Jawbone UP3 – Verbindungsprobleme nach Device-Wechsel

UPDATE: Da immer häufiger Fragen zu Verbindungsproblemen kommen, ein kleiner Vorab-Hinweis. Ich helf natürlich gerne, wo ich kann, aber ich habe mich mittlerweile vom Up3 getrennt, da es in meinen Augen einen Konstruktionsfehler hat (Armband bricht) und Jawbone scheinbar keinen Support (geschweige denn Gewährleistung) bietet. Das Band wird meines Wissens nach auch nicht mehr hergestellt, sondern nur noch Restbestände verscherbelt verkauft. Die Freude daran dürfte daher nur kurz sein. Statt eines neuen Up3 habe ich daher auf das Fitbit Alta HR gewechselt.

Bevor ich dazu komme einen Erfahrungsbericht zum Jawbone Up3 zu schreiben, muss ich erstmal ein kleines Problem schildern, dass ich mit dem Fitnesstracker hatte, nachdem ich es an einem neuen Device anschließen wollte. Es hat mich geschlagene eineinhalb Tage Zeit und Nerven gekostet.

Ausgangssituation

Ich hab das Jawbone Up3 an meinem HTC One betrieben. Da ich ein neues Smartphone habe, sollte es nun mit dem Samsung Galaxy S7 gekoppelt werden. Das Samsung Galaxy Tab S2 war auch ein Versuchskaninchen mit den selben Symptomen.
Nachdem ich das Problem lösen konnte, gehe ich davon aus, dass es unabhängig vom Smartphone ist und vielmehr ein Problem des Bandes war. Mehr dazu bei der Lösung.

Problem

Gekoppelt und gut
Gekoppelt und gut

Das Problem stellte sich wie folgt dar: Das Band lässt sich mit der App gemäß Anleitung koppeln, die Synchronisierung startet, bricht aber nach mehreren Minuten mit nur wenig Fortschritt (geschätzt 2%) ab. Das Band wird im Tray als „Verbunden“ angezeigt (weißes Symbol ohne Warnhinweise). Im Menü für das Band wird Seriennummer und Akku-Stand angezeigt, Das Band lässt sich nicht lokalisieren und die Optionen „Band resynchronisieren“ und „Banddaten löschen“ sind ausgegraut und somit inaktiv (Screenshot kann ich leider nicht zeigen, da dies durch Sicherheitsrichtlinien in Android verhindert wird). Im Tray wird nach wie vor „Verbunden“ angezeigt. Mit der Zeit stellte sich heraus, dass die Akku-Anzeige nur dem Moment entsprach, in dem das Band gekoppelt wurde (blieb als unverändert über die Zeit).

Am alten Smartphone zeigte sich ein leicht abweichendes Bild. Die Synchronisierung lief bis ca. 45% innerhalb von 2 Stunden und brach dann ab.

Alle Fehler erfolgten übrigens ohne Fehlermeldung, außer dass das Band nicht lokalisiert werden konnte. Kein Fehlercode etc.

Lösungsversuche gem. Jawbone

Ich hab mich zunächst durch diverse Anweisungen des Internets, die letztlich alle auf dem Troubleshooting bzgl. Synchronisierung von Jawbone selbst fußen, konzentriert. Dazu gehören der Warmstart (Soft-Reset, Neustart des Bandes), der Kaltstart (Hard-Reset, Zurücksetzen des Bandes), die Reinstallation der App auf dem Smartphone, Neustart von Bluetooth und WLAN/Daten sowie des Smartphones sowie allerlei Kombinationen hiervon.

Lösung

Endlich wieder synchronisiert
Endlich wieder synchronisiert

Dem Problem bin ich auf die Schliche gekommen, als ich zum Test mein Tablet verwendet habe, um einen Gerätedefekt beim S7 auszuschließen. Das Band hat sich gekoppelt, im entsprechenden Menü wurde es angezeigt und die Optionen „Band resynchronisieren“ und „Banddaten löschen“ waren für eine Sekunde aktiv (hellblau) und dann inaktiv (grau). Am Band selbst war nach der Kopplung zwei kurze Vibrationen zu spüren.
Dazu kurz etwas zu den Vibrationen beim Koppeln: Man wird aufgefordert das Band zu aktivieren (Anschluss an Strom, was bei einem aktiven Band allerdings entfallen kann). Danach sucht die App das Band. Sobald es das Band gefunden hat, wird man aufgefordert, einen Finger solange aufs Band zu legen, bis es etwas länger vibriert. Dies schließt die Kopplung laut App ab. Nach einer kurzen Pause vibriert es nochmal kurz. Mein Band hat nach ein paar wenigen Sekunden abermals vibriert und ich vermute, dass dies der Moment war, indem die Kopplung wieder abgerissen ist bzw. gestört war.

Ich habe nun einer Eingebung folgend einen Versuch gestartet (am Tablet, aber letztlich egal an welchem Gerät): Nachdem sich das Band gekoppelt hat, habe ich so schnell wie möglich in das Bandmenü gewechselt und „Banddaten löschen“ betätigt. Bei meinem ersten Versuch bekam ich eine Fehlermeldung (die erste übrigens, die sich allerdings nicht im Netz nachverfolgen lässt) und beim zweiten Versuch war ich schnell genug: Der Befehl wurde ans Band übermittelt und ausgeführt. Danach ist die Kopplung in der App wieder gelöst. Der nächste Versuch der Kopplung am Smartphone war dann erfolgreich.

Zusammenfassung: Band koppeln, schnell sein und Banddaten löschen, Band erneut koppeln, läuft.

Es werden dabei scheinbar auch nur die Verbindungsdaten gelöscht und keine aufgezeichneten Daten. Meine erfassten, aber noch nicht synchronisierten Daten der vergangen 18 Stunden wurden trotz Warmstarts, Kaltstarts, etc. nicht vom Band gelöscht, obwohl sie das spätestens nach dem Hard-Reset, den ich definitiv zweimal gemacht habe (einmal manuell über das Ladekabel, einmal über die App), hätten sein sollen.
Die Smart-Alerts, die ich für mein Band eingestellt hatte, musste ich allerdings neu eingeben. Sie wurden in meinem Profil in der App zwar angezeigt, aber nicht automatisch wieder auf dem Band aktiviert.

Was ich nicht nachvollziehen konnte, war, dass ein manuelles Hard-Reset gem. Jawbone-Anleitung nicht funktioniert hat (dabei muss ein Knopf am Ladekabel betätigt werden).

Ursache

Ich vermute, dass das Band nicht mit dem neuen Endgerät zurecht kam bzw. nicht mehr wusste, an welches Gerät es senden sollte. Letztlich waren zwischenzeitlich zwei Geräte-Kopplungen (das HTC und das Samsung) hinterlegt, ohne jedoch zeitgleich betrieben zu werden. Ich hab bisher nirgends einen Hinweis im Internet gefunden, dass man das Band bei einem Device-Wechsel explizit abkoppeln oder zurücksetzen soll o.ä., aber ich denke hier liegt der Hund begraben.
Ich bin jedenfalls froh, eine Lösung gefunden zu haben, denn ich wollte ungern auf den Tracker verzichten bzw. auf die bereits aufgezeichneten, aber nicht synchronisierten Daten, die mit einem Band-Austausch verloren gegangen wären.

Als Informatiker hat mich das Problem echt gewurmt: Einerseits freut man sich „Juchu ein Problem, das noch keiner hatte und ich darf es lösen.“ Andererseits war es streckenweise echt frustrierend, wenn man selbst mit Hard-Reset nicht zum Ziel kommt.

Verstrickt – Das große Stricken 2015/2016

Mitgemascht und verzählt
Mitgemascht und verzählt

Das große Stricken 2015 war anders als die Stricken zuvor und ich befürchte innocent hat sich ziemlich verrechnet damit.2015 hieß es nicht „Einsendeschluss 01.12.2015“ sondern „Wir stricken bis die Million voll ist“. In den Jahren zuvor sind pünktlich zur Weihnachtszeit von Jahr zu Jahr mehr Mützen zusammen gekommen – zuletzt waren es 2014 über 600’000 Stück. Der logische Schritt war dann wohl auf die Million zu schielen und um das zu erreichen gab es keinen Einsendeschluss sondern, man solle stricken, bis die Million geschafft ist.

Was ist passiert? Sie wurde zum 01.12.2015 natürlich nicht voll und man strickte in 2016 weiter und weiter und weiter … bis innocent dann schließlich ein Einsendeschluss für den 01.12.2016 festgelegt hat. Es hatte (endlich) ein Ende und es kamen 1,3 Millionen Mützchen zusammen.

Klingt gut, aber …

Das Aber dürfte dem ein oder anderen aufgefallen sein: Statt in einem Jahr eine Million Mützchen zu schaffen, hat man in zwei Jahren 1,3 Millionen geschafft, was etwa 650’000 pro Jahr entspricht. Es gab also keine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr:

  • Pressemitteilung 2014: 2013 kamen über 240’000 Mützchen in Deutschland zusammen (entspricht ca. 48’000 Euro Spende an das DRK)
  • Pressemitteilung 2015: 2014 kamen über 260’000 Mützchen in Deutschland zusammen (entspricht ca. 52’000 Euro Spende an das DRK)
  • Mütz-O-Meter 2017: in 2015 und 2016 zusammen kamen über 520’000 Mützchen (= 260’000 pro Jahr) in Deutschland zusammen

Die Mützchen aus Deutschland machen ca. 39% aller Mützchen aus, Österreich ca. 33% und Schweiz ca. 28% (schwankt natürlich von Jahr zu Jahr). Die Spendengelder verteilen sich entsprechend. Vergleicht man die Gesamtzahlen DACH miteinander ist sogar zu erkennen, dass mit der Millionen-Aktion im Schnitt weniger Mützchen gestrickt wurden als in den Vorjahren (für 2014 ist leider keine Gesamtzahl genannt in der Pressemitteilung).

Die Spende an das DRK in Deutschland und vergleichbaren Organisationen in Österreich und der Schweiz hat sich somit nicht wirklich erhöht. Aus der Webseite von innocent geht auch leider nicht hervor, ob 2015 etwas gespendet wurde (quasi als Zwischenstand) oder ob der Betrag komplett erst 2016 gespendet wurde. In letzteren Fall wäre dies sicher ein Nachteil für die Empfänger und somit die Menschen, denen geholfen werden soll.

Wie kam es dazu?

Ich versuche nun aus meiner Perspektive zu interpretieren, was passiert ist. Als der Aufruf für 2015 kam, gab es wie gesagt kein definierten Einsendeschluss. Bei mir war es so, dass ich immer mal zwischendurch was gestrickt habe, aber ohne Termindruck (am Tag X muss das Paket in der Post sein), habe ich ohne viel Tempo gestrickt, so dass der Durchsatz eher mittelmäßig war. Vermutlich ging es einigen so, denn zum gewohnten Abgabetermin 2015 waren noch nicht mal annähernd genug Mützchen gestrickt. Das Mütz-O-Meter auf der Webseite von innocent bewegte sich auch nur sehr langsam, so dass auch niemand eine Orientierung hatte, wo wir stehen. Das bemerkte man auch immer wieder bei entsprechenden Posts in den sozialen Netzwerken. In der einschlägigen Facebook-Gruppe stieg auch der Unmut.
Im Herbst 2016 waren dann schließlich ca. 750’000 Mützchen zusammengekommen laut innocent und man setzte endlich einen Termin: der 01.12.2016. Es passierte, was zu erwarten war: Das Mütz-O-Meter schoss letztlich in die Höhe und man war bei 1,3 Millionen angekommen. Vermutlich haben nun die Stricker die Nadeln glühen lassen und Pakete, die schon lange fertig waren, endlich in die Post gegeben. So hab ich es zumindest gemacht.

Seit 01.Februar 2017 sind die bemützten innocent-Flaschen übrigens im Kühlregal zu finden.

Juchu … wir sind Mützionär

Der Wermutstropfen kommt nun: In den letzten Wochen sind bei den Strickern Briefe von innocent eingetrudelt. Man bedankt sich für die rege Beteiligung und wie toll es ist, das geschafft zu haben. Ja wir haben es geschafft, aber eigentlich doch nicht. Denn wie oben schon gesagt: im Schnitt haben wir genauso viel geschafft, wie in den Jahren zuvor. Keine Steigerung.
Aber weil das alles so anstrengend war (für Stricker wie für die Zähler bei innocent) „gönnt“ man sich nun eine Pause und macht 2017 kein großes Stricken.

Das finde ich sehr schade. innocent hat sich mit seiner Aktion schlicht verkalkuliert und sich den Unmut der Stricker zugezogen und die Leid tragenden sind die alten Leute, für die diese Aktion am Ende eigentlich gedacht ist/war. Bleibt zu hoffen, dass innocent unabhängig vom großen Stricken an DRK und Co. spendet … es sollten etwa 130’000 Euro sein, wenn man die Durchschnittswerte der vergangenen Jahre als Maßstab nimmt.

Postfaktisches Post Scriptum

In der Pressemitteilung von innocent liest sich das natürlich alles ganz toll:

(…) Und tatsächlich beteiligten sich unzählige Stricker sich und sind nun, gemeinsam mit innocent, Mützionär mit 1.360.709 Mützchen in der gesamten DACH-Region (…).

Ein gutes Beispiel für „postfaktisch„, denn das Faktum, dass wir über 2 Jahre statt einem gestrickt haben, bleibt unerwähnt. Aber hier gilt wohl die alte Weisheit: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

Post Scriptum

Im Brief von innocent war ein gestickter Aufnäher enthalten, den man sich wie ein Trophäe ans Revers heften kann. Problem: Auf dem Aufnäher steht die falsche Anzahl an Mützchen. Ein Zahlendreher der einen Unterschied von 55’000 Mützchen ausmacht. So ein großes Projekt und so wenig Sorgfalt beim Datencheck.

Wie bereits angekündigt, gibt es eine neue Kategorie zum Thema Stricken bzw. andere Handarbeiten. Alte Beiträge zu dem Thema werde ich nicht hierher verschieben. Morgen gibt es den ersten Beitrag zu dem Thema und vermutlich nächste Woche meine erste Strickanleitung.

Was seitdem auf der Leinwand geschah …

… relativ wenig.

Mir fehlt derzeit irgendwie die Muse zu Malen. Ab und an arbeite ich an einem kleinen Projekt und wenn ich daran arbeite, dann richtig, aber zwischen zwei Projektabschnitten liegen auch schon mal ein paar Monate.

Fourth #zendoodle #zentangle

A photo posted by @pfeffer0ni on

Stattdessen kommt es immer mal wieder zu Bürokritzeleien. Ich habe Dank Petra Zentangle bzw. Zendoodle entdeckt – quasi die Weiterentwicklung der Bürokritzelei während Telefonaten. Auch ein Ausmalbuch für Erwachsene habe ich in der Mache, aber wie das Malen an sich, sind auch hier die Phasen ohne Output enorm lang.

Meine Kreativität fließt stattdessen in meine Fotos und ein wenig ins Strickdesign.