferd kaum Kontakt zu Kriebelmücken, was wohl hauptsächlich der Hengsthaltung und geschuldet war. Eine natürliche Desensibilisierung konnte also kaum stattfinden, was zur vererbten Disposition also hinzukommt.

Generell ist ein Stich der Kriebelmücke sehr unangenehm – auch für den Menschen – und führt zu stärkeren Reaktionen als bei einer normalen Mücke. Manche Pferde sind dermaßen von den Gnitzen genervt, dass sie unruhig auf der Koppel sind oder sogar panisch reagieren und wegrennen. Meine alte Stute Lady (Bayr. Warmblut) war dagegen absolut unempfindlich. Gerade an der Bauchnaht und am Nabel saßen bei ihr immer massenweise Kriebelmücken, die sich kaum entfernen ließen, weil sie sich sehr fest bissen. Bis auf leichte Schwellungen hatte Lady aber nie irgendwelche Reaktionen auf die Bisse gezeigt.

Wie äußerst sich das Sommer-Ekzem?

Intensives ScheuernIntensives ScheuernWie oben schon erwähnt, ist das am besten wahrnehmbarste Sympton das intensive Scheuern, das teilweise zu offenen, blutigen Stellen führt. Stark betroffen sind Schopf, Mähne, Schweifrübe und Bauchnaht, da hier die Kriebelmücken leichter bis auf die Haut dringen können. Dementsprechend sichtbar wird das Ekzem, wenn das Langhaar vom Scheuern verknotet und abgebrochen ist. Die Hautpartien sind zudem angeschwollen und berührungsempfindlich. Nevado scheuert sich zum Glück selten blutig, dafür hat er bereits zum zweiten Mal eine Stehmähne.
Im Blutbild äußert sich das Ekzem ebenfalls, nämlich indem der Wert für Parasiten ansteigt. In dem Fall sollte nach meiner Erfahrung aber auch Wurmbefall gegengeprüft werden, um diesen als Ursache für erhöhte Blutwerte auszuschließen.

Was kann man tun?

Eine Heilung für das Sommer-Ekzem gibt es (noch) nicht. Es gibt vielmehr viele Möglichkeiten dem Problem zu begegnen. Ob sie funktionieren, ist von Pferd zu Pferd anders. Was also für Nevado funktioniert, kann bei anderen Pferden zwecklos sein.

In der Box hatte Nevado die letzten 2 Jahre immer einen Straßenbesen (ohne Stiehl) montiert, wo er sich nach Belieben scheuern kann. Das Langhaar leidet nach meinem Empfinden dann nicht all zu sehr und die Verletzungsgefahr sinkt, da Nevado sich dann nicht an jeder Kante oder Ecke verrenkt und scheuert.

Gut geschützt im Zebra-LookGut geschützt im Zebra-LookAnsonsten verfolge ich eine Vermeidungsstrategie; und zwar versuche ich von Anfang an, Nevado keinen Stichen auszusetzen. Er trägt in dem Sommermonaten (ca. von April bis Ende September) einer Fliegendecke mit Halsteil und sollte nicht zu lange auf die Wiese – am besten nur von 10 Uhr bis 16 Uhr, da davor und danach die Kriebelmücken am aktivsten sind. Letzteres ist allerdings organisatorisch nicht immer machbar, insbesondere da Nevado nur ungern allein im Stall steht, wenn alle anderen draußen sind. Diese Einschränkung vernachlässige ich daher mittlerweile zugunsten einer guten Decke und regelmäßigen einölen. Momentan hab ich eine Fliegendecke im Zebra-Look von Bucas in Nutzung. Die Decke bietet eine gewohnt gute Qualität, ob die Zebrastreifen allerdings etwas bringen mag ich nicht beurteilen. Schaden tun sie zumindest nicht. Nevado wird dafür von jederman aus der Ferne erkannt und viele Pferde beäugen das Zebra erstmal sehr skeptisch.
Die Schweifrübe ist schon stark abgescheuertDie Schweifrübe ist schon stark abgescheuertDas Mittel meiner Wahl zur lokalen Behandlung ist dabei Derfen. Dabei handelt es sich um eine Art Öl aus komplett natürlichen Inhaltsstoffen (quasi Bio). Derfen stinkt furchtbar und färbt die Haut – und alles andere eigentlich auch – dunkelbraun. Ich trage daher immer einen Einmalhandschuh zum Auftragen auf Schopf, Mähne und Schweifrübe. Der intensive Geruch nach verbrannten Holz (wie ein Räucherofen) soll die Insekten fernhalten, gleichzeitig soll es den Juckreiz lindern. Aufgrund der öligen Konsistenz bleibt es lange im Fell ohne wegzulaufen, zu verdunsten oder ausgewaschen zu werden. Ich hab damit bisher gute Erfahrungen gemacht.
Parallel bekommt Nevado wöchentlich Globuli, um den Stoffwechsel zu unterstützen (Tierheilpraktiker fragen). Aktuell bekommt Nevado derzeit zusätzlich täglich eine Handvoll Marstall Ekzemer-Futter. Ob das allerdings was bringt, mag ich zu bezweifeln. Da Nevado aber von mir nach getaner Arbeit aber immer eine kleine Portion Futter bekommt, dachte ich mir, dass es nicht schaden kann, das Futter mal auszuprobieren.

Falls sich doch mal dicke Stellen oder Krusten vom Scheuern bilden, reibe ich die Stellen mit Ballistol Animal ein, das deutlich wohlriechender ist und die gereizte Haut beruhigen soll. Gegen Ende des Sommers wird für Nevado die Sache leider immer unangenehmer. Die schwere Fliegendecke, Fliegenmaske und Halfter fangen zusätzlich an im Genick auf der schon gereizten Haut zu scheuern. Mir bleibt dann nichts, als Maske und Halfter auf der Wiese wegzulassen und die Trense mit Lammfell zu polstern, in der Hoffnung, dass kaum noch Insekten zustechen.

Ich höre immer wieder von Empfehlungen zu Effektiven Mikroorganismen oder Eigenbluttherapie. Beides habe ich noch nicht ausprobiert, da wir mit unserer Vermeidungsstrategie an und für sich sehr gut verfahren und ich noch keinen Anlass sehe, das System zu ändern.

Sommer 2014

Dieser Sommer war leider wieder sehr anstrengend. Dank des milden Winters am Niederrhein waren die Insekten sehr stark und lästig. Nevado hat im Laufe der Zeit seine halbe Mähne weggescheuert, weshalb ich dem ganzen letztlich ein Ende gesetzt habe: Stehmähne. Aber da das Jahr 2014 in vielerlei Hisnicht ein anstrengendes war, hake ich das ab und schaue schon mal optimistisch ins Jahr 2015.

Protokoll einer M-Dressur

Ich hatte jüngst wieder die Gelegenheit bei einem Dressur-Turnier, Protokoll zu schreiben und somit hautnah bei den Richtern zu sitzen. Diesmal war es eine M*-Prüfung auf Kandare im kleinen Viereck. Es mussten unter anderem Trabtraversalen, Schulterherein und fliegende Galoppwechsel gezeigt werden.

Leider häufig zu sehen: zu eng!
Leider häufig zu sehen: zu eng!

„Zu eng … Genick oben halten“

Auf dem Abreiteplatz waren im Vorfeld kaum unschöne Szenen zu sehen, dennoch zeigte sich fast durchweg, dass die Pferde zu eng geritten wurden. Das zeigte sich auch in der Prüfung. Einer der häufigsten Kommentare in den Protokollen, die ich geschrieben habe, war „zu eng“ und „mehr offenes Genick“. Ich fand es sehr positiv, dass auch Nuancen schon in die Protokolle Einzug gehalten haben. Ein Pferd wurde beispielsweise durchweg zu eng geritten. Der Richter meinte, dass dies ein wunderschönes Pferd sei, mit schönen Gängen, aber nicht so präsentiert, wie er sich das für das Pferd erhoffen würde. Ich meinte zaghaft, dass man so etwas ja vom großen Sport vorgelebt bekäme, worauf der Richter sagte: „Ist mir egal. Das ist zu eng.“ Das Paar bekam dann auch entsprechende Abzüge in der Rittigkeit und auch dort explizit mit Verweis auf den Punkt Anlehnung „zu eng“.

Einige Pferde bzw. deren Ausbildung wurde deutlich durch den starken Schritt entlarvt, wo leider die meisten Pferde mit der Nase eingerollt hinter der Senktrechten blieben und wenig Raumgriff entwickelten.

Selbstüberschätzung

Insgesamt boten sich leider nur wenige reiterliche Lichtblicke. Oftmals hatte ich den Eindruck, dass die Grundlagen nicht sauber erarbeitet wurden. Ich kann natürlich leicht von der Bande urteilen, wo ich selbst weit davon entfernt bin, eine solche Prüfung auch nur ansatzweise reiten zu können. Aber genau aufgrund dieser Selbsteinschätzung und das Wissen über meinen und meines Pferdes Charakter käme ich erst gar nicht auf die Idee, zu einem Turnier melden.
Diesen Gedanke hätte ich auch einigen Reitern gerne eingepflanzt. Eine Reiterin hatte einen deutlich verkrampften Sitz, zog Knie und folglich Ferse nach oben und musste streckenweise mit deutlichem Fersen- und Schenkelklopfen treiben (Sporen hatte sie zum Glück nicht dran). Wenn den Reiter schon der eigene Ehrgeiz packt, sollte doch wenigstens der Trainer Einhalt gebieten und von einer Meldung abraten – sollte man meinen. Kommentar des Richters dazu: „Das ist heutzutage nicht mehr so.“

Ausrüstungsmängel

Negativ ist mir zudem die Ausrüstung aufgefallen. Falsch liegende Sättel oftmals noch mit zig Decken unterpolstert, wo man sich zwangsläufig fragt, warum ein passender Sattel so viele Decken benötigt bzw. warum er nicht angepasst wird, wenn er nicht passt. Zudem sah man häufig falsch verschnallte Kandaren (strotzend oder durchfallend), aber das läuft nicht in die Wertung ein, da man der Klasse davon ausgeht, dass die Reiter mit ihrer Ausrüstung umzugehen wissen.

Erfreulicherweise sah man kaum Bling-Bling und viele Reitkappen!

Es liegt nicht an den Richtern …

… zumindest nicht an der Basis, wie so oft kritisiert wird. Ich habe das Gefühl, dass eher falsch verstandener Ehrgeiz und blindes Nacheifern des Nachwuchses ist. Andernfalls würde manch eine/r sich nicht getrauen, auf ein Turnier zu gehen und sich der Öffentlichkeit präsentieren. Aber auch die Trainer spielen eine Rolle, denn sie hätten die Möglichkeit einerseits korrekt und schonend (und oftmals zeitintensiv) auszubilden und andererseits ihre Zöglinge vor solchen Schnellschüssen zu bewahren. Dagegen spricht dann wohl der Ehrgeiz, so dass manch Trainer um seine Existenz bangen muss, wenn am Ende der Saison nicht genug Schleifen gesammelt sind.

Ein Teufelskreis. Und die Richter schütteln amtsmüde (?) mit dem Kopf.

 

Nochmehr StarTrekKater

Nein keine Sorge … diesmal sind es Amigurumi-Miezekatzen und StarTrek-Namen haben sie auch nicht … sind ja auch nicht schwarz. Diesmal aber „ein“ Amigurumi nur für mich und nicht zum Verschenken!

Als Vorlage diente wieder eine Anleitung von Mala-Design. Bis auf den Tonnen-Deckel und die Fliegen hab ich alle Teile gehäkelt. Das ganze hat sich mit teilweise großen Schaffenspausen über 4 Monate erstreckt. Jetzt hab ich vom Häkeln aber erstmal wieder genug und widme mich dem Stricken.

Die Miezekatze von Mala-Design war übrigens der Stein des Anstoßes überhaupt Amigurumi-Häkeln anzufangen. Anita Maes vom Katzenstübchen Goch, wo übrigens auch die StarTrekKater ihre Ferien verbringen, hatte nämlich genau diese Katze mal geschenkt bekommen und auf Facebook gepostet und ich hab mich direkt verliebt.

Eckdaten …

… für diejenigen, die das Projekt vielleicht auch in Angriff nehmen wollen

Material: Schachermayr Catania ca. 25 Doggen und ca. 600g Füllwatte
Häkelnadel: Nadelstärke 2,5
Augen: 6mm Halbperlen vom Bastelbedarf, Heiß-Kleber

Die große Katze ist etwa 30cm hoch, die kleine 15cm.

Geschätzter materieller Wert: 70 Euro

Gelesen: Das Mädchen, das den Himmel berührte von Luca Di Fulvio

Quelle: Bastei Lübbe Verlag
Quelle: Bastei Lübbe Verlag

Wie „Der Junge, der Träume schenkte“ ist „Das Mädchen, das den Himmel berührte“ eine wunderbare Erzählung von Luca Di Fulvio von einer Liebe, die unter einem schlechten Stern steht. Das Buch ist ebenfalls im Bastei-Lübbe-Verlag erschienen.

Mercurio ist ein Waisenjunge, der mit sich mit seiner kleinen Bande im Rom des 16. Jahrhunderts mit zahlreichen Betrügereien über Wasser hält. Nachdem er bei einem ihrer Raubzüge einen Unschuldigen versehentlich tötet, flüchtet er nach Venedig. Auf der Reise dorthin, begegnet er dem jüdischen Arzt Isacco und dessen Tochter Giuditta und verliebt sich in sie. Die Liebe scheint allerdings unmöglich: Giuditta ist Jüdin und Mercurio ist Christ und diese Kombination war zu jener Zeit undenkbar. Als in Venedig schließlich das erste jüdische Ghetto eingerichtet wurde, in dem Giuditta und ihr Vater weggesperrt wurden, scheint alles aussichtslos zu sein.
Angetrieben von der Liebe zu Giuditta fasst Mercurio einen gewagten Plan, der nur mit der Unterstützung liebgewonnener Freunde aber auch Feinde funktionieren kann.

Zu Anfang hab ich das Buch noch etwas zäh empfunden, aber man darf nicht vergessen, dass es eher eine Erzählung ist und kein rasanter Krimi oder Thriller. Die Geschichte hat sich dann doch recht schnell verdichtet und und ich hab mit den Protagonisten mitgefiebert und gehofft. Als Abendlektüre – jeden Abend ein paar Seiten – in jedem Fall zu emfpehlen.

Unser erster großer Ausflug: Sichtung für den Trainer C

Gleich vorne weg: Mit der Zulassung für den Trainer C hat es leider nicht geklappt. Nevado und ich waren im entscheidenden Moment zu angespannt, so dass unsere reiterliche Vorstellung nicht den Anforderungen genügte.

Dennoch war der Vorbereitungs- und Sichtungslehrgang für den Trainer C klassisch-barock eine wertvolle Erfahrung, aus der ich viel Positives ziehen konnte.

Die Fahrt

B96-Führerschein erstmals im Einsatz
B96-Führerschein erstmals im Einsatz

Nachdem ich Mitte März die Führerscheinerweiterung B96 gemacht habe, um Gespanne bis 4,25 t ziehen zu dürfen, ging es Anfang April erstmals mit Pferd und dann auch noch ganz alleine auf große Tour. Nevado wollte zunächst partout nicht auf den Hänger und hat sich erst nach über einer Stunde von Corinna und dank ihrer unendlichen Geduld auf den Hänger bequemt. Schließlich war Nevado oben und es ging direkt los.
Nach 50 km auf der Autobahn war ich endlich einigermaßen entspannt und musste feststellen, dass das Navi mich in eine ganz andere Richtung schickte als erwartet. Aus einem unerfindlichen Grund, war ich zu dem Zeitpunkt der Meinung, ich müsste nach Hannover. Mein Navi schickte mich aber nach Hamburg (was auch richtig war, aber locker 100km mehr zu fahren). Wie sich herausstellte, waren Corinna und ich gedanklich auf dem Hof von Richard Hinrichs bei Hannover. Der Lehrgang fand aber in Heist bei Hamburg auf dem Hof von Johannes Beck-Broichsitter statt. Nun ja … fahren wir also nach Hamburg. Zum ganz normalen Wochenendverkehr kam leider die erste Osterurlaubswelle dazu, der obligatorische Stau vorm Elbtunnel ebenso (eine Stunde Stop-and-Go werden mit Anhänger nicht besser) und nach etwa 6 Stunden Fahrt kam ich endlich am Ziel an.

Hier überraschte Nevado mich zum ersten Mal. Entgegen meiner Erwartung und Erfahrung mit ihm in neuen Umgebungen bezog er seine Box, schaute sich um und war angekommen. Kein Wiehern, kein nervöses Getippel, er war einfach angekommen als wäre es das normalste der Welt. So konnte ich schonmal beruhigt in das Wochenende starten.

Unterrichten, Fremdreiter und selbst reiten

Auf dem Abreiteplatz zeigte Nevado sich noch von seiner besten Seite.Auf dem Abreiteplatz zeigte Nevado sich noch von seiner besten Seite.Der erste Tag auf dem Johannenhof war eng getacktet und für mich ging es gleich morgens um 9 Uhr los mit Unterricht erteilen. Da nur 10 Minuten für die Unterrichtserteilung vorgesehen waren,  ließ sich das angedachte Konzept nicht wirklich umsetzen. Im Nachhinein wäre ich wohl wesentlich langsamer an die Sache herangegangen und hätte mir erst mehr angesehen, einen Schwerpunkt gesucht und gezielt bearbeitet. Da aber die zu zeigenden Elemente vorgegeben waren und die Zeit wie gesagt sehr knapp war, war der Unterricht doch eher oberflächlich. Aber das ging wohl jedem von uns so, dass er/sie anders unterrichtet hat, als er/sie es in einer normalen/gewohnten Unterrichtseinheit getan hätte.
Mein Gefühl der Unterrichtserteilung war ein gutes und das hat mir meine „Schülerin“ auch bestätigt, die ja selbst auch wie alle anderen als Anwärterin für den Trainer C angereist war.

Anschließend hieß es Fremdreiten, was bedeutet, dass ich das Pferd meiner soeben unterrichteten „Schülerin“ vorreiten musste. Das hat mäßig geklappt. Die Stute war leider ebenso nervös wie wir Menschen und hat sich nicht auf mich eingelassen. Ich konnte sie auch nicht wirklich davon überzeugen auf mich einzugehen und wie beim Unterrichten war auch hier die Zeit knapp. Ich bin der Meinung, dass wir das Beste aus der Siutation gemacht haben, nämlich Ruhe in das Pferd zu bringen und dafür auf das geplante Programm zu verzichten.

Gegen Mittag hieß es dann für Nevado und mich loszulegen. Nevado war in den vergangenen Wochen sehr unruhig und teilweise panisch. Ich hatte mich also auf alles eingestellt und hier überraschte er mich zum zweiten Mal: Er lief auf dem Abreiteplatz wie ein Uhrwerk. Er war aufmerksam, aber nicht schreckhaft. Selbst als ein anderes Pferd auf dem Platz gegen ihn ausgeschlagen hat, ist er die Ruhe selbst geblieben und das hat mich schon sehr stolz und glücklich gemacht und ich bin voller Zuversicht in die Bahn gegangen um selbst unterrichtet zu  werden.
Dort angekommen war zunächst noch alles entspannt, doch dann kamen ein paar Kleinigkeiten zusammen und meine eigene Unruhe und sicher auch Angst vor dem, was geschehen könnte, haben uns in alte Muster zurückgeworfen. Nevado machte sich fest, lief über dem Zügel und von Uhrwerk war nichts mehr zu sehen. Ich hab dann selbst nicht mehr die Ruhe gefunden, um ihn wieder ins Lot zu bringen und das war dann auch unser „Todesurteil“. Petra, die uns unterrichtet hat, war selbst ganz überrascht, wo wir doch beim Abreiten noch ein so gutes Bild abgegeben haben. Aber so kann es eben gehen – dafür fehlt uns beiden wohl die Erfahrung in Sachen Präsentation und Prüfungssituation. Petra hat aber einen wunderbaren Job gemacht und ich konnte auch ein paar Punkte für die normale Arbeit mit Nevado mitnehmen.

Geländereiten

Im Galopp ging es über die GeländestreckeIm Galopp ging es über die GeländestreckeDas absolute Highlight für Nevado und mich war wohl die Geländestrecke des Johannenhofs, wo ja auch Vielseitigkeitslehrgänge stattfinden. Die Galoppbahn (ca. 600m Oval) haben wir schon bei einem Spaziergang im Nebel am Morgen erkundet und nachmittags ging es richtig auf die Bahn. Zunächst warm reiten auf der Bahn mit den typischen Elementen des Reitpass (Schritt, Trab, Galopp, Aufreiten, Wegreiten, Überholen) und dann ging es in die Mitte um ein paar Geländehindernisse zu machen. Dazu gehörte eine Wellenbahn (also bergauf, bergab in allen Gangarten) sowie kleinere feste Hindernisse und eine Wasserdurchquerung. Nevado hat zwar eine kleine Grundausbildung im Spriungen genossen, aber wirklich konsequent daran gearbeitet hatten wir schon sehr lange nicht mehr. Mit leichtem Zögern ist er aber tapfer über jedes Hindernis gegangen und war auch ganz mutig an der Wasserdurchquerung … gut, durchquert hat er das Wasser nicht, aber Johannes Beck-Broichsitter hat uns ganz sachte herangeführt und das Maximum rausgeholt, was an dem Tag möglich war. Ein paar Tage mehr und Nevado wäre sicherlich ohne zu Zögern durch das Wasser gegangen.

Referat und Fazit

Am Sonntag hieß es dann noch, ein Referat zu einem vorgegebenen Thema zu halten. Mein Grobthema war der Galopp. Ich bin relativ gelassen an die Sache herangegangen und ein paar Stunden später ist mir dann aufgefallen, welch dummes Zeugs ich da teilweise aus Nervosität geredet hab. Aber da war es schon zu spät.

Insgesamt ist es schließlich am Reiten gescheitert und den geschilderten Problemchen. In der Summe fehlt uns schlicht die Erfahrung mit solchen Prüfungssituationen, insbesondere, dass ich meine Nervosität auf Nevado übertrage und dann nicht mehr geregelt bekomme. Aber ich bin dennoch hochzufrieden mit Nevado, denn immerhin war es unsere erste große Tour zu einem Kurs und angesichts seines Nervenkostüms der letzten Wochen hat er schlicht tausend mal mehr gezeigt, als ich erwarten durfte und das macht mich einfach nur glücklich und stolz.

Vielleicht probieren wir es nächstes Jahr nochmal mit der Sichtung und bis dahin heißt es für mich: Routine sammeln und mehr fremde Pferde reiten.

Mit dem Pferdeanhänger unterwegs: Führerschein mit der Schlüsselziffer 96

Sähe sicher komisch aus ...
Sähe sicher komisch aus …

Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich die Idee, mich wieder etwas unabhängiger zu machen in der Reiterei und das hieß konkret: Ich möchte Gespann fahren können.

Mit meinem einfachen Führerschein der Klasse B durfte ich nur ganz ominöse Konstruktionen von Gespannen fahren. U.a. durfte ich kleine Hänger fahren bis hin zu einem leeren Pferdeanhänger fahren, was mir in Bezug auf die Reiterei nicht viel bringt. Aber dazu gleich mehr. Abgesehen davon wusste ich nur rudimentär, wie man einen Hänger rangiert und spätestens, wenn ich lebende Fracht transportieren möchte, wollte ich fundiert wissen, wie.

Also habe ich mich kurzerhand an verschiedene Fahrschulen gewendet mit der Bitte um ein Angebot für den Führereschein der Klasse BE.

Eine der Antworten verwirrte mich zunächst, denn sie brachte eine neue Führerscheinklasse ins Spiel, die ich bisher nicht kannte: B96 oder besser gesagt Führerscheinklasse B mit Schlüsselziffer 96.

Die Fahrschule Peter Görtz in Goch klärte mich umgehend auf, was es mit B96 auf sich hat. Es handelt sich dabei um eine neue Führerscheinklasse, die seit dem 19. Januar 2013 exisitiert und die Umsetzung einer EU-Richtlinie darstellt. Dabei sollte eine Klasse geschaffen werden, die eine Zwischenlösung zwischen B und BE darstellt, ohne Prüfung absolviert werden kann und in der Regel für 80% aller Anwendungsfälle ausreicht. Mein Anwendungsfall – das Führen eines Gespanns mit maximal 2 Pferden – einbegriffen.
Im Zuge der Theorieeinweisung habe ich auch direkt lernen dürfen, dass die komplizierte Rechnerei, wie ich sie damals gelernt habe, um zu ermitteln, welchen Anhänger ich mit welchen Zugfahrzeug ziehen darf (Leergewicht, Gesamtmasse, …) obsolet ist und radikal vereinfacht wurde: 3,5 Tonnen zulässige Gesamtmasse. Das reicht in der Regel nicht aus für ein Gespann mit zwei Pferden, da man hierbei auf etwa 2 Tonnen Gewicht für den Anhänger kommt und bei einem entsprechend dimensionierten Zugfahrzeug an die Grenzen stößt.

Die Führerscheinklasse BE erlaubt eine zulässige Gesamtmasse von 7 Tonnen. Für diese Führerscheinklasse sind neben diversen Pflichtfahrstunden auch eine Prüfung vorgesehen, was das ganze relativ teuer machen kann.

Die Führerscheinklasse B mit Schlüsselziffer 96 liegt quasi in der Mitte. Erlaubte zulässige Gesamtmasse sind 4,25 Tonnen, was einem genug Spielraum für einen Pferdeanhänger und andere Gespanne gibt. Vorteil für den Fahrschüler ist, dass keine Prüfung erforderlich ist und der Führerschein relativ unkompliziert und ohne Prüfungsstress und -bangen erworben werden kann.

Ich hab mich also für genau diese Zwischenlösung entschieden. Mitte März habe ich zunächst an einer dreistündigen Theorieeinweisung teilgenommen. Anschließend ging es auf die Piste. Praktischerweise hatte mein Fahrlehrer Peter Görtz einen Pferdeanhänger als Lehrobjekt und der wurde fix angekoppelt und schon ging es los mit Rangieren. Rückwärts links abbiegen. Peter erklärte mir ein paar einfache Handgriffe, wie man ohne viel Tellerwischen und Rudern den Anhänger in einem Zug um die Kurve bekommt und nach zweimal Ausprobieren, war schon Üben angesagt. Anschließend das Ganze spontan rechtsrum, was tatsächlich schwieriger ist, aber dank elektrischer Seitenspiegel auch in einem Zug machbar ist. Nach einer Stunde üben tat mir dann der Kupplungsfuß weh.
Wir haben uns einen Imbiss gegönnt und sind sogleich zur Überland-, Autobahn- und Stadtfahrt gestartet. In Goch liegt zum Glück alles nah beieinander, so dass alles in der angesetzten Zeit machbar ist.

Zu guter Letzt hieß es nochmal rangieren zum endgültigen einparken, abkuppeln und fertig war die Schulung.

Nun brauchte ich nur noch mit der Teilnahmebescheinigung zum Rathaus und den Umtausch meines B-Führerscheins in einen B96-Führerschein beantragen. Kostenpunkt hierfür sind knapp 40 Euro einschließlich Express-Auftrag bei der Bundesdruckerei (15 Euro).
Im Rathaus war der Beamte dann doch etwas überfordert mit meinem Antrag. Der Führerschein mit der Schjlüsselziffer 96 ist zwar schon seit über einem Jahr eingeführt, beantragt hatte ihn bisher aber niemand. Hintergrund ist, dass viele Fahrschulen den Führerschein gar nicht anbieten. Aus Sicht meines Fahrlehrers liegt das wohl daran, dass der Fahrerlehrer u.a. extra Theorie-Unterricht halten muss, was bei BE nicht der Fall ist.

Nachteil für den Straßenverkehr allgemein an der Sache ist wohl, dass grundsätzlich jeder, der an der Schulung teilnimmt, auch den Führerschein erhält. Es ist ja keine Prüfung erforderlich, was letztlich bedeutet, dass auch untalentierte Fahrschüler, die der Fahrlehrer nicht zur Prüfung vorstellen würde bzw. mehr Praxis machen würde, die Fahrberechtigung erhielte.

Für mich war es genau die richtige Lösung, untalentiert bin ich laut Fahrlehrer auch nicht und wenn mich jemand fragt, würde ich jedem diese Führerscheinerweiterung empfehlen, der lediglich ein Gespann von maximal 4.25t fahren will. Zur Not muss man ganz konkret bei der Fahrschule anfragen.

Erste Gelegenheit, meine neuen Kenntnisse anzuwenden, wird eine „kleine“ Tour nach Hannover sein: Sichtungslehrgang für Trainer C im klassisch-barocken Reiten bei Johannes Beck-Broichsitter.

Noch mehr Amigurumi

Format Galerie

haekeln_01Nach den drei Äffchen, hab ich mich direkt auf die nächsten Häkel-Figuren gestürzt. Dafür hab ich mir wieder Vorlagen von Mala-Design genommen und war teilweise echt überrascht, mit welch einfachen Mitteln man so tolle Effekte erzielen kann.

Projekt No. 1 war der Hausdrache von ca. 35cm Höhe (Puppets Lycra mit 3er Nadel) und danach hab ich zwei süße Panda-Bären (gleiches Material) gemacht, die nun als Babys-Spielzeug die kleinen Augen zum Leuchten bringen. Bei den Pandas hab ich aufgrund der Verschluckungsgefahr allerdings die Halbperlen als Augen weggelassen und stattdessen gestickt.

Und jetzt, wo die Tage wieder länger werden, verschwindet der Häkel- und Strickram langsam im Wolle-Korb und ab geht es an die frische Luft … Ich hab ja dieses Jahr noch Halbmarathon vor.

Das große Häkeln – Amigurumi

Äffchen in EinzelteilenÄffchen in EinzelteilenNach dem großen Stricken kommt das große Häkeln, genauer gesagt: Amigurumi häkeln.

Auf Facebook hatte ich bei ein paar Freunden schon diese niedlichen Figuren gesehen und dann hat es mich gepackt: Das will ich auch ausprobieren. Dank eines Hinweises hab ich bei DaWanda den Shop von Mala Design entdeckt und mich direkt in die berühmten drei Affen verguckt. Ein paar Tage später hatte ich alles Material beisammen und hab losgelegt.

Als Garn habe ich Lyrics Puppets, ein Schulgarn aus Baumwolle, genommen und mit einer 3er Nadel verarbeitet. Die Figuren hab ich mit Füllwatte ausgestopft, so dass sie schließlich etwa 15cm hoch waren.
Die Anleitung von Mala Design war sehr ausführlich und genau und lässt sich sicherlich von jedermann auch mit wenig Erfahrung nacharbeiten.

Und weil es so schön war, hab ich direkt das nächste Projekt gestartet, aber dazu später mehr.

Die drei Äffchen sind fertig.
Die drei Äffchen sind fertig.

In diesem Sinne …

Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch

Format Video

Ich wünsche euch allen frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Auch wenn ich nicht jeden persönlich erreichen kann, ich denk an euch alle.

Lasst uns aber auch die Gelegenheit nutzen, an diejenigen zu danken, die nicht bei ihren Lieben sein können, weil sie in den Einsatzländern der Bundeswehr aber auch den heimischen Kasernen, Diensstellen und Geschäften ihre Arbeit tun und somit für unsere Sicherheit und unser Wohlergehen sorgen … auch wenn wir es nicht immer merken.